Liebe Leser,
lange wurde darüber spekuliert, nun ist es endlich offiziell: Xiaomi hat am Donnerstag ganz offiziell sein erster E-Auto in Form der Limousine SU7 vorgestellt. Damit will der Konzern künftig nicht nur Tesla und Co. Konkurrenz machen. Das Unternehmen hat sich auf die Fahne geschrieben, auch bei klassischen Autobauern Marktanteile abzugraben. Speziell Porsche scheint man ins Visier genommen zu haben, denn das Gezeigte ähnelt schon fast frappierend dem Porsche Taycan. Die Ähnlichkeit ist so groß, dass schon Memes entstanden sind, bei denen beispielsweise dem SU7 ein Porsche-Logo verpasst wurde.
Ob sich das als Kompliment oder Kritik verstehen lässt, liegt im Auge des Betrachters. Geboten hat Xiaomi in jedem Fall endlich ein paar weitere Details zu seinem ersten elektrischen Fahrzeug. Jenes soll zunächst in zwei Konfigurationen auf den Markt kommen. Das Top-Modell verspricht eine Reichweise von rund 800 Kilometern bei einer Leistung von 299 PS. Letzteres soll das Auto in 5,28 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen.
Xiaomi: Besser als Porsche?
Den Vergleich mit dem Porsche Taycan zog Xiaomi bei seiner Präsentation auch selbst und ließ damit keinerlei Zweifel daran, wo die Ingenieure sich ihre Inspiration geholt haben. Immerhin soll das große Vorbild aber nicht nur nachgeahmt, sondern sogar übertroffen werden. Xiaomi verspricht, sowohl bei der Beschleunigung als auch dem Bremsweg bessere Ergebnisse zu liefern. Für ein Erstlingswerk wäre das durchaus beeindruckend.
Im Netz gibt es für das Gezeigte auch längst nicht nur Hohn und Spott. Manch einer zeigt sich durchaus angetan, doch letztlich wird der Verkaufserfolg wohl auch vom Preis abhängen. Jener wurde bisher aber noch nicht final festgelegt. Die Rede ist bisher lediglich von Verkaufspreisen zwischen umgerechnet 13.000 und 50.000 Euro, wobei sich dies auf den chinesischen Markt bezieht. In hiesigen Gefilden ist wohl mit deutlichen Aufschlägen zu rechnen. Beobachter gehen davon aus, dass für das Top-Modell in Deutschland etwa 70.000 Euro aufgerufen werden.
Xiaomi hat große Ziele
Wie der SU7 vom Markt aufgenommen werden wird, das scheint auch Xiaomi selbst noch nicht recht einschätzen zu können. Zumindest langfristig hat der chinesische Tech-Konzern sich aber hohe Ziele gesetzt. In den kommenden 15 bis 20 Jahren will man zu einem der fünf größten Autobauer weltweit avancieren und damit der heimischen Autoindustrie wieder zu neuem Rückenwind verhalfen. Dies ließ Konzernchef Lei Jun wissen, der Traumautos bauen will, die mit Tesla oder Porsche zu vergleichen sind.
Derartige Ambitionen klingen schon fast etwas utopisch. Doch dass Xiaomi Märkte umkrempeln kann, wurde bei Smartphones bereits unter Beweis gestellt. Erst im Jahr 2010 stieg man hier in einen eigentlich schon einigermaßen gesättigten Markt ein. Mittlerweile gehört man mit zu den größten Playern in der Sparte. Es wäre zumindest denkbar, dass ähnliche Erfolge auch bei E-Autos möglich wären. Ob man dabei auch mit einer aggressiven Preispolitik auftritt, bleibt abzuwarten.
Das wird nicht einfach für Xiaomi
Die Anleger geben sich keinen falschen Illusionen hin und die Xiaomi-Aktie reagierte am Donnerstag negativ auf die Vorstellung des SU7. Die Kurse gaben hierzulande um 4,4 Prozent bis auf 1,81 Euro nach. Im Chart zeigt sich zwar noch immer eine recht positive Entwicklung mit Aufschlägen von 40 Prozent seit Jahresbeginn. Ein wenig Skepsis ist der jüngsten Performance aber durchaus zu entnehmen.
Die ist auch berechtigt, denn der Automarkt ist mit Smartphones nicht zu vergleichen. Xiaomi trifft hier auf eine sehr viel größere Konkurrenz, und das auch aus dem eigenen Heimatland. Dort gibt derzeit BYD den Ton an, welches noch in diesem Quartal die Auslieferungszahlen von Tesla übertreffen könnte. Aufgrund der immer größeren Bedeutung chinesischer Hersteller wird sich Xiaomi auch nicht allein auf Preisvorteile verlassen können, um nennenswerte Marktanteile zu erzielen.
Xiaomi im Vorteil?
Die Erfolge aus dem Smartphone-Sektor könnten Xiaomi aber gerade in Europa weiterhelfen. Denn der Konzernname ist hier den meisten bereits geläufig, während abseits der Börse Namen wie BYD oder Nio noch weitgehend unbekannt sind. Spielt Xiaomi diesen Trumpf aus, könnte man vielleicht im Westen etwas schneller Fuß fassen als die Konkurrenz. Auch darüber lässt sich momentan aber freilich nur spekulieren.
Es wird in jedem Fall spannend zu sehen sein, wie der SU7 sich bei seiner Premiere im kommenden Jahr schlägt und ob dadurch neue Chancen für die Xiaomi-Aktie entstehen. Aufgrund der Bedeutung des Einstiegs in den Markt ist das Papier jetzt viel zu interessant, um es einfach zu ignorieren. 2024 könnte zu einem der wichtigsten Jahre in der Konzerngeschichte werden und entsprechend hat die Xiaomi-Aktie sich mindestens einen Platz auf der Watchlist verdient.
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