Durch ihre Markteingriffe täuschen die Zentralbanken die Menschen
über die Probleme und Risiken im Kredit- und Geldsystem hinweg. Lassen
Sie sich nicht in die Irre führen – halten Sie physisches Gold.
DIE ZINSEN UND DAS SICHERHEITSNETZ
Von seinem bisherigen Allzeithoch von 2.052 USD/oz am 6. August 2020 hat der
Goldpreis (in USD/oz) bis heute etwa 14 Prozent nachgegeben, der Silberpreis (in
USD/oz) etwa 11 Prozent. Eine enttäuschende Entwicklung – zumal in der gleichen
Zeit die US-Geldmenge M2 um gut 11 Prozent angestiegen ist (seit Februar
2020 beträgt ihr Anstieg sogar 32 Prozent) und eine merkliche Preisinflation
nicht nur bei Konsum- und Produktionsgütern eingesetzt hat, sondern vor allem
auch bei Rohstoffen, Aktien und Immobilien. Es sind vermutlich vor allem zwei
Faktoren, die derzeit dem Goldpreis zu schaffen machen:
(1) das Zinsumfeld und
(2) das „Sicherheitsnetz“, das die Zentralbanken aufgespannt haben.
Zu (1): Ab etwa Juli 2020 zogen die US-Zinsen an und beendeten den bis dato
fulminanten Goldpreisanstieg. Dieser Zusammenhang überrascht nicht. Steigende
Zinsen verteuern die Goldhaltung. Dem Goldhalter entgegen Zinsen, die er
mit dem Investieren in zinstragende Papiere hätte erzielen können.
Das schmälert die Goldnachfrage und den Goldpreis. Mitte März 2021 kam der Zinsanstieg
zum Stillstand, und eine Phase fallender Zinsen setzte ein. Der Goldpreis erholte
sich merklich und überstieg dabei sogar die Marke von 1.900 USD/oz.
Am 16. Juni 2021 signalisierte die US-Zentralbank (Fed), sie werde ihre ersten
Leitzinsanhebungen schon in 2023 vollziehen. Auf den Finanzmärkten löste das
heftige Bewegungen aus – schließlich sollten doch erst in 2024 die Zinszügel angezogen
werden. Am folgenden Tag brachte dann auch noch Fed-Ratsmitglied
Jim Bullard eine erste Zinserhöhung in 2022 ins Spiel.
Die Rendite für 2-jährige US-Staatsanleihen stieg daraufhin um 0,1 Prozentpunkte auf 0,26 Prozent. Eine kleine Bewegung. Aber sie reichte aus, den Gold- und Silberpreis auf Talfahrt zu schicken – auch wenn die Kreditkosten erst in zwei Jahren steigen sollen.
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Zu (2): Die Fed, zusammen mit allen anderen Zentralbanken, hat de facto ein
„Sicherheitsnetz“ unter die Finanzmärkte und Konjunkturen gespannt. Sie haben
der Öffentlichkeit (offen oder hinter vorgehaltener Hand) zugesichert, neuerliche
Krisen mit allen Mitteln zu „bekämpfen“.
Vor allem haben sie sich bereit erklärt, die Schulden der Staaten aufzukaufen und dafür neu geschaffenes Geld in Umlauf zu bringen. Das ist der Grund, warum die Zahlungsausfallsorgen in den Kreditmärkten stark abgesunken sind, wie der Finanzmarkt-Stress-Indikator der Federal Reserve Bank of St. Louis unmissverständlich zeigt (siehe Abb. 2).
Wie schon 2008/2009 hat die Fed auch Anfang 2020 ihre Bilanz sehr stark ausgeweitet,
um eine Pleitewelle auf breiter Front und damit einen Systemzusammenbruch
zu verhindern. Für Investoren war und ist die Botschaft unmissverständlich:
Die Fed hat das System schon (mindestens) zwei Mal gerettet, sie wird
es auch ein drittes (und viertes) Mal retten!
Und ganz ähnlich verfahren auch die anderen großen Zentralbanken auf der Welt. Auch sie stehen Gewehr bei Fuß, um eine erneute Kreditkrise abzuwehren. Wenn strauchelnde Schuldner von den Zentralbanken mit allen Mitteln liquide gehalten werden, ist es nicht verwunderlich, dass die Investoren keine Furcht mehr vor Zahlungsausfällen haben.
DIE WORTE UND DIE TATEN
Gleichzeitig versprechen die Zentralbankräte allerdings der Öffentlichkeit, sie
werden die Preisinflation im Zaume halten, sie „bekämpfen“. Erstaunlicherweise
scheinen immer noch viele Menschen diesem Versprechen zu glauben. Das ist
wirklich erstaunlich. Denn es sind doch die Zentralbanken, die die Preisinflation
verursachen:
Mal fällt sie höher, mal fällt sie niedriger aus, aber stets sind es die
Zentralbanken, die, in enger Kooperation mit den Geschäftsbanken, die Geldmenge
per Kreditvergabe „aus dem Nichts“ ausweiten und auf eben diese Weise
die Güterpreise in die Höhe treiben. Dadurch – und das ist die unabwendbare
Folge – setzen sie die Kaufkraft des Geldes herab.
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Die Zentralbanken beitreiben eine inflationäre Politik, auch wenn sie diese Wahrheit
hinter wolkigen Erklärungen und vernebelnden Wortdefinitionen zu verbergen
suchen. Und die ohnehin schon chronische Inflationierung soll nun auch
noch verstärkt werden, um die gewaltigen Schuldenlasten, die über die Jahrzehnte
aufgelaufen sind, sowie auch die neuen Schulden, die die Politiker noch machen
wollen, zu finanzieren.
