Liebe Leserin, Lieber Leser,
es lässt sich viel darüber sinnieren und träumen, was durch Wasserstoff alles in Bewegung kommen könnte. Endlich mehr Klimaschutz, weniger Abhängigkeit von einzelnen (Schurken-)Staaten und insgesamt einfach eine Zukunft, in der die Energieversorgung zuverlässiger, stabiler und im letzten Schluss auch günstiger wäre. Doch in der Realität kommt davon noch immer wenig an. Es scheint zum Stillstand gekommen zu sein.
In Großbritannien gibt es Stillstand sogar teils buchstäblich zu sehen. „Focus“ berichtete am Wochenende darüber, dass unter anderem in Liverpool, Birmingham und Aberdeen Dutzende Wasserstoffbusse seit Monaten ungenutzt in ihren Depots versauern würden. Der Grund dafür liegt im Wasserstoff, der entweder gar nicht vorhanden oder einfach viel zu teuer ist. David Cebon von der Universität Cambridge spricht gar von 27 gescheiterten Wasserstoff-Busprojekten weltweit. Jene seien auf eine Infrastruktur angewiesen, welche an vielen Orten gar nicht existiere.
ThyssenKrupp Nucera geht voran
ThyssenKrupp Nucera arbeitet daran, dies zu verbessern, und das sogar mit einigem Erfolg. In der vergangenen Woche legte das Unternehmen Zahlen vor und konnte den Umsatz mit grünem Wasserstoff um 27 Prozent steigern. Konzernweit legten die Erlöse sogar um recht ansehnliche 31 Prozent zu und auch die Profitabilität zeigte Fortschritte. Das Ebit verbesserte sich bis auf 4 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor musste noch ein Verlust von 15 Millionen Euro verkraftet werden.
Die Börsianer reagierten zunächst erfreut, die ThyssenKrupp Nucera-Aktie konnte sich zeitweise um etwa drei Prozent verbessern. Doch nur wenig später wurden die Aufschläge wieder vollständig kassiert. Auch wenn das Unternehmen seine Prognose bestätigte, was in der Wasserstoffbranche schon als Erfolg gelten darf, so handelt es sich doch noch immer um sehr überschaubare Entwicklungen. Selbst im besten Fall wird ThyssenKrupp nicht alleine für den großen Durchbruch sorgen können, ist von einem solchen aber ein Stück weit abhängig.
Plug Power: Der ganz normale Wahnsinn
Plug Power trägt ebenfalls eher wenig dazu bei, Wasserstoff endlich aus der Nische herausbefördern zu können. Zwar konnte der US-Konzern seine Verluste begrenzen, aber eben auch keine überzeugenden Wachstumssignale vorlegen. Die Reaktion auf die Zahlen fiel deutlich aus. In der letzten Woche wurde bei 0,69 US-Dollar ein frisches 52-Wochen-Tief markiert.
Plug Power Aktie Chart
Am Freitag ging es nun ohne erkennbaren Grund um 10,4 Prozent in die Höhe, was im ersten Moment recht beeindruckend aussieht. Mit einer grundlegenden Trendwende dürften wir es aber eher nicht zu tun haben. Wahrscheinlich sind Spekulanten am Werk, welche auch in Zukunft für eine hohe Volatilität sorgen dürften. Doch trotz der zweistelligen Aufschläge notiert die Aktie noch gut 60 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn und schon 2024 fielen die Kurse alles andere als sensationell aus.
Nel ASA bleibt auf der Stelle stehen
Stillstand ist bei Nel ASA auch an der Börse zu beobachten. Einmal mehr kämpft die Aktie heute um die Linie bei 0,20 Euro und gefühlt schreibe ich ähnliche Zeilen schon seit Monaten. Die einzige Freude der Aktionäre bleibt, dass es keine neuen Allzeit-Tiefs zu sehen gibt. Einmal mehr können wir also nur darauf hoffen, dass sich die Vorzüge von Wasserstoff herumsprechen und die Politik dafür sorgt, noch bestehende Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Die Möglichkeiten sind da, sie wollen nur genutzt werden.
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