Liebe Leserin, liebe Leser,
die Aktie von Xiaomi sorgte zuletzt nicht gerade für Furore. Nur kurz wirkte es so, als würden sich die Papiere des chinesischen Technologieunternehmens in der zurückliegenden Woche anschicken, die Marke von 1,50 Euro zu durchbrechen. Doch bei 1,49 Euro war am Montag bereits wieder Schluss, letztlich ging die Xiaomi-Aktie am Freitag bei 1,44 Euro aus dem Handel. Dass es an der Börse derzeit nicht recht vorangeht, heißt allerdings nicht, dass sich operativ nichts täte. Im Gegenteil: Der vor allem für seine Smartphones bekannte Konzern will auf einem Milliardenmarkt wieder mit Macht angreifen.
Xiaomi mit Offensive in Indien
Die Rede ist von Indien, seit April offiziell das bevölkerungsreichste Land der Erde. Von gut acht Milliarden Menschen leben allein hier geschätzt 1,425 Milliarden – und damit mittlerweile sogar etwas mehr als in China. Doch Xioami tat sich dort zuletzt schwer. Ziel ist es, auf dem noch immer zweitgrößten Markt des Herstellers Marktanteile zurückzugewinnen, die Xiaomi vor allem an den koreanischen Rivalen Samsung verloren hat. Nun wird klar, wie man das anstellen will.
Laut gizmochina.com ist der chinesische Smartphone-Gigant jüngst eine Partnerschaft mit Padget Electronics, einer Tochtergesellschaft von Dixon Technologies, eingegangen. Der zwischen den beiden Unternehmen geschlossene Deal konzentriere sich darauf, dass Padget Xiaomi-Smartphones in seinem indischen Werk in Noida, Uttar Pradesh, zusammenbaut.
- Padget Electronics ist laut des Berichts nun einer von fünf Vertragsherstellern, die für Xiaomi im Land produzieren
- Die Allianz sei ein Schritt, um die Position auf dem zweitgrößten Smartphone-Markt der Welt wieder zu verbessern
Xiaomi derzeit hinter Samsung und Vivo
Mit positiven Folgen auf beiden Seiten: Die neue Partnerschaft stärke zum einen Xiaomis Wurzeln auf indischem Boden, verleihe aber auch der ehrgeizigen „Make in India“-Initiative der indischen Regierung Glaubwürdigkeit, heißt es auf gizmochina.com. Xiaomi halte derzeit noch etwa 15 Prozent des indischen Smartphone-Marktes und liege damit hinter Samsung und Vivo.
Indiens Anreizprogramme zur Förderung der lokalen Fertigung waren laut des Berichts erfolgreich und lockten neben Xiaomi auch weitere internationale Akteure an, darunter auch Apple. Mit jeder solchen Partnerschaft stärke Indien gleichsam „seine Position als globaler Akteur im verarbeitenden Gewerbe“, so der Bericht. Doch: Smartphones herzustellen ist das eine, sie auch an die Leute zu bekommen, die weitaus schwierigere Aufgabe.
Smartphones „für jeden Winkel des Landes“
Und dabei soll den Chinesen nun eine weitere Kooperation helfen, die vergangene Woche bekannt wurde. Xiaomi India habe das Xiaomi Easy Finance Program (XEF) eingeführt, ein digitales Kreditprogramm für indische Verbraucher, beginnend mit dem Smartphone Redmi 12. Die Initiative erfolgt in Partnerschaft mit Axio, einem Anbieter digitaler Finanzdienstleistungen, meldet FoneArena.com. Ziel von XEF sei es, Interessierten im ganzen Land flexible und preisgünstige Optionen zur Finanzierung eines Smartphones anzubieten, insbesondere in der wachsenden Mittelschicht.
„Wir sind stets bestrebt, Technologie für jedermann zugänglich zu machen“, wird Muralikrishnan B, Präsident von Xiaomi India, zitiert. Diese Zusammenarbeit habe „das Potenzial, den Smartphone-Markt in kleineren Städten in ganz Indien zu verändern“, so Gaurav Hinduja, Mitbegründer und Geschäftsführer von Finanzdienstleister Aixo. Die Partnerschaft sei „ein bedeutender Schritt, um sicherzustellen, dass die Technologie jeden Winkel unseres Landes erreicht“.
- Wie erfolgreich Xiaomi mit seinen neuen Kooperationen in Indien sein wird, bleibt abzuwarten
- Im eigenen Land meldete man Ende September einen großen Erfolg mit der neuen Redmi-Note-Serie
- Allein in der ersten Stunde wurden nach eigenen Angaben mehr als 400.000 Smartphones vorbestellt
Xiaomi 13T-Serie in Europa gestartet
In Europa sind die neuesten Modelle aus der günstigeren Redmi-Familie bislang allerdings nicht zu haben. Hierzulande setzt der chinesische Hersteller auf andere Modelle im bald anstehenden Weihnachtsgeschäft. Das Xiaomi 13T (Listenpreis ab 649 Euro) sowie das Xiaomi 13T Pro (ab 799 Euro) ergänzen seit dem 26. September das High-End-Lineup des Herstellers und seien dort als vergleichsweise günstige Geräte angesiedelt, heißt es auf Futurezone. „Unbestrittenes Highlight der neuen Xiaomi-Phones ist die Kamera, die in Kooperation mit Leica entstanden ist.“ Ein besonders hochwertiger Screen, ein Premium-Gehäuse und eine extrem hohe Ladeleistung sollen das Angebot abrunden.
- In der Tat: Das 13T Pro unterstützt Xiaomis 120 W HyperCharge, was eine 100-prozentige Aufladung des 5.000 mAh-Akkus in nur 19 Minuten ermöglichen soll
- Das Xiaomi 13T kommt bei identischer Kapazität auf eine maximale Ladeleistung von 67 Watt, noch immer weitaus leistungsfähiger als Modelle von Samsung oder Apple
Xiaomi-Aktie mit vier Prozent im Minus
Wirklich gezündet hat die Modelloffensive allerdings bislang nicht, zumindest nicht bei den Anlegern. Dabei erwarten die 30 Analysten, die das Unternehmen laut marketscreener.com derzeit beobachten, umgerechnet im Schnitt aktuell immerhin 1,77 Euro. Seit Anfang September, als die Xiaomi-Aktie kurzzeitig bei 1,50 Euro notierte, hat sie allerdings wieder vier Prozent an Wert eingebüßt.
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