Wasserstoff-Aktien: Der Traum lebt, doch Nel ASA und Co. können noch immer nicht abheben!

Wasserstoff wird auch in der Luftfahrt als große Zukunftschance angesehen, wovon die Aktien von Nel ASA, Plug Power und anderen Unternehmen aber leider kaum profitieren.

Auf einen Blick:
  • Wasserstoff soll in Zukunft Flugzeuge antreiben.
  • Entsprechende Projekte werden mit allem Nachdruck verfolgt.
  • Den Börsianern fehlt es aktuell aber an greifbaren Erfolgsaussichten.
  • Die Kurse von Nel ASA und anderen bleiben im Keller stecken.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Wasserstoff soll in Zukunft buchstäblich abheben. Denn der alternativlose und künftig bestenfalls emissionsfreie Kraftstoff soll nicht nur Kraftwerke, Lkw und Schiffe versorgen. Auch in der Luftfahrt rechnen sich viele Beobachter große Chancen aus. Unter anderem verfolgt das Schweizer Unternehmen Sirius Aviation derzeit entsprechende Pläne, wie bei „heise.de“ zu lesen ist. Vorgestellt wurde ein Senkrechtstartet, der es mit einer Tankfüllung auf eine Reichweite von etwa 1.850 Kilometer bringen soll. Der erste Start ist für das Jahr 2025 zu Demonstrationszwecken angedacht. Kommerzielle Flüge sollen ab dem Jahr 2028 möglich sein.

Manche Probleme gibt es derzeit noch bei der Entwicklung. Dazu gehört, dass der für lange Strecken benötigte Wasserstoff während des Flugs tiefgekühlt und für die Brennstoffzellen gasförmig gemacht werden muss. Doch es bleibt noch Zeit, eben solche Baustellen anzugehen. Im Erfolgsfall soll das Flugzeug 95 Prozent weniger Lärm als ein Helikopter verursachen und damit auch für den Einsatz in Wohngebieten geeignet sein.

Die bekannten Probleme

Keine Angaben machte Sirius darüber, welche Preise für das zweifellos interessante Fluggerät aufgerufen werden könnten. Es ist aber kaum denkbar, dass es sich um einen billigen Spaß handeln wird. Aus Sicht der Anleger bleiben damit die größten Probleme rund um Wasserstoff bestehen. Noch ist gerade grüner Wasserstoff zu teuer, um es mit fossilen Energieträgern aufnehmen zu können. Zudem ist er nicht annähernd ausreichend verfügbar, um damit einen kommerziellen Betrieb in der Luftfahrt im großen Stil aufbauen zu wollen.

Auch daran wird freilich gearbeitet. Unter anderem bastelt man gerade in den Vereinigten Arabischen Emiraten daran, gigantische Kapazitäten für die Erzeugung von Solarstrom auf die Beine zu stellen. Damit soll die eigene Bevölkerung versorgt werden, aber auch der Betrieb von Elektrolyseuren ist fest eingeplant. Schon heute stehen in der Wüste die Geräte, welches dem Meerwasser den begehrten Kraftstoff entziehen sollen. Das Prinzip hinter der Herstellung ist bestens bekannt und bewährt. Allein der enorme Energiebedarf ist bisher noch ein Problem.

Wasserstoff-Aktien heben nicht ab

Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Wasserstoff seinen großen Durchbruch erlebt. Das würde sich auch an der Börse bemerkbar machen. Doch zumindest momentan sind die Anleger von den großen Erfolgen kaum noch überzeugt. Der Sektor durchlebt seit Monaten eine Durststrecke, bei der sich noch immer kein Ende abzeichnen will. Auch am Montagmorgen zeigten sich die meisten Titel eher schwach.

Beispiele dafür finden sich zur Genüge. Die wohl bekanntesten Vertreter kämpfen mehr oder minder darum, nicht völlig ins Bodenlose abzurutschen. Dazu gehört etwa die Aktie von Nel ASA, welche Ende vergangener Woche ein neues Mehr-Jahres-Tief bei 0,52 Euro markierte. Kurz nach Handelsbeginn sah es heute nicht viel besser auf. Nach minimalen Zugewinnen waren immerhin 0,53 Euro zu sehen. Der Chart bleibt damit aber eine mittelschwere Katastrophe.

