Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien machen es Investoren derzeit nicht leicht. Sowohl bei „Anleger-Liebling“ Nel ASA als auch bei „Analysten-Liebling“ Plug Power rumpelt es aktuell etwas. Denn die langfristig guten Aussichten für Wasserstoff-Aktien vertragen sich selten mit dem Tempo an der Börse. Doch es gibt auch Lichtblicke. Mehr dazu lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Es ist ein mittlerweile schon gewohntes Bild: Nel ASA muss kämpfen. Die Nel ASA-Aktie verhält sich volatil. Unternehmensnews, und dabei vor allem die sogenannten „Big Orders“, sind derzeit Mangelware. Zugleich boomt Wasserstoff weltweit und der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel ASA müsste aufgrund seiner Expertise und seiner Erfahrung eigentlich davon profitieren.
Nel ASA: Forderungen an die EU
Das tut Nel ASA auch bereits punktuell. Doch die große zu erwartende Börsenstory will noch nicht so recht in Gang kommen. Das dürfte auch ein wenig an der Politik und an ihrem Tempo bei der tatsächlichen Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft liegen. Denn nicht von ungefähr mehreren sich die Mahnungen Richtung EU, nun rechtlich und finanziell endlich in die Gänge zu kommen.
Dafür wirbt Nel ASAs CEO Håkon Volldal derzeit in Brüssel auf der European Hydrogen Week (24. bis 28. Oktober). Doch bevor wir darauf noch etwas genauer eingehen, möchten wir die Scheinwerfer im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing auf 2G Energy und Air Liquide richten. Denn es gibt sie natürlich doch – die aktuell erfolgreichen Wasserstoff-Aktien.
2G Energy Aktie Chart
Zunächst soll es hier um das deutsche Unternehmen 2G Energy gehen, denn die – nach eigenen Angaben – führende Anbieterin von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) heimst bei den Analysten gerade gute Noten ein. Erst kürzlich hat Karsten von Blumenthal, Analyst bei der Investment-Beratungsgesellschaft First Berlin Equity Research, seine Kaufempfehlung bekräftigt.
Ausschlaggebend dafür sind demnach die aktuellen Zahlen des Unternehmens. Eine Umsatzsteigerung im dritten Quartal 2024 um 53 Prozent hält der Analyst für sehr bemerkenswert. Zwar fehlt nicht der Hinweis auf einen niedrigen Vorjahreswert, doch auch auf 9-Monatsbasis sei sei der Umsatzanstieg mit 22 Prozent beeindruckend, wie es heißt.
Die Kursperformance der 2G Energy-Aktie
Das gelte erst recht, wenn man sich das sich das schwierige Umfeld ansehe, das durch sich deutlich verschlechternde makroökonomische Faktoren gekennzeichnet sei. Gemeint sind damit die Rezession im 2. Halbjahr 2024, die hohe Inflation und die Energiekrise in Europa. Auch der Ausblick des Unternehmens beeindruckt den Analysten, Stichwort Wachstumsperspektive:
Ein Umsatz von bis zu 390 Millionen Euro in 2024 lasse auch im übernächsten Jahr eine zweistelliges Wachstum als machbar erscheinen, heißt es dazu in der Analyse. Gründe für den derzeitigen Erfolg von 2G Energy nennt der Analyst auch. Eine Erklärung dafür sieht er demnach in der „Technologieführerschaft bei Wasserstoff-KWK-Anlagen“.
Darum bleibt 2G Energy auf Wachstumskurs
Denn sie mache 2G-Produkte für Kunden attraktiv. „2G hat früh auf das Thema Wasserstoff gesetzt und bietet Kunden die Möglichkeit, ihre 2G-Erdgas-KWK-Anlagen zukünftig auf Wasserstoff umzurüsten“, schreibt Blumenthal. Dies erweise sich demzufolge als wichtiges Verkaufsargument, da der Kunde jederzeit von fossilem Erdgas auf grünen Wasserstoff umsteigen könne.
Fazit: 2G Energy bleibe definitiv auf Wachstumskurs. Daher hebe man die eigene Prognose für 2024 leicht an und bekräftige die Kaufempfehlung.Neben 2G Energy macht auch Air Liquide in diesen Tagen von sich reden. Der Industriegase-Hersteller hat sich schon seit längerem klug positioniert und sein Portfolio um das lukrative Geschäft mit grünem Wasserstoff erweitert.
Air Liquide: Mehr Umsatz als erwartet
Daher bezeichnet man Air Liquide auch als sogenannten Blended Player unter den Wasserstoff-Playern. Am heutigen Dienstag punktet das Unternehmen mit aktuellen Zahlen. Laut übereinstimmender Medienberichte haben sich die Umsätze demnach im dritten Quartal in allen Bereichen besser entwickelt als erwartet. Das Unternehmen habe seine Jahresprognose bestätigt.
Die Zuversicht des Unternehmens machte sich denn auch gleich an der Börse bemerkbar. Laut „n-tv“ legte die Air Liquide-Aktie demzufolge gegen Dienstagmittag um rund 3,5 Prozent zu. Natürlich wäre es nun ein wenig kühn, die guten Ergebnisse des Unternehmens ausschließlich der Wasserstoff-Sparte in die Schuhe zu schieben. So einfach ist es natürlich nicht.
Warum sich Wasserstoff für Air Liquide lohnt
Allerdings gibt es da dennoch Zusammenhänge. Darauf hat kürzlich ein Bericht der Finanz- und Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“ hingewiesen. Dabei nennt man zunächst die Fakten: So baut Air Liquide in einem Joint Venture mit Siemens Energy an mehreren Standorten in Europa Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff.
Fazit des Berichts: Aufgrund seiner Kompetenz und des hohen Cashflows dank Preismacht im Kerngeschäft könne Air Liquide auch in den angrenzenden neuen Märkten wie etwa grüner Wasserstoff schnell vorankommen. Anders ausgedrückt: Als Blended Player mit entsprechender Größe und Erfahrung hat man es mitunter durchaus etwas leichter auf dem Wasserstoffmarkt.
Nel ASA und Plug Power: Wachstumsmarkt Elektrolyseure
Doch auch Pure Player wie Nel ASA und Plug Power haben weiterhin gute Karten, Stichwort Elektrolyseure. Analysten prognostizieren hier geradezu exorbitante Wachstumsaussichten. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Nel ASA in diesem Punkt eindringlich an die EU appelliert. Das geht aus eine aktuellen Tweet des Wasserstoff-Players auf seinem Twitter-Kanal hervor:
„Der Elektrolyseursektor kann ein neuer industrieller Champion für Europa werden“, heißt es da. „Wir brauchen klare Nachfragesignale in der EU. Es ist zwingend erforderlich, dass sich die EU-Verhandlungsführer der Erneuerbare-Energien-Richtlinie auf verbindliche Ziele für den erneuerbaren H2-Verbrauch in Industrie und Verkehr einigen.“
Wasserstoff-Aktien: Entscheidende Phase
Ein gutes, ein aufschlussreiches Schlusswort für heute. Denn es zeigt, dass die hochlaufende Wasserstoffwirtschaft wohl gerade in einer entscheidenden Phase befindet. Denn die Ergebnisse und Beschlüsse der laufenden European Hydrogen Week könnten sich mittelbar und unmittelbar auf die Wasserstoff-Aktien auswirken.
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