Mit einem Minus von über drei Prozent fiel die Xiaomi-Aktie heute Vormittag nicht nur auf ein neues Jahres- sondern auch auf ein neues Zwölfmonatstief. Innerhalb der letzten zwölf Monate hat der Kurs des chinesischen Smartphone-Herstellers um über 50 Prozent nachgegeben. Warum kann die Xiaomi-Aktie einfach nicht ihren Abwärtstrend durchbrechen?
Keine gute Marktentwicklung
Die Antwort besteht aus zwei Teilen: Der Smartphone-Markt entwickelt sich nicht gut und Xiaomi verliert noch dazu Marktanteile.
Die weltweiten Smartphone-Lieferungen verzeichneten im ersten Quartal den steilsten Rückgang seit dem Covid-19-Ausbruch im Jahr 2020. Neben der weltweiten Halbleiterknappheit und anderen Störungen in der Lieferkette sind die Smartphone-Hersteller mit dem Krieg in der Ukraine und einem hohen Inflationsdruck konfrontiert, der sowohl zu Unsicherheit bei den Konsumenten als auch zu geringeren Konsumausgaben führt.
Laut einem vorgestern veröffentlichten Bericht des Marktforschungsunternehmens Canalys gingen die Smartphone-Lieferungen im letzten Quartal aufgrund der allgemeinen Marktunsicherheit um elf Prozent zurück. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2020, als die durch die Pandemie verursachten Störungen die weltweite Smartphone-Nachfrage beeinträchtigten, sank der Absatz im Jahresvergleich um 13 Prozent.
Zudem lag der Marktanteil von Xiaomi im letzten Quartal nur noch bei 13 Prozent. Damit ist der chinesische Hersteller die weit hinter Samsung und Apple abgeschlagene Nummer 3 auf dem Smartphone-Weltmarkt. Derzeit zeichnet sich nicht ab, dass Xiaomi wieder zu den beiden Branchengiganten aufschließen kann.
Die Inflation wird sich auf die Kauflaune auswirken!
Angesichts der sehr instabilen Lage der Weltwirtschaft sollten sich Anleger derzeit von der Xiaomi-Aktie fernhalten. Die Gefahr ist groß, dass die anhaltend hohe Inflation auf die Kauflaune der Konsumenten in den USA, China und Europa durchschlägt und die Smartphone-Verkäufe weiter nach unten drückt.