Nel ASA Aktie Chart

Nel ASA und Plug Power: Kassensturz!

Das wahrscheinlich größte Problem bei Wasserstoff-Aktien ist noch immer die Frage, ob sich die Bemühungen der Unternehmen überhaupt auszahlen werden. Momentan fahren die allermeisten Konzerne herbe Verluste ein. In Zeiten hoher Zinsen tut das gleich doppelt weh. Nel ASA hat hier nur wenig vorzuweisen. Ausbleibende Auftragseingänge lassen leider auch nicht vermuten, dass sich daran allzu bald etwas ändern wird.

Nettogewinn pro Quartal für Nel ASA

Quartal
Mio. €

31.03.24
-22,0
31.12.23
-94,4
30.09.23
-226
30.06.23
-342
31.03.23
-192
31.12.22
-721
30.09.22
-260

Entwicklung des Nettogewinns bei Nel ASA

Plug Power steht sogar noch deutlich schlechter da und bei dem US-Konzern stellt sich die Frage, wie lange der Betrieb mitsamt hoher Investitionen überhaupt noch weitergehen kann. Schon in diesem Jahr könnte es eng werden. Sollten wir nicht noch ein kleines Wunder erleben, scheint die nächste Kapitalerhöhungen mehr oder minder gesetzt zu sein, wenn es nicht gar zu Schlimmeren kommen wird.

Der Teufel soll hier nicht an die Wand gemalt werden, doch Plug Power wird mindestens von einer großen Portion Unsicherheit begleitet. Das macht es den Anlegern verständlicherweise schwer, neue Zuversicht zu gewinnen und der Aktienkurs tendiert seit Monaten zuverlässig in Richtung Süden. Nachdem das Papier vor gar nicht langer Zeit die Unterstützung bei 4 US-Dollar verpasste, ging es mittlerweile in den freien Fall über. Allein am Freitag rauschten die Kurse um weitere 7,5 Prozent bis auf nur noch 3,44 Dollar in die Tiefe. Bis zum 52-Wochen-Tief bei 3,22 Dollar ist es nicht mehr weit.

Es wird Zeit für Neues!

Ich könnte an dieser Stelle gebetsmühlenartig weiter die enormen Chancen von Wasserstoff für die Zukunft beschwören. Ich könnte auch problemlos noch weitere interessante Projekte aus dem Bereich aus dem Ärmel schütteln, welche das Potenzial haben, für so manche Revolution auf den Märkten zu sorgen. Doch all das hilft den Anlegern momentan leider wenig weiter. Es bleibt dabei, dass sich für die nahe Zukunft kaum Aussichten auf nachhaltig steigende Kurse ergeben.

Damit sich das endlich wieder ändert, braucht es endlich frische Impulse in Form neuer Aufträge und damit einhergehend höherer Umsätze. Warme Versprechen allein reichen nicht mehr aus, sodass an dieser Stelle auch der Verweis auf noch immer sehr optimistische Analysten kaum weiter zielführen ist. So sehr ich persönlich vom Potenzial des Wasserstoff-Sektors überzeugt sein mag und dadurch auch an der Börse noch Großes erwarte, so wenig lassen sich aktuelle klare Kaufempfehlungen aussprechen.

Am Ball bleiben

Zugleich kann ich nur dazu raten, Wasserstoff-Aktien gerade jetzt nicht aus den Augen zu verlieren. Die Bewertungen sind teils so niedrig wie schon seit Jahren nicht mehr und zumindest bei einigen Unternehmen damit vielleicht auf einem realistischen Niveau angekommen. Doch je tiefer die Aktien fallen, desto größer wird das Potenzial für ein durchschlagendes Comeback. Wie weit es bis dahin noch in die Tiefe gehen mag, bleibt offen. Dummerweise lässt sich immer erst im Nachhinein feststellen, wo der Tiefpunkt erreicht wurde. Doch wer genau jetzt nicht genau hinsieht und sich nach Chancen umsieht, der könnte es in einigen Jahren vielleicht bereuen. Bleiben sie also vorsichtig, aber stets aufmerksam.

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