Schon seit einer Weile sorgen chinesische Online-Händler hierzulande für Aufsehen. Besonders Shein und Temu locken mit teils brachial günstigen Angeboten und setzen hiesige Anbieter schwer unter Druck. Auch Zalando hat damit zu kämpfen und fordert Medienberichten zufolge nun Schritte von Seiten der Politik.
Eingefordert wird ein fairer Wettbewerb, wovon aktuell wohl nicht unbedingt die Rede sein könne. Zalando stört sich unter anderem am illegalen Ausnutzen von Schlupflöchern wie der 150-Euro-Zollgrenze. Zudem pocht Vorstandsmitglied David Schröder gegenüber dem Magazin „Capital“ darauf, dass geltende Regeln, beispielsweise bei der Produktsicherheit, bei allen Anbietern durchgesetzt werden.
Zalando will sich absetzen
Nun will sich Zalando aber nicht durch die Politik unliebsamer Konkurrenten entledigen. Nach eigener Aussage stellt sich der Modehändler grundsätzlich der Konkurrenz und setzt dabei nicht nur auf Wehklagen gegenüber der Politik. Von anderen Anbietern wolle man sich auch durch eine hohe Qualität absetzen, auf die manch andere nicht so sehr achten würden.
Zalando Aktie Chart
In Zukunft will Zalando auch wieder besser herausstellen, wofür es eigentlich stehe. Dies sei in der Vergangenheit manches Mal etwas unklarer geworden. Zumindest an der Börse konnte das Unternehmen wieder ein paar Pluspunkte sammeln. Der Aktienkurs konnte sich seit Jahresbeginn um rund 24 Prozent bis auf knapp 26 Euro am Mittwochmorgen verbessern.
Es wird nicht einfacher
Nicht nur chinesische Anbieter stellen Zalando vor neue Herausforderungen und es bleibt offen, wie sich dies in Zukunft auf die Geschäfte auswirken wird. Zu begrüßen ist allerdings, dass das Management sich dieser Ausgangslage bewusst ist und auch schon Maßnahmen zu treffen scheint. Erfolge sind dadurch natürlich noch lange nicht garantiert. Sie sind aber wahrscheinlicher als bei einem lethargischen Vorstand, welcher aktuelle Trends einfach ignoriert. Dass Anleger es bei Zalando damit nicht zu tun haben, ist durchaus ein aufmunterndes Signal.
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