Iceberg Order

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Was ist eine Iceberg Order?

Neben denn allgemein bekannten Orderarten gibt es auch zahlreiche spezielle Formen von Börsenaufträgen. Einer davon ist die Iceberg Order. Dabei handelt es sich um eine limitierte Order, deren komplettes Volumen im öffentlichen Orderbuch der Börse nicht einsehbar ist. Wie bei einem Eisberg, bei dem nur die Spitze aus dem Wasser ragt, ist bei einer Iceberg Order nur die Spitze, d.h. ein Bruchteil des Volumens direkt sichtbar.

In diese Beitrag erfahren Sie mehr zu dieser Art des Börsenauftrages und erfahren, wie Sie vom Wissen um Iceberg Orders profitieren können.

Warum werden Iceberg Orders vergeben?

Der Auftraggeber bezweckt mit der begrenzten Sichtbarkeit des Auftragsvolumens zwei Dinge. Zum einen möchte er andere Marktteilnehmer nicht verunsichern und zum anderen will er größere Kursschwankungen vermeiden. Dazu ein Beispiel:

Angenommen, ein Großinvestor möchte sich von seinen Papieren trennen und platziert eine Verkaufsorder von 100.000 Aktien eines großen Unternehmens. Sofort würde der Preis wegen des Missverhältnisses von Angebot und Nachfrage fallen. Dazu wäre es sehr wahrscheinlich, dass bei einem derartig großen Verkaufsauftrag Gerüchte über die finanzielle Situation der Gesellschaft und die Beweggründe für den massiven Verkauf entstünden, was den Kurs ebenso nachteilig beeinflussen könnte.

Wie können Iceberg Orders erkannt werden?

Für den Privatmann ist es schwer, Iceberg Orders zu erkennen. Er hat in der Regel keinen direkten Zugriff auf die Auftragssysteme der Börsen, was für ihn ein Nachteil gegenüber anderen professionellen Brokern, die einen solchen Zugang haben, ist. Allerdings gibt es ein gutes Indiz für derartige Aufträge. Dazu muss die Anzahl des Ordervolumens auf dem aktuellen Preis im Verhältnis zum gehandelten Volumen kontinuierlich beobachtet werden. Bleibt die angebotene Stückzahl auch dann konstant, wenn permanent das Volumen auf ein und demselben Preis gehandelt wird, ist es wahrscheinlich, dass noch weitere Papiere „nicht sichtbar“ für verfügbar sind.

Wie können Anleger von einer Iceberg Order profitieren?

Iceberg Orders werden fast ausschließlich von kapitalkräftigen Marktakteuren aufgegeben. Wie bereits erläutert, möchten sie mit der Iceberg Order kursschonend eine große Stückzahl einer Aktien kaufen oder verkaufen.

Weil diese Art der Aufträge fast immer limitiert sind, ist es schwer, die angebotenen Werte bei einem Verkaufsauftrag günstiger zu bekommen oder bei einem Kaufauftrag einen höheren Preis zu erzielen. Allerdings bestimmt auf Dauer das Verhältnis von Angebot und Nachfrage den Preis. Wird der Markt längere Zeit von einem Valeur überflutet, wird das Kaufinteresse zurückgehen, der Händler bleibt auf seinen Wertpapieren sitzen. Er hat nun die Möglichkeit, die Order zurückzugeben oder den Preis anzupassen. Ähnlich ist es, wenn der Markt leergekauft wird. Auch hier werden die Preise sich mittelfristig anpassen und in diesem Fall zu höheren Kursen führen.

Kurz gesagt ist es gut möglich, dass einige Zeit, nachdem die Iceberg Order platziert wurde, der betreffende Wert günstiger erworben werden kann bzw. sich besser verkaufen lässt. Der Investor sollte also bei einem Handelsinteresse prüfen, ob nicht eine solche Iceberg Order vorliegt und dann den Kurs einige Zeit lang beobachten. Mit ein wenig Glück kann er, wenn der Markt nach einer Weile gesättigt bzw. leergekauft ist, den Handel mit höherem Profit abschließen. Allerdings sollte er bedenken, dass er es mit professionellen Händlern zu tun hat, die möglicherweise sehr geschickt agieren, um möglichst viele Papiere günstig zu erwerben bzw. lohnend zu veräußern.

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