Wirtschaftsnews: Steht die Bundesbank vor ähnlichen Problemen wie die First Republic Bank?

Ironischerweise leidet auch die Bundesbank unter der Leitzinserhöhung, weil sie viele niedrigverzinste Anleihen im Depot hält. Die fetten Jahre sind definitiv vorbei.

Auf einen Blick:
  • Anleihen aus der Niedrigszinsphase werfen kaum Zinsen ab.
  • Gleichzeitig steigen die Zinsen für Konten - im Fall der Bundesbank die Zinsen auf Konten von Geschäftsbanken.
  • Diese Gemengelage wird in den kommenden Jahren die Reserven und das Eigenkapital der Bundesbank aufzehren.
  • Folge: Die Bundesbank wird vermutlich keine Gewinne mehr an den Bundeshalt abführen können.
  • Experten rechnen derzeit damit, dass diese Phase bis zu elf Jahre andauern kann.

Im März 2024 gerieten die First Republic Bank und einige andere US-amerikanische Finanzinstitute in finanzielle Schwierigkeiten. Es dauerte nicht lange, bis die Medien von einer neuen Bankenkrise sprachen. Inzwischen scheint die Gefahr gebannt zu sein. Doch nun stellt sich heraus, dass auch die Deutsche Bundesbank ganz ähnliche Schwierigkeiten hat wie die First Republic. Wie bedrohlich ist das?

Anhebung der Leitzinsen und die Folgen

Damals entzündeten sich die Probleme an einer der vermeintlich sichersten Anlageklassen überhaupt: den Anleihen. Banken hatten während der Niedrigzinsphase viel Kapital in solche Anleihen investiert. Als die US-Notenbank vor einem Jahr die Leitzinsen kräftig anhob, wurden die extrem niedrig verzinsten Anleihepapiere plötzlich zum bilanziellen Risiko. Die Banken mussten sich zum Teil mit hohen Verlusten von ihren Anleihen trennen, was zu einem entsprechenden Minus in ihren Bilanzen führte.

Was hat das mit der Bundesbank zu tun? Auch die Bundesbank hat in der Niedrigzinsphase viele Anleihen eingesammelt. Insbesondere hat sie Geschäftsbanken ihre Papiere abgekauft. Für diese „Altlasten“ bekommt die Bundesbank nur sehr wenig Geld, weil die Kupons entsprechend niedrig verzinst sind. Gleichzeitig sind aber die Zinsen für die Guthaben der Geschäftsbanken bei der Bundesbank gestiegen. Diese Zinsdifferenz dürfte in den kommenden Jahren zunächst die finanziellen Reserven der Bundesbank und dann zunehmend auch ihr Eigenkapital aufzehren.

Die Folgen für die Bundesbank

Müssen wir nun eine Pleite der Bundesbank befürchten? Nein. Die Bundesbank ist nicht irgendeine Geschäftsbank. Einen „Bank Run“, bei dem die Kunden panikartig ihre Einlagen abziehen, wird es hier nicht geben. Genau das war aber das Problem der First Republic Bank & Co. Dennoch dürfte die Entwicklung negative Auswirkungen haben.

So geht aus einer aktuellen Studie des IWF (Internationaler Währungsfonds) hervor, dass die Bundesbank voraussichtlich auf Jahre hinaus keine Überschüsse mehr an den Bundeshaushalt abführen wird, da das Eigenkapital negativ bleiben dürfte. Wie hoch die Verluste genau sein werden, lässt sich nicht seriös vorhersagen. Dies hängt vor allem von der Höhe des Leitzinses ab. Experten prognostizieren derzeit einen Höchststand von 3,5 % und danach eine längere Phase von 2 %. Aber das ist, wie gesagt, eine Prognose und keine Tatsache.

Umgang mit den Verlusten

Die offene Frage, die derzeit heftig diskutiert wird, lautet: Wie genau soll mit diesen Verlusten umgegangen werden? Soll der Staat die erheblichen Verluste aus Steuermitteln ausgleichen oder ist dies nicht notwendig? Der Rechnungshof hatte kürzlich erstere Möglichkeit ins Gespräch gebracht. Die Autoren der IWF-Studie raten dagegen von diesem Schritt ab. Als Beispiel verweisen die Experten auf die tschechische Nationalbank, die zwölf Jahre lang (2002-2014) ein negatives Eigenkapital auswies, ohne dadurch in Schwierigkeiten zu geraten.

Wie auch immer die Bundesbank und die Politik in diesem Fall entscheiden, ein Problem wird uns in den nächsten Jahren begleiten. Die Bundesbank wird nicht mehr in der Lage sein, Gewinne in Milliardenhöhe an den Bundeshaushalt abzuführen und damit ein erhebliches Loch in den Haushalt zu reißen. Es muss also gespart werden. Und das kann für viele Bundesbürger Folgen haben. Wie lange wird das so bleiben? Nun, die genannten Experten gehen derzeit davon aus, dass die Durststrecke bis zu elf Jahre dauern könnte. Wie sagt man so schön? Die fetten Jahre sind offenbar vorbei.

First Republic Bank-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue First Republic Bank-Analyse vom 29. April liefert die Antwort:

Die neusten First Republic Bank-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für First Republic Bank-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 29. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

First Republic Bank: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Kaufen, halten oder verkaufen – Ihre First Republic Bank-Analyse vom 29. April liefert die Antwort

Sichern Sie sich jetzt die aktuelle Analyse zu First Republic Bank. Nur heute als kostenlosen Sofort-Download!

First Republic Bank Analyse

First Republic Bank Aktie

check icon
Konkrete Handlungsempfehlung zu First Republic Bank
check icon
Risiko-Analyse: So sicher ist Ihr Investment
check icon
Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose First Republic Bank-Analyse an

Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)