Liebe Leserinnen und Leser,
noch bis Freitag findet in Shanghai eine der wichtigsten Automessen weltweit statt. Inmitten von mehr als 1.000 Ausstellern aus der ganzen Welt, darunter auch die deutschen Schwergewichte Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW, hat ein Akteur besonders überzeugt: BYD.
Der chinesische Elektroautogigant nutzte die Messe nicht nur zur Präsentation neuer Modelle, sondern vor allem auch, um seine führende technologische Rolle in den Bereichen Batterie, autonomes Fahren und Softwarearchitektur unter Beweis zu stellen. Dabei wird deutlich, dass BYD – aber auch die gesamte chinesische Automobilindustrie – trotz der weltweiten Unsicherheiten und Handelsbeschränken auf dem Vormarsch ist.
Super-e-Plattform: Ladezeit in Minuten, nicht Stunden
Gehen wir ins Detail: BYD stellte eine neue „Super-e-Plattform“ vor, mit der die Chinesen ihren Anspruch, die technologische Machbarkeit der Elektromobilität immer weiter zu verbessern, klar unterstrichen. Herzstück der Plattform ist die weiterentwickelte Blade Battery, eine Lithium-Eisenphosphat-Zelle.In Kombination mit einem neuen 800-Volt-System gelingt es BYD, eine Ladeleistung von bis zu 1.000 Kilowatt zu ermöglichen. Damit kann ein E-Auto binnen fünf Minuten auf eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern aufgeladen werden – ein echter Durchbruch im Alltagseinsatz, der das langjährige Hauptargument der „E-Auto-Skeptiker“ entkräftet.
Darüber hinaus erlaubt die BYD-Plattform eine modulare Architektur, die den Bau verschiedenster Fahrzeugklassen – vom Kleinwagen bis zur Luxuslimousine – auf derselben technischen Basis ermöglicht. Für BYD bedeutet das: niedrigere Produktionskosten, schnellere Entwicklungszyklen und größere Flexibilität in der Modellpolitik. Sie kennen vermutlich das Baukasten-System bereits von VW, die damit höchst erfolgreich waren/sind.
BYD kann auch Autonomes Fahren: Gottesauge setzt neue Standards
Ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Messe lag auf dem Thema automatisiertes Fahren. Während viele europäische Hersteller weiterhin mit regulatorischen Hürden kämpfen, bringt BYD bereits serienreife Lösungen auf die Straße. Das neu vorgestellte „God’s Eye“-System umfasst drei Varianten und bietet in der höchsten Ausbaustufe Level-3-Autonomie – also bedingungsautomatisiertes Fahren (Fahrer muss nichts machen – aber bereit sein einzugreifen) auf ausgewählten Straßen.
Besonders bemerkenswert ist der technologische Unterbau des „Gottesauges“, das aus drei hochauflösenden Lidar-Sensoren, mehrere Kamerasysteme sowie zwei Nvidia Orin-X Chips, besteht. Damit kann das Fahrzeug in Echtzeit nicht nur Hindernisse erkennen, sondern komplexe Verkehrssituationen vorausschauend interpretieren. Bereits jetzt wird das System in 21 von 30 BYD-Modellen verbaut – selbst im günstigen Seagull, einem BYD-Stadtauto für unter 10.000 Euro. Das zeigt: BYD will autonomes Fahren nicht nur für exkusive Luxusmodelle, sondern massentauglich machen.
Modelloffensive auf allen Ebenen – vom Seagull bis zum Yangwang U7
Neben Technologie spielte natürlich auch das Produktportfolio eine zentrale Rolle auf dem BYD-Messestand. Unter dem Motto „Ocean Aesthetics“ wurde eine ganze Palette neuer Fahrzeuge vorgestellt. Darunter der Seal 06 EV, ein Mittelklassemodell mit bis zu 545 Kilometern Reichweite und Design, das speziell auf den europäischen Markt zugeschnitten sein soll. Ebenfalls neu: der Denza Z, ein sportliches SUV der Premiummarke Denza, das nicht nur optisch mit Modellen wie dem Porsche Macan konkurrieren soll, sondern auch softwareseitig mit einem umfassenden Connected-Car-Erlebnis aufwartet.
