Im März 2024 gerieten die First Republic Bank und einige andere US-amerikanische Finanzinstitute in finanzielle Schwierigkeiten. Es dauerte nicht lange, bis die Medien von einer neuen Bankenkrise sprachen. Inzwischen scheint die Gefahr gebannt zu sein. Doch nun stellt sich heraus, dass auch die Deutsche Bundesbank ganz ähnliche Schwierigkeiten hat wie die First Republic. Wie bedrohlich ist das?
Anhebung der Leitzinsen und die Folgen
Damals entzündeten sich die Probleme an einer der vermeintlich sichersten Anlageklassen überhaupt: den Anleihen. Banken hatten während der Niedrigzinsphase viel Kapital in solche Anleihen investiert. Als die US-Notenbank vor einem Jahr die Leitzinsen kräftig anhob, wurden die extrem niedrig verzinsten Anleihepapiere plötzlich zum bilanziellen Risiko. Die Banken mussten sich zum Teil mit hohen Verlusten von ihren Anleihen trennen, was zu einem entsprechenden Minus in ihren Bilanzen führte.
Was hat das mit der Bundesbank zu tun? Auch die Bundesbank hat in der Niedrigzinsphase viele Anleihen eingesammelt. Insbesondere hat sie Geschäftsbanken ihre Papiere abgekauft. Für diese „Altlasten“ bekommt die Bundesbank nur sehr wenig Geld, weil die Kupons entsprechend niedrig verzinst sind. Gleichzeitig sind aber die Zinsen für die Guthaben der Geschäftsbanken bei der Bundesbank gestiegen. Diese Zinsdifferenz dürfte in den kommenden Jahren zunächst die finanziellen Reserven der Bundesbank und dann zunehmend auch ihr Eigenkapital aufzehren.
Die Folgen für die Bundesbank
Müssen wir nun eine Pleite der Bundesbank befürchten? Nein. Die Bundesbank ist nicht irgendeine Geschäftsbank. Einen „Bank Run“, bei dem die Kunden panikartig ihre Einlagen abziehen, wird es hier nicht geben. Genau das war aber das Problem der First Republic Bank & Co. Dennoch dürfte die Entwicklung negative Auswirkungen haben.
So geht aus einer aktuellen Studie des IWF (Internationaler Währungsfonds) hervor, dass die Bundesbank voraussichtlich auf Jahre hinaus keine Überschüsse mehr an den Bundeshaushalt abführen wird, da das Eigenkapital negativ bleiben dürfte. Wie hoch die Verluste genau sein werden, lässt sich nicht seriös vorhersagen. Dies hängt vor allem von der Höhe des Leitzinses ab. Experten prognostizieren derzeit einen Höchststand von 3,5 % und danach eine längere Phase von 2 %. Aber das ist, wie gesagt, eine Prognose und keine Tatsache.
Umgang mit den Verlusten
Die offene Frage, die derzeit heftig diskutiert wird, lautet: Wie genau soll mit diesen Verlusten umgegangen werden? Soll der Staat die erheblichen Verluste aus Steuermitteln ausgleichen oder ist dies nicht notwendig? Der Rechnungshof hatte kürzlich erstere Möglichkeit ins Gespräch gebracht. Die Autoren der IWF-Studie raten dagegen von diesem Schritt ab. Als Beispiel verweisen die Experten auf die tschechische Nationalbank, die zwölf Jahre lang (2002-2014) ein negatives Eigenkapital auswies, ohne dadurch in Schwierigkeiten zu geraten.
Wie auch immer die Bundesbank und die Politik in diesem Fall entscheiden, ein Problem wird uns in den nächsten Jahren begleiten. Die Bundesbank wird nicht mehr in der Lage sein, Gewinne in Milliardenhöhe an den Bundeshaushalt abzuführen und damit ein erhebliches Loch in den Haushalt zu reißen. Es muss also gespart werden. Und das kann für viele Bundesbürger Folgen haben. Wie lange wird das so bleiben? Nun, die genannten Experten gehen derzeit davon aus, dass die Durststrecke bis zu elf Jahre dauern könnte. Wie sagt man so schön? Die fetten Jahre sind offenbar vorbei.
First Republic Bank-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue First Republic Bank-Analyse vom 29. April liefert die Antwort:
Die neusten First Republic Bank-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für First Republic Bank-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 29. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
First Republic Bank: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...