Bereits im kommenden Jahr könnte die App für die Vergabe von Autokrediten, Renovierungs- und Modernisierungsdarlehen kommen. Bis zu 100 Mitarbeiter sollen in der neuen Abteilung der Investmentbank beschäftigt werden. Doch offiziell gibt es von der Bank bisher keine Bestätigung. Lediglich ein internes Memo erklärt, dass der Umbruch beim Geldverleihen durch „Technologie und Daten-Analysen“ enorm sei.
Sollte sich das Ganze rechnen, was in den kommenden Beratungen diskutiert werden soll, so wird Goldman Sachs demnächst wohl wirklich Kredite an Endverbraucher vergeben, sind sich Experten der Branche einig. Zudem könnte man damit der Bevölkerung gegenüber klar machen, dass man nicht nur mit undurchsichtigen Spekulationsgeschäften die eigenen Taschen füllt, sondern einen echten Beitrag zur realen Wirtschaft leistet. Nach der Finanzkrise 2008 war Goldman Sachs die Investmentbank, die den größten Rufschaden erlitt. Sie galt als „Ground Zero“ für rücksichtlose Exzesse von Gierbankern. Deshalb wurden die allgemeinen Kreditvergaben seit 2011 auch deutlich erhöht. Insgesamt wurden 42 Milliarden US-Dollar an Krediten vergeben.
Kritik am Konsumentenkreditmarkt-Einstieg von Goldman Sachs
Allerdings gibt es auch Analysten, die Kritik am geplanten Einstieg in den Markt für Konsumentenkredite üben. Das Geschäft sei mit enormen Risiken versehen, warnen Experten. Zudem könnten Banker im Maßanzug, die säumige Zahler im Pick-Up vor Gericht zerren, den Ruf der Investmentbank erneut zerstören. Außerdem hat Goldman Sachs, das sich bisher auf Superreiche und kommerzielle Kunden spezialisierte, so gut wie keine Erfahrungen im Privatkundengeschäft.