Baufinanzierung: Bloß keine überstürzte Entscheidung treffen

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Lange Zeit kamen Klagen über die Baufinanzierung vor allem von denjenigen Häuslebauern, die sie vor vielen Jahren zu vergleichsweise hohen Zinsen abgeschlossen haben. Jetzt sind auch diejenigen, die seit einiger Zeit mit dem Gedanken spielen, ein Forward-Darlehen für die Anschlussfinanzierung aufzunehmen, enttäuscht. Denn seit einigen Wochen steigen die Bauzinsen massiv an. Seit April sind nach Berechnungen der Interhyp die Bauzinsen von 0,5 auf 1,1 Prozent im Durchschnitt angestiegen. Dabei sind kurze Laufzeiten bereits mit eingerechnet. Wie aber sollten die Kunden für die Baufinanzierung künftig mit der Thematik umgehen?

In erster Linie sollten angehenden Finanzierungskunden nichts überstürzen. Der Zinsanstieg hat sich zuletzt deutlich verlangsamt, bei einigen Banken sind die Bauzinsen sogar wieder gesunken. Es gab nämlich vor allen Dingen zwei Gründe für den Anstieg.

Zum einen rief der Anleiheninvestor Bill Gross zum Spekulieren gegen deutsche Bundesanleihen auf. Dadurch sanken deren Kurse und die Renditen stiegen. Da die deutsche Bundesanleihe aber als Gradmesser für den Anleihenmarkt dienen, an dem sich die Hypothekenbanken refinanzieren, sorgen steigende Zinsen an diesem Markt auch für Anpassungen der Konditionen seitens der Banken.

Zum anderen gab EZB-Chef Mario Draghi an, dass steigende Zinsen dem Markt gut tun könnten. Vor allem für Banken seien sie gesund. Die EZB würde sich daher bei Zinsschwankungen am Markt nicht einmischen.

Experten gehen allerdings davon aus, dass diese beiden Gründe nun ausreichend an den Märkten berücksichtigt wurden und weitere steile Zinsanstiege nicht zu erwarten sind. Deshalb sollten Endverbraucher jetzt keine überstürzte Entscheidung für oder gegen die Baufinanzierung treffen. Zudem könne man nicht ausschließen, dass die Zinsen auch wieder sinken, wie eine Sprecherin des Kreditvermittlers Interhyp bestätigte.

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