Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien pendeln mal wieder zwischen den Extremen. Dafür sind die jüngsten Kursentwicklungen bei Nel ASA, Plug Power und Co ein augenfälliger Beleg. Denn nach langer Nachrichtenflaute geht es jetzt bei den Favoriten Schlag auf Schlag. Daher stehen im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing vor allem Lieferungen von Elektrolyseuren im Fokus.
Leider gibt unsere Glaskugel keine Auskunft darüber, wie der heutige Freitag für Wasserstoff-Aktien im Allgemeinen und für unsere „Lieblinge“ Nel ASA und Plug Power im Besonderen wohl endet. Denn im Hinblick auf die auch von uns so häufig geforderten relevanten Unternehmensnews haben nun sowohl Nel ASA als auch Plug Power geliefert.
Nel ASA-Aktie mit zunehmender Stärke
Daher fängt der Tag – nachrichtentechnisch gesprochen – ziemlich gut an. Die Börse könnte das im Verlauf des Tages noch abbilden. Zunehmende Stärke etwa der Nel ASA-Aktie ließ sich laut Kollegen bereits beobachten. Bemerkenswerterweise geht es bei beiden oben erwähnten Meldungen um die Lieferung von heißbegehrten Elektrolyseuren für den heiß umkämpften Markt Europa.
Nel ASA Aktie Chart
Doch beginnen wir aus Tradition mit der Meldung von Nel ASA: Wie der norwegische Wasserstoff-Spezialist heute am frühen Freitagmorgen mitteilt, hat Nels Tochtergesellschaft Nel Hydrogen Electrolyser AS einen Auftrag über 20 MW alkalische Elektrolyseur-Ausrüstung im Wert von rund 9 Millionen Euro erhalten. Auftraggeber ist demnach das Unternehmen Hyd’Occ.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Dahinter stehen Qair, ein französischer Hersteller von erneuerbaren Energien und Wasserstoff, als Hauptaktionär und Entwickler sowie AREC Occitanie, die regionale Agentur für die Energiewende (im Besitz der Verwaltungsregion Occitanie), als Minderheitsaktionär. Das geht aus der Mitteilung hervor.
Nel ASA liefert Elektrolyseur-Ausrüstung nach Frankreich
Die Elektrolyseur-Ausrüstung für Hyd’Occs ist für dessen Projekt in Port-La-Nouvelle, Frankreich, bestimmt. Nel ASA habe demzufolge bereits die sogenannte FEED-Studie (Front-End Engineering and Design) für das Projekt durchgeführt und geliefert. Der 20-MW-Elektrolyseur soll erneuerbaren Wasserstoff für die lokale Industrie und den Verkehr in Südfrankreich liefern.
Port-La-Nouvelle, wo der Elektrolyseur zum Einsatz kommen soll, soll sich demnach als ein wichtiger Knotenpunkt für Wasserstoffströme im Mittelmeerraum etablieren. Oder wie man bei Nel ASA sagt: Bei dem Projekt handle es sich um eine der zukünftigen Wasserstoff-Drehscheiben im Mittelmeerraum.
„Wasserstoff-Ökosystem der Zukunft“
Bei Nel ASA freut man sich zudem, durch die Mitwirkung an diesem Projekt in Frankreich an Bekanntheit zu gewinnen, wie es heißt. Außerdem brächte diese Zusammenarbeit Nel ASA einen Schritt weiter bei der „Konkretisierung des Wasserstoff-Ökosystems der Zukunft“. Eine Wortwahl, wie sie auch von Plug Power stammen könnte.
Bei dem Auftrag handelt es sich übrigens um eine Festbestellung für alkalische Stacks und Balance of Stacks. Die Lieferung der Stacks an den Kunden ist für Ende 2024 geplant. Nel ASA obliegt die Installation, Inbetriebnahme und den Start des Projekts.
