XPeng und NIO-Aktie: Das hat gesessen!

NIO hat den Juni mit einem Absatzrekord beendet, doch am Mittwoch an der Nasdaq massiv verloren. XPeng versetzte dem chinesischen E-Auto Start-up zudem einen Schlag.

Das hatte man sich bei NIO sicher anders vorgestellt. Obwohl Dow Jones und US-Techwerte am Mittwoch leicht zulegten, ging es mit der Aktie des chinesischen Elektroautobauers an der Nasdaq massiv zurück. Ein Minus von sechs Prozent stand bei der Nio-Aktie letztlich zu Buche, bei 20,82 Dollar ging es aus dem Handel. Auch die Aktie des Wettberbers XPeng verlor, allerdings nicht so deutlich. Das kommt nicht von ungefähr: Die beiden aufstrebenden Tesla-Herausforderer liefern sich seit Monaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen – und XPeng hat NIO zuletzt einen Schlag verpasst.

NIO mit 60 Prozent Absatzplus

Denn eigentlich lesen sich die Zahlen von NIO aus dem Juni gut: Der E-Auto-Hersteller meldete mit 12.961 ausgelieferten Fahrzeugen einen Anstieg um 60,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das sei zugleich neuer Auslieferungsrekord, hieß es von Unternehmensseite. In den vergangenen drei Monaten hatte NIO einen Anstieg um 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen, was zu kumulierten Auslieferungen seit Produktionsstart von 217.897 Einheiten zum 30. Juni 2024 führte.

Die Auslieferungen von NIO umfassten nach Unternehmensangaben insgesamt 1.684 Modelle ES8, das 7-Sitzige Elektro-SUV-Flaggschiff der Marke. Hinzu kamen 5.100 Fahrzeuge vom TYP ES6, das mittelgroße SUV, sowie 1.828 EC6, das SUV-Coupé von NIO. Neben den E-SUV sorgten 4.349 ET7, das Limousinen-Flaggschiff des Unternehmens, für weiteres Absatzwachstum. Am 15. Juni 2024 stellte NIO zudem den ES7 vor, einen „mittelgroßen fünfsitzigen smart electric SUV“, wie es heißt. Der ES7 sei das erste SUV-Produkt, das auf NIO Technology 2.0 (NT2.0), der neuesten Technologieplattform des Unternehmens, basiere.

XPeng mit mehr als einer Verdopplung

Das alles klingt gut, und doch hatte XPeng Motors dem Konkurrenten quasi eine lange Nase gedreht: Der ebenfalls chinesische Hersteller hat laut Elektroauto-News seinen Absatz im Juni nicht nur um 60 Prozent erhöht wie NIO, sondern mehr als verdoppelt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnte der Absatz demnach um 133 Prozent auf 15.295 Fahrzeuge gesteigert werden. „Hierdurch war es dem chinesischen Automobilhersteller möglich sich auf Rang eins der E-Autohersteller in China zu positionieren“, so der Bericht.

Im zweiten Quartal 2024 lieferte XPeng demnach 34.422 Elektroautos aus, was ebenfalls annähernd einer Verdopplung entspricht. Es war laut des Berichts im vierten Quartal in Folge das höchste Ergebnis unter den aufstrebenden Automarken in China. Das Unternehmen erklärte den Zuwachs damit, dass sich die Auslieferungen Mitte Mai nach der Wiederaufnahme der Doppelschichtproduktion in seinem Werk in Zhaoqing wieder beschleunigten.

XPeng stellt neues Flaggschiff vor

Und auch Xiaopeng Motors hat nicht vor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: Laut Medienberichten will der Hersteller Im August mit der Annahme von Vorbestellungen für sein neues Flaggschiff, den E-SUV G9, beginnen, der im September offiziell vorgestellt werden soll. Mit dem G9 bringe XPeng ein neues SUV-Top-Modell mit modernster Soft- und Hardware, urteilte das Fachblatt Auto, Motor & Sport. „Der elektrisch angetriebene G9 ist auf eine internationale Karriere aus.“

Das ist bei NIO nicht anders. Der Hersteller ist mit seinen E-Autos bereits seit Herbst 2021 in Norwegen vertreten, in diesem Jahr soll Deutschland als erstes, weiteres Land folgen. Worauf die potenziellen NIO-Kunden sich einstellen können, das wurde bei einer Präsentation am gestrigen Mittwoch deutlich.

Zukunftsmusik auf dem NIO Power Day

So hatte NIO laut Der Aktionär auf dem jährlichen Power Day über die Fortschritte und Pläne des Unternehmens informiert. Demnach plane der E-Autobauer etwa seine Ladeinfrastruktur auszubauen, wie NIO-Präsident Qin Lihong mitteilte. „Um mit der wachsenden Anzahl an Nio-Fahrzeugen und BaaS-Kunden mitzuhalten, hat das Unternehmen die dritte Generation seiner Batteriewechselstationen angekündigt“, so der Bericht. Diese soll eine größere Kapazität haben und somit mehrere Wechsel ermöglichen. Die neue Power Swap Station soll kurz dem Ende der Entwicklung stehen.

Aktuell steht laut des Berichts 62 Prozent der NIO-Kunden eine Wechselstation im Umkreis von drei Kilometern zur Verfügung. Bis 2025 soll dieser Wert bei 90 Prozent liegen. Eine weitere Neuheit seien ultra-schnelle Ladesäulen mit einer Leistung von 500 kW. Diese sollen demnach ab Ende 2024 in China und Europa installiert werden. Und doch ist NIO auch in diesem Punkt nur zweiter Sieger: Konkurrent XPeng kündigte laut Der Aktionär bereits im Mai eine 480-kW-Ladestation an, die vier Mal schneller als die aktuell auf dem Markt verfügbaren sein soll.

Kursverlauf kurzfristig positiv

So haben sowohl NIO als auch XPeng die größten Krisen nach Lockdowns und Lieferkettenproblemen offenbar hinter sich gelassen. Dies lässt sich am kurzfristigen Kursverlauf beider Aktien gut ablesen. Langfristig allerdings sieht die Sache anders aus.

Kursentwicklung1 Woche1 Monat6 Monate1 Jahr
NIO-10,2%+8,9%-28,9%-54,8%
XPeng-8,2%+23,1%-31,7%-25,8%

Dass insbesondere NIO zuletzt vom Zugewinn wieder abgeben musste, liegt zweifellos in einer Shortseller-Attacke begründet: Anfang vergangener Woche warf Leerverkäufer Grizzly Research dem Elektroauto-Startup Bilanzmanipulation vor. NIO habe eine nicht konsolidierte Tochtergesellschaft mit dem Namen Wuhan Weineng (Mirattery) benutzt, um Einnahmen und Rentabilität aufzublähen, hieß es. Trotz des sofortigen Dementis des Unternehmens rutschte die NIO-Aktie zunächst heftig ab, erholte sich aber rasch wieder.

Beim Kursziel hat NIO die Nase vorn

Die Erwartungen der institutionellen Analysten sind laut marketscreener.com ohnehin hoch, für beide Unternehmen.

  • NIO-Aktie: mittleres Kursziel 223,84 CNY; Kurspotenzial +60,2 Prozent
  • XPeng-Aktie: mittleres Kursziel 270,90 CNY; Kurspotenzial +31,4 Prozent

Immerhin in diesem Punkt liegt NIO also vor dem schärfsten Konkurrenten. Nun muss sich das nur noch an der Börse abzeichnen. Am Handelsplatz Frankfurt ging es am Donnerstag in den ersten Handelsminuten immerhin wieder um gut vier Prozent aufwärts.

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