Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien machen es den Anlegern nicht leicht. Trotz ihrer teilweise guten Bewertungen durch die Analysten setzt kaum jemand auf den schnellen Erfolg der Wasserstoff-Aktien. Jenseits der Börsen-Performance senden Nel ASA, Plug Power und Co jedoch immer wieder starke Signale aus. Deshalb steht Nel ASA im Fokus des heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Es gibt sie noch – die aufsehenerregenden Unternehmensnews aus dem Hause Nel ASA. Allerdings stammt die heutigen News nicht vom norwegischen Wasserstoff-Spezialisten selbst, sondern vom australischen QIC-Unternehmen Pacific Energy. Doch, der Reihe nach: Das Unternehmen Pacific Energy hat sich laut Medieninformationen auf die Erzeugung von Fernwärme spezialisiert.
Nel ASA: Exklusiver Liefervertrag?
Pacific Energy hat außerdem nun das Unternehmen ENGV übernommen. Dabei handelt es sich um einen Anbieter von Wasserstoffbetankungs- und -produktionssystemen. Im Zuge dieses Kaufs plant Pacific Energy, „einen exklusiven regionalen Liefervertrag für Elektrolyseure mit dem weltweit größten Hersteller dieser Systeme, der norwegischen Nel ASA,“ abzuschließen.
So steht es jedenfalls am heutigen Dienstag in der australischen Wirtschaftszeitung „Financial Review“. Nel ASA selbst kommt zwar in dem Artikel nicht zu Wort, doch der Deal scheint demnach beschlossene Sache zu sein. Denn dafür zeigen sich die Führungskräfte von ENGV mit einem Elektrolyseur von Nel ASA an ihrer Seite, wenn man es so ausdrücken will.
Auf Augenhöhe mit der Konkurrenz
Neben dem Bezug zu Nel ASA finden wir noch einen weiteren Aspekt des Artikels bemerkenswert: So weist die Autorin daraufhin, dass Pacific Energy durch die Übernahme von ENGVund dem zukünftigen Vertrag mit Nel ASA zu einem echten Konkurrenten für den gleichfalls australischen Elektrolyseur-Hersteller Fortescue Future Industries von Andrew Forrest aufsteige.
Nun sind wir zwar mit der australischen Konzern-Landschaft nicht so vertraut, aber beim Namen Fortescue Future Industries klingelt etwas. Auch regelmäßigen Lesern und Leserinnen des Newsletters Wasserstoff Briefing dürfte das Unternehmen ein Begriff sein. Richtig, da war was: Ende März 2024 haben Fortescue Future Industries und E.ON eine Partnerschaft geschlossen.
Plug Power: Den australischen Markt im Visier
Ziel der Zusammenarbeit laut Mitteilung von E.ON: Gemeinsam Wege zu entwicklen, um bis zum Jahr 2030 die Lieferung von bis zu fünf Millionen Tonnen grünem, erneuerbarem Wasserstoff pro Jahr nach Europa zu ermöglichen. Die damalige Absichtserklärung stellte man überdies direkt in Beziehung zum Wasserstoffabkommen zwischen Australien und Deutschland aus dem Juni 2021.
Außerdem gibt es seit Oktober 2021 ein 50 zu 50 Joint Venture von Plug Power mit Fortescue Future Industries. Das wiederum galt den Finanzmedien als Beleg, dass der US-amerikanische Brennstoffzellenhersteller Plug Power sich erfolgreich auf dem australischen (Elektrolyseur-)Markt positioniert.
Nel ASA mischt mit
Nun sieht es ganz danach aus, als sei auch Nel ASA in Down Under angekommen. Noch lässt eine Bestätigung seitens der Norweger auf sich warten. Wir gehen jedoch davon aus, dass ein Bericht in der „Financial Review“ einen höheren Nachrichtenwert hat als ein Transfer-Gerücht im Fußball. Es bleibt daher abzuwarten, welchen Umfang der „exklusive“ Liefervertrag mit Nel ASA umfasst.
Auf den Konkurrenz-Kampf hinsichtlich des lukrativen Markts für Elektrolyseure haben wir schon häufig hingewiesen. Und natürlich mischen da neben Nel ASA und Plug Power auch noch andere Player mit. Dennoch sieht es immer wieder vor allem nach einem Wettlauf zwischen Nel ASA und Plug Power aus.
Nel ASAs CEO: Die Welt verbessern
Verstärken könnte sich dieser Eindruck mit dem Führungswechsel bei Nel ASA. Wie vor ein paar Tagen berichtet hat der norwegische Wasserstoff-Spezialist seit dem 1. Juli 2024 einen neuen CEO: Håkon Volldal lenkt jetzt die Geschicke des Unternehmen. Im Porträt auf der Nel ASA-Website spricht Volldal natürlich auch über seine Pläne mit Nel ASA.
Dabei ist die Wortwahl hinsichtlich seiner Motivation interessant. Denn Volldal sieht sich selbst als Privilegierter und will in seinem Job als Nel ASA-CEO der Gesellschaft etwas zurückgeben, wie er betont: „Ich möchte mein Berufsleben in Unternehmen verbringen, die die Welt verbessern, und Nel ist zweifelsohne ein solches Unternehmen“, sagt Volldal da zum Beispiel.
Harter globaler Wettbewerb
Und dann fährt er fort: „Zu wissen, dass das, was gut für Nel ist, auch gut für die Gesellschaft ist, ist sehr motivierend und begeistert mich wirklich. “ Die Herausforderungen, denen sich der Wasserstoff-Spezialist gegenüber sieht, den „harten globalen Wettbewerb, dem sich Nel ASA stellen muss, motivieren den neuen CEO demnach. Er sei daher jetzt genau der Richtige für Nel ASA.
Und am Ende des Porträts heißt es: Der neue CEO sei davon überzeugt, dass Nel mit der Konzentration auf seine Kernprodukte und -märkte sein volles Potenzial ausschöpfen und eine führende Rolle bei der grünen Transformation spielen könne. Alles andere würde der sehr persönlichen Motivation Volldals, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, nicht gerecht werden.
Wasserstoff-Player: Unternehmen mit Botschaft
Denn es gehe um die Menschen, den Planeten – und um den Profit, ohne den kein Wandel in einer Branche möglich ist. – Das liest sich natürlich alles gut und ist womöglich für einen skandinavischen Manager auch der zu erwartenden Mindeststandard an Selbstreflexion.
Uns hat es jedoch auch an Plug Powers Mission und seinen CEO Andy Marsh erinnert: Es geht um die Menschen, den Planeten und um den Profit, ohne den kein Wandel in einer Branche möglich ist. Kurz, man will die Welt retten. Und zwar mit grünem Wasserstoff. Das hätte Marsh eins zu eins genauso sagen können
Nachhaltigkeit hat Konjunktur
Mit dem Image als Pure Player zu punkten, ist vielleicht gar nicht die schlechteste Idee. Denn Nachhaltigkeit hat Konjunktur. Sagen zumindest die Anlageprofis. Und sollte sich das irgendwann mal wieder an den Börsen abbilden, dürften sich die Anleger von Wasserstoff-Aktien freuen.
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