Plug Power liefert Elektrolyseure nach Europa
Diese Auftragsmeldung ist geschickt im Vorfeld der nächsten Ergebnispräsentation von Nel ASA am kommenden Dienstag, 18. Juli, platziert und liefert damit genau den Stoff aus dem Analysten- und wohl auch Anleger – Träume sind. Doch auch bei Plug Power hat man am gestrigen Donnerstag einen Auftrag eingesammelt. Dabei geht es um 100 MW-PEM-Elektrolyseure.
Und – als ob man mit diesen Auftragsmeldungen Wasserstoff-Player-Quartett spielen wollte – es handelt sich bei diesem Auftraggeber – natürlich – um das „größte angekündigte Projekt im Öl- und Gassektor in Europa“. Konkreter wird die Meldung an diesem Punkt nicht. Dann folgen noch ein paar technische Details zu den Elektrolyseuren und ihrer Leistungsfähigkeit.
Plug Power: Führungsrolle in Europa?
Und dann kommt die unmissverständliche Botschaft dieser Auftragsmeldung: „Durch den Einsatz unserer branchenführenden PEM-Technologie spielt Plug eine führende Rolle bei der Förderung von Projekten für grünen Wasserstoff in Europa“. So beschreibt es Andy Marsh, CEO von Plug Power. Das Unternehmen zeige, wie man grünen Wasserstoff in großem Maßstab erzeugen könne.
Ziel sei es dabei, „schwer abbaubare Industrien zu dekarbonisieren und gleichzeitig Unternehmen zu helfen, anspruchsvolle Kohlenstoffreduktionsziele zu erreichen“. Plug Power leistete demnach technische Unterstützung bei einer FEED-Studie, die zur Entscheidung führte, das Projekt in die Ausführungsphase zu überführen. Lieferung und Installation der Elektrolyseure ist in 2024.
Nikola-Aktie mit Kursfeuerwerk
Damit hat Plug Power ja nun ebenfalls ein wichtiges Signal ausgesandt und damit deutlich gemacht, dass man nicht gewillt ist, den europäischen Markt allein den europäischer Elektrolyseur-Herstellern und Entwicklern zu überlassen. Apropos Märkte: Der Wasserstoff-Markt besteht nicht nur aus Elektrolyseuren.
Daran erinnert uns in diesen Tagen der US-Lkw-Hersteller Nikola. Denn die Nikola-Aktie hat am gestrigen Donnerstag ein Kursfeuerwerk abgebrannt – mit einer zwischenzeitlichen Steigerung von 60 Prozent Plus. Auch am Freitag habe es starke Kursgewinne gegeben. Für Beobachter haben demnach zwei gute Nachrichten für die aktuelle Kursentwicklung gesorgt:
Nikola schließt Deal mit BayoTech
So hat Nikola am Donnerstag einen Deal mit BayoTech zur Förderung einer zuverlässigen Wasserstoffversorgung für kommerzielle Wasserstoff-Fahrzeugflotten gemeldet. So beabsichtigt BayoTech, in den nächsten fünf Jahren bis zu 50 Nikola TRE zu kaufen. Die ersten zwölf Fahrzeuge will man in den Jahren 2024 und 2024 liefern.
Als Lieferant für die Brennstoffzellen hat Nikola den Automobilzulieferer Bosch gewählt. Und diese Nachricht elektrisiert die Finanzmedien förmlich. Laut Berichten hat Bosch am Standort Stuttgart-Feuerbach mit der Serienfertigung seines Brennstoffzellen-Antriebssystems begonnen. Nikola gilt dabei als Pilotkunde.
Der Bosch-Konzern und die Wasserstoff-Wette
Bosch gehe mit seiner Wasserstoff-Wette in Risiko, kommentierte das „Handelsblatt“ am Donnerstag. Denn der Bosch-Konzern steigert seine Wasserstoff-Investitionen um eine Milliarde Euro. Es sei in der erst kurzen Amtszeit von CEO Stafan Hartung bereits das dritte Mal, dass man die Investitionen in die Brennstoffzelle erhöhe. Da glaubt offensichtlich jemand an Wasserstoff.
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