Das Highlight im Premiumsegment war jedoch zweifellos der Yangwang U7 – eine Luxuslimousine mit vier Elektromotoren, einer Systemleistung von 1.287 PS und einer Reichweite von über 800 Kilometern. Der U7 ist nicht nur schnell, sondern dank BYDs eigenem Fahrwerkssystem „DiSus-Z“ auch extrem agil. Die Botschaft: BYD kann auch Luxus – und das auf einem technischen Niveau, das europäische Konkurrenten ins Schwitzen bringen dürfte.
Dank riesigen Binnenmarkts: Zölle und geopolitische Spannungen werden BYD-Siegeszug höchstens verlangsamen können
Die globale Expansion von BYD wird jedoch nicht ohne Gegenwind erfolgen. Sowohl in den USA als auch in der EU werden chinesische Elektroautos zunehmend kritisch gesehen. Geplante Strafzölle – in den USA von bis zu 145 Prozent – könnten kurzfristig den Marktzugang erschweren.
Auch in Brüssel wird über protektionistische Maßnahmen diskutiert, um die europäische Autoindustrie zu schützen. Doch BYD agiert bereits mit Weitblick: Während sich der Export auf Länder wie Thailand, Brasilien oder die Vereinigten Arabischen Emirate konzentriert, stärkt das Unternehmen seine Position im größten Automarkt der Welt – China selbst. Dort hat BYD inzwischen einen Marktanteil von über 35 % bei reinen Elektrofahrzeugen und dominiert damit den heimischen Markt klar. Bemerkenswert ist, dass der Konzern sogar Tesla auf dem globalen E-Auto-Thron überholt (oder besser gesagt überflügelt) hat – und das nicht durch Einzelmodelle, sondern durch eine durchdachte Strategie der breiten Marktabdeckung: Vom ultra-kompakten Cityflitzer Seagull bis hin zum luxuriösen Yangwang U9-Supersportwagen deckt BYD alle Segmente ab.
Zugleich sichert sich das Unternehmen durch vertikale Integration ein hohes Maß an Unabhängigkeit: Von Batteriezellen über Steuerungselektronik bis hin zur Fahrzeugsoftware entwickelt und produziert BYD alles im eigenen Haus – hier setzen viele andere Autobauer auf Zulieferer. Die inhouse-Produktion über die gesamte Wertschöpfungskette macht das Unternehmen besonders widerstandsfähig – sowohl gegen geopolitische Risiken als auch gegen mögliche Lieferkettenengpässe. Während europäische Hersteller noch auf Halbleiter oder Akkumaterialien warten, läuft die Produktion bei BYD weitgehend störungsfrei.
Die Größe des chinesischen Marktes fungiert dabei als Rückgrat: Mit rund 30 Millionen verkauften Neuwagen jährlich (Stand 2024) bietet China nicht nur gewinnbringende Größeneffekte, sondern auch ein innovationsfreundliches Umfeld, in dem neue Technologien wie V2G (Vehicle-to-Grid), OTA-Updates oder autonomes Fahren schnell zur Marktreife gebracht und im großen Maßstab getestet werden können. In diesem dynamischen Umfeld ist BYD nicht nur dabei, sondern prägt die Standards – technologisch wie regulatorisch.
BYD-Aktie mit Rally – und weiterhin hohem Potenzial
Der Erfolg des Unternehmens spiegelt sich auch im Aktienkurs wider. In den vergangenen 5 Jahren stieg das Papier des chinesischen Tesla-Konkurrenten um 627% – im vergangenen Jahr kamen etwa 65% hinzu. Geht der operative Erfolg weiter, was trotz möglicher Makrtzugangsbeschränkungen in den USA und Europa wahrscheinlich ist, hat die Aktie noch ordentlich Luft nach oben. Selbst wenn die stark wachsende BYD im Vergleich zum kriselnden Konkurrent Tesla nur halb so hoch bewertet werden würde, müsste sich der Kurs noch vervielfachen.
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