Liebe Leser,
in dieser Woche hat auch die US-Notenbank signalisiert, dass Zinserhöhungen anstehen. Diese sehen die FED-Gouverneure zwar erst im Jahr 2023 auf uns zukommen, doch die anziehende Inflation könnte den Damen und Herrn einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen.
Etwa dann, wenn sich herausstellen sollte, dass die Teuerung, die wir in diesen Tagen erleben, alles andere als vorübergehend ist. In den USA ist die Inflation im Mai bereits auf über 5,0 Prozent gestiegen und sie ist damit weit über das 2,0-Prozentziel der FED hinausgeschossen.
Auch die Finanzmärkte könnten die FED vor sich hertreiben und diese veranlassen, mit Blick auf ihre eigene Glaubwürdigkeit und das Vertrauen, welches das Papiergeld noch genießt, Zinsschritte einzuleiten, obwohl man diese am liebsten noch vermeiden würde.
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Da die Inflation lange Zeit für uns Anleger kein Thema war, haben viele Menschen ihre zerstörerische Kraft ein wenig aus den Augen verloren. Deshalb sollten wir uns möglichst schnell wieder in Erinnerung rufen, was es bedeutet, wenn unser Geld Jahr für Jahr fünf Prozent seines Wertes verliert.
Den Inflationseffekt nicht unterschätzen
In nur etwas mehr als 14 Jahren hat ein Euro die Hälfte seiner Kaufkraft verloren, wenn die Inflation so wie jetzt in den USA konstant bei fünf Prozent liegen würde. In 28,41 Jahren wäre die Kaufkraft sogar auf 25 Cent geschrumpft. Das sind wahrlich keine guten Aussichten, wenn Sie den Plan haben, Dank Ihrer Ersparnisse mit 60 oder 65 vorzeitig in Rente zu gehen und Sie davon ausgehen können, insgesamt 80 bis 90 Jahre zu leben.
Sie werden mir vermutlich zustimmen, dass die Annahmen in diesem Beispiel vergleichsweise konservativ sind, denn es wird weder ein besonders früher Eintritt in den Ruhestand angenommen, noch eine Lebenserwartung, die extrem weit über den statistischen Durchschnitt hinausgeht. Berücksichtigen müssen wir dabei auch, dass die statistische Lebenserwartung auch jene Zeitgenossen einschließt, die bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt, also deutlich vor dem Eintritt ins Rentenalter, verstorben sind.
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Die Inflation ist daher eine Kraft, deren zerstörerisches Potential Sie nicht unterschätzen sollten. Vor allem dann nicht, wenn sie mit dem Faktor Zeit zusammen auftritt. Beide Aspekte zusammen bilden für Ihr Vermögen eine besonders gefährliche und unheilvolle Kombination.
Staatsanleihen werden an dieser Stelle keine gute Absicherung sein, denn es ist vor dem Hintergrund der exorbitant hohen Schulden und der Not der Schuldner nicht zu erwarten, dass ihre Renditen mit der Inflationsrate mithalten können. Real verlieren Sie somit auch dann an Kaufkraft, wenn die Anleihe einen positiven Zinssatz aufweist.
Was können Sie tun?
Dies gilt selbstverständlich auch für Dividenden, die im Verhältnis zum Kurs besonders niedrig ausfallen. Hier droht uns gleich von zwei Seiten Gefahr. Einmal kann eine ein bis zweiprozentige Dividendenrendite einen Kaufkraftverlust von 2,5 Prozent wie wir ihn im Mai in Deutschland hatten, nicht vollständig ausgleichen. Auf der anderen Seite wird das hohe Kursniveau zu einer Gefahr, denn in Zeiten mit hoher Inflation haben sich die Aktienmärkte in der Vergangenheit eher schlecht entwickelt.
Stärker als auf eine hohe Dividendenrendite sollten Sie in Zukunft deshalb darauf achten, dass Ihr Investment eine fundamental sehr günstig bewertete Aktie ist. Das schützt in hektischen Zeiten zwar nicht vor Kursverlusten, beinhaltet aber die Chance, dass diese wesentlich schneller wieder ausgeglichen werden können als bei Aktien, die am Markt mit einem gewissen Aufschlag gehandelt werden.
Nicht übersehen sollten Sie bei ihrer Aktienauswahl auch jene Sektoren, die mit realen Vermögenswerten unterlegt sind. Immobilien, Rohstoffe und Edelmetalle sind hier zu nennen. Alle drei Bereiche werden auch in einer inflationären Krise entweder von den Menschen benötigt oder wie beim Gold und Silber von den Anlegern als Krisenschutz gezielt nachgefragt.
Investieren sollten Sie dabei bevorzugt in jene Bereiche, die unabhängig von den zu jeder Zeit vorhandenen Preisschwankungen immer benötigt werden. Im Bereich der Energierohstoffe sind das zum Beispiel die Aktien von Pipelinebetreibern, wie Enbridge (ENB), oder Raffinerien. Enbridge weist aktuell eine Dividendenrendite von 6,92 Prozent auf. Egal, ob die Gas- oder Ölpreise hoch oder niedrig sind, der Brennstoff muss vom Bohrloch zum Kunden befördert werden und für diese Dienstleistungen sind in den Verträgen in der Regel fixe Mindestgebühren plus Mengenaufschläge vereinbart.
Nimmt man all diese Punkte zusammen, so deutet sich jetzt bereits an, dass die Inflation, egal ob sie uns kurz oder lang erhalten bleibt und egal, ob sie höher oder niedriger ausfallen wird, unseren Investmentprozess deutlich erschweren wird. Die leichten Jahre hinsichtlich der Aktienauswahl dürften hinter uns liegen. Darauf sollten Sie sich frühzeitig einstellen.
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