Jährlich findet die Schlachtung von über 100 Millionen Schweinen statt, die anschließend auf dem Schweinemarkt zum aktuellen Schweinepreis angeboten werden. Damit zählt Schweinefleisch zu den am häufigsten verzehrten Fleischprodukten, sodass die Schweinepreise für Landwirte von großer Bedeutung sind. Wie haben sich die Schweinepreise in der Vergangenheit entwickelt und in welchem Bereich bewegen sie sich aktuell? Welche Länder sind die großen Produzenten von Schweinefleisch?
Welche Faktoren beeinflussen die Schweinepreise?
Die Schweinepreise werden nach Aussagen der VEZG, der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh u. Fleisch e.v, am Markt durch mehrere Faktoren beeinflusst. In erster Linie sind das Angebot und Nachfrage. Für stabile Schweinepreise muss sichergestellt werden, dass insbesondere das Angebot an mageren Schweinen aufrechterhalten wird und der der Schweinemarkt entsprechend versorgt ist. Im Wesentlichen sind es Faktoren, die sich auf Angebot und Nachfrage bei einem Schlachtschwein deutlich auswirken können:
- Futtermittelpreise
- Nachfrage aus einem Land wie China
- Krankheiten bei den Tieren
- Wetter
Erklärungsbedürftig ist eventuell, dass sich auch das Wetter auf die Schweinepreise auswirken kann. So führen zum Beispiel hohe Temperaturen unter Umständen dazu, dass Schweine weniger aktiv sind und sich entsprechend seltener fortpflanzen. Es gibt in der Folge weniger Schweine und damit eine geringere Menge an Schweinefleisch, was häufiger zum Steigen der Schweinepreise führt. Darüber hinaus beeinflussen auch die Futtermittelpreise die aktuellen Schweinepreise. Haben die Landwirte an der Stelle höhere Ausgaben, werden sie unter Umständen den Ferkelpreis oder den Preis für Mastschweine anheben.
Wirtschaftliche Entwicklungen und Verhalten der Verbraucher
Ein weiterer Einflussfaktor, der sich darauf auswirken kann, ob die Schweinepreise niedrig, im mittleren Bereich liegen oder hoch sind, sind die wirtschaftliche Entwicklung sowie politische Faktoren. Dabei geht es unter anderem um eine Unterstützung für die Landwirte, die zum Beispiel den Basispreis stabilisieren soll. Das Verhalten der Konsumenten im Hinblick auf Fleisch vom Schwein kann sich ebenso auf den Preis auswirken, wenn zum Beispiel alternativ andere Tiere bevorzugt werden oder schlichtweg mehr vegane Nahrungsmittel auf den Tisch kommen.
Die aktuellen Schweinepreise und Entwicklung
Da wir ein neues Jahr haben, wird auch in 2025 wieder eine Entwicklung der Schweinepreise in die eine oder andere Richtung stattfinden. Betrachten wir uns die aktuellen Schweinepreise Anfang Januar, belaufen sich die Erzeugerpreise auf ungefähr 1,82 Euro je Kilo Schweinefleisch. In jeder Woche kann sich der Preis verändern, der unter anderem vom Schlachtgewicht abhängig ist, welches die jeweiligen Schweinehalter bemessen.
Wie ist die historische Preisentwicklung?
Wichtig zu differenzieren ist bei den Schweinepreisen zwischen dem Erzeugerpreis und dem Verbraucherpreis. Den Verbraucherpreis zahlen die Konsumenten, die zum Beispiel im Supermarkt Schweinefleisch erwerben. Dieser Preis ist allerdings nur bedingt aussagekräftig, wenn es um den Erzeugerpreis und dessen Entwicklung geht. Das liegt daran, dass es zum Teil eine sehr große Spanne zwischen Verbraucher- und Erzeugerpreisen gibt.
In der Vergangenheit haben die Schweinepreise zwar oft saisonalen Schwankungen unterlegen, sich allerdings in der Summe relativ stabil gezeigt. Darüber hinaus hat sich in der Historie auch der Maispreis öfter auf die Schweinepreise ausgewirkt, da Mais als Hauptfuttermittel für Schweine gilt. In den vergangenen zehn Jahren lag der Preis für Schlachtschweine in Deutschland in der Regel zwischen 1,30 Euro und in der Spitze knapp 2,10 Euro je Kilogramm.
Wie erfolgt der Handel mit magerem Schwein an der Börse?
Mageres Schwein wird an der Börse in erster Linie in Form der sogenannten Magerschwein Futures gehandelt, bei denen es sich um Terminkontrakte handelt. Sie bilden den Preis für ein Magerschwein in der Zukunft ab. Der Handel findet in erster Linie an der Chicago Mercantile Exchange, kurz CME, statt.
Welche Länder sind die größten Produzenten von Schweinefleisch?
Sowohl innerhalb der EU als auch außerhalb Europas gibt es einige Länder, die zu den größten Produzenten von Schweinefleisch zählen. Eindeutig an der Spitze liegt China, denn das Land produziert über 50 % des globalen Schweinefleischs. Der größte Exporteur ist allerdings die USA. Das liegt daran, dass in China selbst äußerst viel des produzierten Schweinefleisches konsumiert wird. Gemessen an der produzierten Menge in Tonnen sind die folgenden Länder im Jahre 2021 die größten Schweinefleischproduzenten gewesen:
- China
- Vereinigte Staaten
- Spanien
- Deutschland
- Brasilien
Häufig gestellte Fragen zu Schweinepreisen
Wie viel kostet ein Schwein heute?
Wie viel ein Schwein aktuell kostet, hängt vor allem vom Schlachtgewicht ab. So werden zum Beispiel für ein Ferkel momentan etwa 55 Euro gezahlt.
Was bekommt der Bauer für 1 kg Schweinefleisch?
Wie viel der Bauer für ein Kilogramm Schweinefleisch erhält, ist vom aktuellen Marktpreis (Erzeugerpreis) abhängig. Beim sogenannten Sauenbasispreis ab Hof wird derzeit ein Preis von rund 0,95 Euro pro Kilo gezahlt.
Was kostet es, wenn ein ganzes Schwein geschlachtet wird?
Abhängig vom jeweiligen Schlachtbetrieb können Sie davon ausgehen, dass es ungefähr 150 Euro inklusive Zerlegen kostet, ein Schwein schlachten zu lassen. Der Preis seitens der Schlachtbank wirkt sich natürlich ebenfalls in gewissem Umfang auf die Schweinepreise aus, die anschließend für das Fleisch berechnet werden. Schlachter geben die Informationen fortlaufend weiter, welchen Preis sie für ihre Tätigkeit verlangen.