Xiaomi-Aktie: Der Doppel-Faktor!

Xiaomi erwartet Gewinne im Elektroauto-Segment und profitiert von neuen Sicherheitsvorschriften, die Wettbewerber ausbremsen könnten.

Auf einen Blick:
  • Über 100.000 SU7-Limousinen bereits verkauft
  • Neue Sicherheitsregeln für Fahrerassistenzsysteme geplant
  • Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2026 bei 25
  • Break-even im Auto-Segment angestrebt

Chinas Pkw-Absatz wuchs im Mai um 13,9 Prozent auf 1,96 Millionen Fahrzeuge. Das war der vierte Zuwachsmonat in Folge. Davon profitiert Xiaomi besonders: Gründer Lei Jun erwartet für das Elektroauto-Geschäft bereits in der zweiten Jahreshälfte den Sprung in die Gewinnzone. In den ersten fünf Monaten rollten über 100.000 SU7-Limousinen zu dem Kunden, während Ende Juli der Crossover YU7 debütiert. Die Aussicht auf schwarze Zahlen in einer so kapitalintensiven Sparte stützte die Xiaomi-Aktie, die sich seit Jahresbeginn um rund 40 Prozent verteuert hat.

Xiaomi Aktie Chart

Xiaomi-Aktie: Neue Sicherheitsregeln für Fahrerassistenzsysteme!

Gleichzeitig bereitet das Industrie­ministerium verbindliche Sicherheitsanforderungen für automatisierte Fahrfunktionen vor. Hintergrund ist ein tödlicher Unfall mit einem SU7 im März; die Behörde will irreführende Begriffe wie „autonomes Fahren“ verbieten und Mindesttests vorschreiben.

Xiaomi kooperiert eng mit den Ermittlern und hat Software-Updates zugesichert. Auch wenn strengere Regeln kurzfristig Entwicklungskosten erhöhen, könnten sie langfristig Wettbewerber ohne eigene Chip- und Sensorikkompetenz ausbremsen. Dadurch stärkt der Regulator de facto jene Unternehmen, die wie Xiaomi vertikal integrierte Plattformen anbieten – ein potenzieller Vorteil, den der Markt der Xiaomi-Aktie bislang noch nicht vollständig anrechnet.

Kurspotenzial durch Skaleneffekte!

Die Bewertung bleibt ambitioniert: Beim aktuellen Kurs entspricht das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2026 rund 25. Doch jedem Prozentpunkt Marktanteilsgewinn in Chinas Elektrosegment stehen aggressive Rabattschlachten gegenüber. Xiaomi antwortet mit einer Mix-Strategie aus Mittelklasse-Modellen und Software-Upgrades, die zusätzliche Abo-Einnahmen generieren sollen.

Gelingt der Break-even im Auto-Segment wie geplant, könnte die Xiaomi-Aktie ihre Bewertung rechtfertigen – vorausgesetzt, der Preiskrieg verschärft sich nicht weiter und die neuen ADAS-Vorschriften lasten nicht zu schwer auf den Entwicklungsbudgets. Anleger sollten daher neben Quartalszahlen besonders den Ausgang der öffentlichen Konsultation zu den Sicherheitsregeln Anfang Juli beobachten, um das Chancen-Risiko-Verhältnis neu zu justieren.

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