Etabliert sich Goldman Sachs demnächst mit Kleinkrediten?

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Zumindest geht dies aus einer aktuellen Meldung der „New York Times“ hervor. Demnach will sich die Investmentbank, die seit 150 Jahren das Image hat, nur den Superreichen offen zu stehen, künftig auch an Otto Normalverbraucher wenden. Bis zu 15.000 US-Dollar hoch sollen die Kredite ausfallen können, die bequem am Computer oder per App verteilt werden sollen.  Die Idee dahinter ist einfach: Die Darlehen könnten in Form einer Prepaid Karte gewährt werden, so dass die Rückzahlung einfach über das Kreditkartenkonto erfolgen würde. Unklar ist bisher jedoch, ob der Dienst auch unter dem Namen Goldman Sachs angeboten würde.

Warum will Goldman Sachs plötzlich in Kreditmarkt für Endverbraucher einsteigen?

Interessant ist die Meldung vor allem deshalb, weil Klienten von Goldman Sachs bisher stets mindestens zehn Millionen US-Dollar überweisen mussten, um überhaupt als Klient angenommen zu werden.

Ziel des Einstiegs in den Konsumentenkredit-Markt ist es, den klassischen Kreditinstituten Konkurrenz zu machen. In den USA hat der Kreditmarkt für Konsumentenkredite ein Volumen von 840 Milliarden US-Dollar. Damit könnte sich die etablierte Investmentbank neue Einnahmequellen sichern. Nach dem Finanz-GAU von 2008 muss sich auch eine Investmentbank an strengere Regeln und geringere Profite bei den Händlern gewöhnen.

Zusätzlich will man mit in den Markt für virtuelle Geldinstitute einsteigen. Immer mehr Banken sind nur noch online erreichbar, verzichten gänzlich auf Filialen. Dadurch könnten Miet- und Personalkosten eingespart und günstigere Zinsen an den Kunden weitergegeben werden.

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