Wirecard konnte am Freitag in einem Turnaround ein Comeback mit dem Kursgewinn von gut 9 % realisieren. Dennoch herrscht Alarmstimmung – es könnte nun zu einem weiteren Problem kommen, auch wenn Teile des KPMG-Prüfberichts schon veröffentlicht wurden bzw. durch Wirecard selbst interpretiert worden sind.
Vorsicht: Wirecard wird kritisiert
Wirecard hatte sich selbst mit Verweis auf die bereits einsehbaren Teile des Prüfberichts der KPMG bescheinigt, quasi ohne substanzielle Änderungen auf die Prüfung reagieren zu können. Ein Befreiungsschlag, bei dem letztlich nur zu prüfen ist, inwieweit dieses Wirecard-Eigentestat am Ende haltbar ist.
Nun hat – ausgerechnet – im Handelsblatt, das seinerseits schon zuvor mehrfach kritisch berichtetete, die Rechtsanwältin „und Anlegerschützerin“ Daniela Bergdolt sich geäußert. Demnach seien noch viele Fragen offen. Die „Vizepräsidentin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz“ meint, die Mitteilung sei nicht befriedigend. Zudem kritisiert sie, dass der Jahresabschluss durch Wirecard verschoben worden ist. Dies erhöhe die Unsicherheit für Investoren. „Und die Erklärungen des Konzerns sind schwer nachvollziehbar“, führt sie ergänzend aus.
Immerhin bescheinigt sie dem Unternehmen, dass der Bericht „die Debatten um Singaur und Indien (…)“ dazu führe, dass hier keine weiteren Bilanzanpassungen anstehen würden. Vielmehr moniert sie in erster Linie die lange Bearbeitungszeit bei der Prüfung des Berichts und fragt (sich), ob dies daran liege, dass Wirecard nicht wie gewünscht oder erforderlich mitarbeite.
Auf der anderen Seite steht ohnehin ein relativ schwaches Bild am Markt. Die Aktie ist in einem charttechnischen Abwärtstrend, dessen Beendigung frühestens dann beginnen würde, wenn die Aktie die Marke von 100 Euro überwindet. Immerhin sind jetzt frühere Unterstützungen erreicht. Dennoch: Die wichtigen GD200 bei 1332,4 Euro und GD100 bei 120,13 Euro sind und bleiben weit entfernt. Dies ist weiterhin ein vergleichsweise ungünstiges Zeichen für das Kursziel der Aktie. Kommt der vollständige Prüfungsbericht, kann es jedoch schnell massiv bergauf gehen.
Wirecard-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Wirecard-Analyse vom 20. April liefert die Antwort:
Die neusten Wirecard-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Wirecard-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
