Wer sich für den Hauskauf entscheidet, muss oft einen hohen Kredit aufnehmen. Laufzeiten von zehn bis 20 Jahren werden dabei in der Regel zum Festzins vereinbart. Doch auch nach Ablauf dieser Laufzeiten ist der Kredit oft noch nicht vollständig abgezahlt. Eine Anschlussfinanzierung muss her. Wie eine Umfrage der Marktforschung Infas TTR ergab, führen aber vier von zehn Bankkunden einfach die Anschlussfinanzierung beim bisherigen Anbieter weiter. Dabei ist das in aller Regel ein Fehler, da die Konditionen deutlich schlechter ausfallen als beim Wechsel der Bank. Deshalb sollten Verbraucher beim Abschluss einer Anschlussfinanzierung einige Dinge beachten. Die besten Tipps gibt es hier.
Rechtzeitig um die Anschlussfinanzierung kümmern
Zuerst einmal ist es wichtig, dass man sich rechtzeitig um die Anschlussfinanzierung kümmert. Daher sollte man den Termin, zu dem die erste Baufinanzierung ausläuft immer im Auge behalten. Spätestens drei Jahre vor Ablauf der Zinsbindung sollten Bauherren anfangen, den Markt genauer zu beobachten. Sechs bis zwölf Monate vor Auslaufen des Kredits ist es ratsam, mehrere konkrete Vergleichsangebote einzuholen.
Nur so können die Eigentümer in aller Ruhe vergleichen. Geraten sie in Zeitnot, bleibt auch keine Zeit für einen umfassenden Kreditvergleich und viele Banken spüren das und ziehen daraus in erster Linie ihren eigenen Vorteil. Zudem sollten Bauherren beachten, dass bei historisch niedrigen Zinsen auch ein Forward-Darlehen sinnvoll sein kann. Dieses lässt es zu, dass man sich die aktuell günstigen Zinsen bis zu 60 Monate im Voraus sichern kann.
Keine Bereitstellungszinsen für die Anschlussfinanzierung
Wer sich für die klassische Anschlussfinanzierung entscheidet, kann auch diese bereits einige Monate vor Auslaufen der Zinsbindung abschließen. Allerdings sollte man auf die Bereitstellungszinsen achten, die viele Banken verlangen. Sie gelten meist ab dem vierten Monat nach Abschluss der Finanzierung und betragen im Schnitt 0,25 Prozent der Darlehenssumme. Wer also sechs Monate vor Auslaufen der Zinsbindung eine Anschlussfinanzierung mit 0,25 Prozent abschließt, das Geld aber erst nach sechs Monaten abruft, muss für den vierten, fünften und sechsten Monat Bereitstellungszinsen zahlen. Liegt das Darlehen bei 100.000 Euro, fallen Bereitstellungszinsen in Höhe von 750 Euro zusätzlich an. Bei längeren Wartezeiten erhöhen sich diese und können den Zinsvorteil im schlimmsten Falle sogar zunichte machen.