Die Zentralbankräte sind bereit, die Preisinflation anzuheizen.
Sie wissen aber gleichzeitig auch, dass sie den Bogen nicht überspannen
dürfen. Denn wenn die Öffentlichkeit den Schwindel bemerkt, dann schwindet
das Vertrauen in das Geld, und dann kann es ungemütlich werden.
Angesichts stark steigender Güterpreise erklären daher die Zentralbankräte der
Öffentlichkeit eifrig, dass es sich „nur“ um einen vorübergehenden Anstieg der
Preisinflation handle, dass er sich bald wieder verlangsamen werde. Die Fed will
zudem den Eindruck erwecken, dass sie es ernst meine mit der „Inflationsbekämpfung“,
und dazu stellt sie Zinssenkungen in Aussicht (wenn auch erst in
ferner Zukunft).
Dessen ungeachtet weitet sie jedoch die Geldmenge stärker
denn je durch Schuldpapierkäufe aus, treibt also die Preisinflation zusätzlich an.
Ganz offensichtlich löst dieser Widerspruch zwischen Wort und Tat keine wirkliche
Empörung in der Öffentlichkeit aus. Was erklärt sich das?
Entweder herrscht Unwissen vor: Die große Mehrheit der Menschen versteht
schlichtweg nicht die inflationären Konsequenzen der Zentralbankpolitik, sie wird
systematisch über die Inflationswirkungen getäuscht.
Oder es handelt sich um so etwas wie eine stillschweigende Zustimmung: Jeder einzelne erkennt zwar, dass die Inflationspolitik insgesamt eine schlechte Sache ist, meint aber, dass er von ihr letztlich doch profitiert, dass er mit ihr besser gestellt ist als ohne sie – weil
beispielsweise die Preisinflation seinen Arbeitsplatz sichert, weil der Staat nur so
ihn mit Transferzahlungen versorgen kann, weil die Kurse der Aktien, die er im
Depot hat, ansteigen etc.
Welche Erklärung auch immer die richtige ist: Man wird den Verdacht nicht los,
dass auf den Finanzmärkten nicht mehr trennscharf zwischen Schein und Sein
unterschieden wird. Ansonsten wäre nicht ersichtlich, warum beispielsweise die
Menschen sich nach wie vor an ihre zinslos gehaltenen Sicht-, Termin- und Sparguthaben
klammern – in Deutschland beispielsweise waren es im April 2021 3,9
Billionen Euro – und diese Vermögenspositionen nicht umschichten (zum Beispiel
in Sachwerte).
Offensichtlich gelingt den Zentralbanken das scheinbar Unmögliche:
Immer mehr Geld in Umlauf zu bringen, die Kaufkraft des Geldes herabsetzen
und die Geldhalter bei der Stange zu halten.
DAS GOLD UND DIE RENDITE
Wenn auf den Märkten kaum mehr Kreditausfälle oder sonstige Risiken befürchtet werden, weil erwartet wird, die Zentralbanken werden die elektronische Notenpresse anwerfen, um strauchelnde Schuldner aufzufangen; wenn gleichzeitig
die Inflationssorgen gezähmt sind, weil die Menschen meinen, die Zentralbanken
werden es mit der Preisinflation nicht zu schlimm treiben, dann wird verständlich(
er), warum das Interesse der Investoren an Gold und Silber – den klassischen
Geldarten – derzeit relativ gering ausfällt. Wie beständig aber wird aber die
„Sorglosmentalität“ an den Finanzmärkten sein?
Diese Frage lässt sich nicht mit Gewissheit beantworten. Aber dauerhaft lassen
sich bekanntlich die Gesetze des Marktes nicht außer Kraft setzen. Man kann sie
negieren, den Folgen entgeht man jedoch nicht. So gesehen dürft es nur eine
Frage der Zeit sein, bis das Interesse am Gold wieder erstarkt: als Inflationsschutz
und/oder als Versicherung gegen Zahlungsausfälle.
Ein Blick in die Vergangenheit mag in diesem Zusammenhang aufschlussreich sein. Wie die nachstehende Tabelle zeigt, hat der Goldpreis seit den frühen 1970er Jahren bis heute um gut 7,1 Prozent im Durchschnitt pro Jahr zugelegt. Das Gold hat verzinsliche US-Dollar-
Kurzfristanlagen und auch die Konsumgüterpreisinflation „geschlagen“.
Allerdings zeigt die Tabelle auch, dass Gold, wenn es „zu teuer“ gekauft wird,
auch „underperformen“ kann – wie es etwa in der Zeit von Januar 1980 bis Mai
2021 der Fall war. Derzeit ist aus unserer Sicht das Gold nicht zu teuer. Es gibt
gute Gründe für die Einschätzung, dass der Goldpreis sich auf einem langfristigen
Aufwärtstrend befindet, und dass dieser Aufwärtstrend eher durch einen
exponentiellen als einen linearen Pfad beschrieben wird.
Daher auch die Vermutung, dass die jüngste Preiskorrektur für alle, die ihre Goldposition auf- oder ausbauen wollen, eine Kaufgelegenheit darstellt; zumal man damit rechnen darf,
dass eine Phase, in der die Marktakteure nicht mehr Schein und Sein trennscharf
unterscheiden, früher oder später ihr Ende findet.
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