Der US-Großinvestor Warren Buffett ist momentan der viert-reichste Mann der Welt mit einem Nettovermögen von etwas mehr als 85,6 Milliarden US-Dollar im Dezember 2020. Im Jahr 2008 führte die Forbes-Liste ihn auch schon als reichsten Menschen auf dieser Erde. Damals bestand sein Vermögen aus rund 62 Milliarden US-Dollar.
Bewundernswert ist, dass Warren Buffett nicht nur wusste, wie er vermögend werden konnte, sondern außerdem voller Weisheit erkannte, wie er seinen Reichtum nutzen kann.
So entwickelte sich Warren Buffetts Kapital von gering zu gigantisch:
- Mit 14 Jahren beginnt er seiner Aktienkäufe
- Mit 30 Jahren erwirtschaftet er seine erste Millionen
- Zu seinem 50. Geburtstag hat er 99 % des heutigen Vermögens verdient
Wie wurde Warren Buffetts Vermögen konkret realisiert?
Ausgangspunkt und Ausbildungsgang:
- Er hatte das Glück, 1930 in eine finanzaffine Familie geboren worden zu sein. Sein Vater war Börsenmakler und später Kongressabgeordneter. Schon als Kind übte Warren sich im Geldverdienen, indem er z. B. ein Sixpack Coca-Cola für 25 Cent kaufte und die Einzelflasche für 10 Cent weiterverkaufte.
- An der Wharton Business School in Pennsylvania, der University of Nebraska und der Columbia Business School erwarb er ein fundiertes ökonomisches Wissen. Später wurde es am New York Institut of Finance erweitert. Buffet besitzt einen Bachelor of Science in Business Administration und einen Master of Science in Wirtschaftswissenschaften.
- Seit dem Studium orientierte sich Buffett an seinem Universitätslehrer und ersten Arbeitgeber Benjamin Graham, der die „Fundamentalanalyse“ und die Anlagestrategie des „Value Investing“ entwickelte.
Erste professionelle Schritte zum Erfolg:
- Buffett nahm im Jahr 1954 eine Festanstellung bei der Firma von Benjamin Graham an. Sein Jahresanfangsgehalt als Wertpapieranalyst war 12.000 $. Unter den strengen Augen seines Chefs machte er praktische Erfahrungen darin, den richtigen Kompromiss zwischen dem Preis und dem inneren Wert eines Unternehmens zu finden.
- Mit 25 Jahren gründete Buffett seine erste private Kommanditgesellschaft, die „Buffett Partnership“. Bald kamen weitere Gesellschaften hinzu. 1959 war sein Investmentpool auf sechs Partnerschaften gewachsen.
- 1962 erfolgte der entscheidende Schritt hin zu der Firma, deren Namen durch Warren Buffett weltweit bekannt wurde. Er investierte in die Textilfabrik Berkshire Hathaway, nachdem er entdeckt hatte, dass das Anlagevermögen mehr wert pro Aktie war als der Kurs.
- Etwas später übernahm er die Kontrolle im Vorstand. Als er sah, dass mit Textilien kein Geld mehr zu verdienen war, richtete Buffett die Firma auf das Versicherungsgeschäft aus. Schließlich transformierte er das Unternehmen in eine Investment-Aktiengesellschaft.
- 1982 fusionierte er seine weiteren Beteiligungen mit Berkshire Hathaway.
Warren Buffetts legendärer Erfolg mit Berkshire Hathaway und dessen
Gründe
Die Holdinggesellschaft „Berkshire Hathaway Inc.“ ist ein Konglomerat von über 80 Firmen, deren Beteiligungen sich auf verschiedene Geschäftsbereiche erstreckt, von Versicherungen bis Coca-Cola.
Bei aller Vielseitigkeit konzentriert sich Buffett bei seinen Investmententscheidungen auf eine überschaubare Zahl an Unternehmen.
Seine Devise dabei ist, dass Diversifizierung beim Aktienbesitz zwar vor Verlusten schützt, die Konzentration auf sichere, werthaltige Gewinnbringer aber ein Vermögen schafft.
So waren es beispielsweise am 30.9.2020 nur sechs Firmen, die den Großteil des Aktienbesitzes ausmachten. Die übrigen der ca. 50 verschiedenen Aktienpakete des Portfolios von Warren Buffett lagen jeweils unter 2 % an Anteilen:
Unternehmen | Prozent des Portfolios |
APPLE INC | 47,77 % |
BANK AMER CORP | 10,63 % |
COCA COLA CO | 8,62 % |
AMERICAN EXPRESS CO | 6,64 % |
KRAFT HEINZ CO | 4,26 % |
MOODYS CORP | 3,12 % |
US DELL BANCORP | 2,06 % |
Was geschieht mit Warren Buffetts Vermögen?
Die Investoren-Legende ist ein Philanthrop, der den Großteil seines Vermögens für wohltätige Zwecke der Allgemeinheit zurückgeben will. So gründete er 2010 zusammen mit Bill Gates „The Giving Pledge“, ein Unternehmen, das bislang viele Milliardäre dazu brachte, große Teile ihres Vermögens zu stiften.
Von den etlichen Milliarden, die Buffett bisher regelmäßig spendete, ging der Hauptteil an die Bill & Melinda Gates Stiftung. Diese fördert weltweit vor allem Landwirtschaft und Gesundheit, doch das Stiftungskapital wird auch in einträgliche Geschäfte investiert und somit gesichert.
Warren Buffett verkündete, dass nach seinem Tod 99 % seines Vermögens in gemeinnützige und wohltätige Stiftungen übergehen sollen.
Zusammenfassend ist festzustellen:
- Warren Buffetts frühzeitiger Drang zum Erwerbsstreben war für seine Karriere bestimmt förderlich. So z. B. der Cola-Flaschen-Verkauf und auch andere jugendliche Geschäftsideen. Aber seine gute Ausbildung und das exzellente Wissen, das er sich aneignete, sind für einen solchen Vermögensaufbau unumgänglich.
- Buffett ist ein vernunftbewusster, langfristig denkender Investor, der u. a. nach dem Motto handelt: „Der Preis ist es, was du bezahlst. Der Wert dahinter ist es, was du bekommst.“ Damit ist er erfolgreicher als kurzfristig handelnde Trader und Spekulanten.
- Seine Biografie zeigt, dass selbst bei einem großen Vermögen ein vernünftiger, relativ bescheidener Lebensstil sowie gemeinwohlorientierte Ziele und Taten für sich selbst und für die Menschheit besser sind als egoistischer Luxus und reine Gier.
- Von der wertorientierten, konzentrierenden Investment-Strategie eines Finanzgenies wie Warren Buffett ist gewiss vielerlei zu lernen. Wer aber kein derartiger Experte ist, sollte durch Diversifikation besser auf Nummer sicher gehen sowie Buffetts bekanntesten Ratschlag beherzigen: „Investiere nur in eine Aktie, deren Geschäft du auch verstehst.“