Liebe Leserin, Lieber Leser,
die deutsche Bundesregierung steckt derzeit tief in der wohl größten Haushaltskrise seit Jahrzehnten, und eben diese beschäftigt auch den Wasserstoffsektor. Um Förderungen bangt man derzeit unter anderem im Mecklenburg-Vorpommern, wo der Bund zuvor 390 Millionen Euro an Fördermitteln zugesagt hatte. Ob diese auch tatsächlich fließen werden, scheint aber aktuell eher ungewiss zu sein.
Nach einem Treffen zwischen Bund und Ländern hat sich in dieser Hinsicht nur wenig getan. Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Reinhard Meyer zeigte zwar Verständnis dafür, dass die Lage derzeit noch unübersichtlich sei. Er drängt aber auch auf möglichst schnelle Sicherung und will für die investierenden Unternehmen möglichst noch vor Weihnachten für Klarheit sorgen.
Wasserstoff-Aktien weiterhin in schwieriger Lage
Daraus lässt sich ableiten, dass die quälende Unsicherheit so schnell nicht verschwinden wird. Nun ist Deutschland eher nicht der Nabel der Welt und Wasserstoff spielt in unzähligen weiteren Ländern eine wichtige Rolle. Allerdings gibt es auch von dort aus momentan leider wenige bis gar keine positiven Impulse zu verspüren. Was die Schlagzeilen beherrscht, das sind konjunkturelle Krisen und ungewisse Aussichten in Richtung Zukunft. Dazu wird die Frage immer lauter, ob die grüne Transformation überhaupt zu schultern ist, ohne dabei weite Teile der Bevölkerung im Regen stehen zu lassen.
Eine abschließende Antwort auf derartige Fragen soll und kann an dieser Stelle gar nicht geliefert werden. Das politische Klima zeigt aber klar auf, dass weite Teile der Bevölkerung nicht (mehr) dazu bereit sind, Klimaschutz und den Aufbau nachhaltiger Energiequellen ohne Rücksicht auf Verluste zu praktizieren. Umso größer ist die Herausforderung, entsprechende Projekte mit dem nötigen Fingerspitzengefühl umzusetzen. Wer im Zuge dessen noch unter die Räder kommen könnte, steht in den Sternen. Bei Wasserstoff-Aktien macht sich aber sichtlich Verunsicherung breit.
SFC Energy wieder im roten Bereich
Umsatzentwicklung von SFC Energy
Zumindest am Montag konnte SFC Energy sich noch gegen diesen Trend stemmen. Mit ordentlichen Quartalszahlen und einem fulminanten langfristigen Ausblick konnte das Unternehmen die Bullen aus der Deckung locken und den Aktienkurs um rund zehn Prozent bis auf 20 Euro verbessern. Tags darauf scheint die Euphorie aber schon wieder etwas zu verblassen. Im frühen Handel korrigierte die Aktie um 3,5 Prozent in Richtung Süden und schlug zunächst bei 19,30 Euro auf.
Das ist noch lange kein Weltuntergang. Es ist aber symptomatisch für die immer größeren Zweifel, die sich momentan bei Wasserstoff-Aktien bemerkbar machen. Da scheinen nur wenige Anleger noch große Risiken eingehen zu wollen und stattdessen werden Gewinne bei jeder sich bietenden Gelegenheit mitgenommen. Da scheint es fraglich, ob überhaupt noch ein nachhaltiger Aufwärtstrend zustande kommen kann.
SFC Energy Aktie Chart
Nichts Neues bei Nel ASA und Co.
Es hilft auch wenig weiter, dass an der Nachrichtenfront momentan viel zu oft Funkstille herrscht. Das gilt insbesondere für einst schwer gefragte Unternehmen wie Nel ASA. Es gab Zeiten, da nahm die Aktie der Norweger ein Rekordhoch nach dem anderen ins Visier, während Schlagzeilen über frische Aufträge das Gemüt der Aktionäre erhellten. Mittlerweile hat sich das aber so ziemlich in das genaue Gegenteil verkehrt. Seit Monaten warten die Aktionäre vergeblich auf den nächsten Großauftrag. Nachdem die letzten Zahlen enttäuschten, verabschiedete sich damit auch so ziemlich jeder Support im Chart.
In der letzten Woche versuchten die Käufer sich noch daran, zumindest die Marke bei 0,70 Euro wieder ins Visier zu nehmen. Doch nicht einmal diese Linie, die ohnehin schon im Kurskeller anzusiedeln ist, scheint aktuell passierbar zu sein. Nach kleineren Verlusten am Montag setzte die Nel ASA-Aktie heute Morgen um weitere 5,4 Prozent zurück und machte es sich beim wahrscheinlich letzten Support bei 0,64 Euro bequem. Den Anlegern scheint auch hier jede noch so kleine Gelegenheit recht zu sein, um Gewinne mitzunehmen oder Verluste zu begrenzen.
Plug Power reiht sich ein
Bei der ebenfalls vielbeachteten Aktie von Plug Power gibt es leider keine Ausnahmen zu sehen. Auch hier kämpfen die Bullen darum, dass wenigstens keine neuen Tiefstände erreicht werden. Ausschließen lässt sich das aber kaum, auch wenn es heute Morgen zunächst um immerhin ein Prozent aufwärts ging. Den Kurs beförderte das lediglich bis auf 3,12 Euro und schon bei 3,04 wartet das bisherige 52-Wochen-Tief.
Nachrichten produzierte Plug Power in letzter Zeit in einer etwas höheren Frequenz als mancher Mitbewerber. Leider waren die aber zumeist negativer Natur. Gerade die mehr als enttäuschenden Zahlen ließen an den Märkten jeden kleinen Anflug von Hoffnung mehr oder weniger endgültig zerplatzen. Die Aussicht auf neues Wachstum fehlt, währen das Management sich recht offen Gedanken um die Liquidität macht. Es herrscht schon fast ein wenig Untergangsstimmung.
Ein schwacher Trost
Unter dem Strich haben die Skeptiker bei Wasserstoff-Aktien derzeit definitiv Rückenwind. Nun lässt sich gebetsmühlenartig wiederholen, welche Chancen der Sektor langfristig noch mit sich bringt und wie niedrig bewertet die allermeisten Unternehmen angesichts der theoretischen Wachstumsmöglichkeiten sind. Doch das ist für die Anteilseigner bestenfalls ein schwacher Trost. Kurzfristig zeichnet sich momentan keine Besserung ab. Für eine echte Trendwende bräuchte es eine Kombination aus gesicherten Förderungen, einer Wiederbelebung der Konjunktur und im besten Fall nachlassenden Zinsen. All das sind durchaus denkbare Szenarien für die Zukunft. Doch die Hoffnung allein trägt momentan leider keine Aktienkurse in die Höhe. Ich persönlich blicke weiterhin sehr optimistisch auf die Zukunft von Wasserstoff, der für viele Branchen als Kraftstoff mit einiger Wahrscheinlichkeit alternativlos werden wird. Mein Gefühl sagt mir aber auch, dass es noch schlimmer werden könnte, bevor sich endlich Besserung einstellt.
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