Wie könnte man die Buchrezension zu INTELLIGENT INVESTIEREN von Benjamin Graham* gelungener beginnen, als mit einem Statement vom erfolgreichsten Investor und Graham-Schüler Warren Buffett:
„Die erste Auflage dieses Buches las ich Anfang 1950, als ich 19 Jahre alt war. Damals hielt ich dieses Buch mit Abstand für das Beste, das jemals über Kapitalanlage geschrieben wurde. An dieser Meinung hat sich bis heute nichts geändert.“ Warren Buffett
Benjamin Graham war nicht nur einer der erfolgreichsten Value-Investoren aller Zeiten, sondern auch der Lehrmeister so vieler späterer Investment-Legenden. Darunter eben auch Warren Buffett. Heute haben wir im Wesentlichen Graham den Ansatz des Value-Investing zu verdanken. Damals war er einer der größten praktischen Denker und hob die gesamte Zunft der Vermögensverwalter und Portfolio Manager auf eine neue Ebene. Sein Werk DIE GEHEIMNISSE DER WERTPAPIERANALYSE* ist das Lehrbuch, für jeden aktiven Investor. Wer sich selbst als erfahrener Investor betiteln möchte, der sollte meiner Meinung nach dieses Buch gelesen haben.
Mit seinem Jahrhundert-Bestseller – INTELLIGENT INVESTIEREN* – macht er deutlich, dass man keinen besonders hohen IQ benötigt, um langfristig als Investor erfolgreich zu sein. Auch außergewöhnliche Erkenntnisse oder Insider-Information werden nicht gebraucht. Benjamin Grahams Thesen kann man auf ein kleines Detail konzentrieren:
Du brauchst einen vernünftigen intellektuellen Rahmen, um Deine Anlageentscheidung zu treffen. Und darüber hinaus die Fähigkeit, diesen Rahmen nicht durch Deine eigenen Emotionen zu zerstören.
Dieses Buch beschreibt den emotionalen Rahmen und die analytischen Hilfsmittel, die für den finanziellen Erfolg von Privatanlegern wesentlich sind.
Wie dieser Rahmen letztlich konzipiert sein sollte, dazu gibt Graham auf über 600 Seiten in seinem Buch etliche Anregungen, aber viel wichtiger ist es, sich nochmal den Kern seiner Aussagen zu Gemüte zu führen.
Was ich besonders faszinierend finde!
Besonders faszinierend finde ich an diesem Buch, dass es bereits mehr als ein halbes Jahrhundert alt ist und mit ihm natürlich auch die Ideen, die zu Papier gebracht wurden.
Und dennoch wird diesem Buch und seinen Thesen bis heute noch große Aufmerksamkeit geschenkt. Das liegt wohlmöglich daran, dass der Autor sich mit den fundamentalen Kriterien des Value-Investing und nicht mit irgendwelchen neumodernen Auswüchsen einer von 0 auf 100 in 30 Tagen Strategie befasst. Sein Wissen ist zeitlos und wertvoll, weshalb ich dieses Buch wirklich jedem ans Herz lege, der – in welcher Form auch immer – jemals an der Börse aktiv sein möchte.
Es ist dabei nicht einmal entscheidend, ob Du aktiv oder passiv investieren möchtest. Dieses Buch hilft Dir in beiden Fällen, denn entweder ist es Deine Bibel für den Rest Deiner Investorentätigkeit oder es gibt Dir das Rüstzeug zu verstehen, was Du gerade am Aktienmarkt eigentlich machst. Warum es eventuell Sinn oder eben auch kein Sinn macht und wie Du es verbessern kannst.
Lobende Worte zum Autor
Vielleicht nutze ich die Gelegenheit und verliere auch nochmal ein paar lobende Worte zum Autor selbst.
Losgelöst von seinen Worten und Ideen, war Benjamin Graham stets bescheiden und dankbar für das, was er erleben durfte. Größenwahn war für ihn ein Fremdwort und in seinen Handlungen nie zu erkennen. Und das in einer Branche, wo Größenwahn und Dekadenz teilweise zum guten Ton gehört.
Mit 80 Jahren soll Benjamin Graham zu Warren Buffett gesagt haben:
„Jeden Tag hoffe ich noch etwas Dummes, etwas Kreatives und etwas Großzugiges tun zu können.“ Benjamin Graham
Dieses Mindset, gepaart mit seinem Wissen, seiner Erfahrung und seinen Erfolgen bestimmt sein Erbe. Seine Ideen verhalfen in der Folge nicht nur Warren Buffett, sondern auch vielen weiteren Value-Investoren zum langfristigen und nachhaltigen Erfolg. Wer dieses Wissen nicht schätzt, der sollte nicht an der Börse aktiv sein.
Im Buch MONEY von Tony Robbins*, kannst Du auch im hinteren Teil nachlesen, was die wirklichen Legenden der Börsengeschichte über Benjamin Graham und den Value-Ansatz schreiben.
Abschließend noch ein Statement von mir
Nachweislich ist Value-Investing der EINZIGE Investment-Ansatz, der langfristig eine Überrendite gegenüber dem passiven Ansatz bietet. KEIN anderer Investment-Ansatz ist dazu im Stande. Deswegen gibt es da draußen auch etliche Investoren, die mit Value-Ansätzen sehr vermögend geworden sind und es teilweise sogar auf die Forbes-Liste geschafft haben. Aber keinen einzigen kurzfristigen Trader, der zu Ähnlichem im Stande gewesen ist. Das Problem von Spekulanten und Freunden der Technischen Analyse ist, dass sie …
- sich von ihren Emotionen leiten lassen,
- an Größenwahn leiden oder
- schlicht Korrelation und Kausalität verwechseln.
Nassim Taleb sprach so schön treffend von den NARREN DES ZUFALLS* und ich verweise gerne auf Nate Silver. Hier kannst Du meine Rezension zu seiner BERECHNUNG DER ZUKUNFT LESEN*.
Benjamin Graham brachte es selbst gut auf den Punkt:
„Wir Menschen tendieren dazu, in allen Dingen Muster zu erkennen. Selbst wenn es gar keine Muster zu erkennen gibt, werden einige von uns dennoch welche finden.“ Benjamin Graham
Insbesondere in der Rückschau lassen sich diverse fulminante Strategien basteln und so geschieht es auch. Denn nur die wenigsten Publikationen, die Investment-Strategien umfassen basieren auch auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen. Der Rest sind Marketing-Prospekte, Selbstdarstellungen und Maler-nach-Zahlen Werke.
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