Liebe Leserin, Lieber Leser,
schon seit einer ganzen Weile herrscht in Sachen Wasserstoff gefühlt völliger Stillstand. Wenn es mal Schlagzeilen gibt, dann drehen jene sich bevorzugt über irgendwelche zukünftigen Projekte, bis zu deren Umsetzung wahrscheinlich noch viele Jahre ins Land ziehen dürften. Genau das ist auch der Fall bei Plänen der Bundesregierung, im großen Stil Wasserstoff aus Namibia zu importieren.
Studien zeigten zuletzt, dass die Produktion in Europa bislang noch weiter hinter dem zurückliegt, was für eine echte Energiewende notwendig wäre. Da ist es wohl nicht der schlechteste Ansatz, sich den Kraftstoff aus fernen Landen besorgen zu wollen. Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner begab sich nach Namibia, um dort Möglichkeiten und Chancen auszuloten. Dabei sprach er davon, dass in dem afrikanischen Land die Produktion besonders günstig möglich sei und von einem Deal beide Parteien profitieren könnten.
Es regt sich Widerstand
Doch während die Realisierung einer Zusammenarbeit ohne jeden Zweifle für viele Arbeitsplätze sorgen würde, blicken Kritiker ausgerechnet auf das Thema Umwelt. Eigentlich kommt grüner Wasserstoff mit dem Versprechen daher, Umwelt und Klima zu schützen. Die Produktion in Namibia beim sogenannten Hyphen-Projekt soll allerdings in einem Nationalpark geschehen, welches derzeit nur mit Sondergenehmigungen zugänglich ist. Kritiker sind der Ansicht, dass Deutschland selbst ein derartiges Vorhaben nie und nimmer genehmigen würde.
Es steht auch die Frage im Raum, ob Wasserstoff denn wirklich als grün bezeichnet werden könne, wenn durch die Herstellung potenziell große Schäden an der Biodiversität in Kauf genommen werden. Die Betreiber halten dagegen, dass größtmögliche Anstrengungen unternommen würden, um die Umweltauswirkungen so gering wie nur möglich zu halten. Doch klar ist, dass die Umsetzung längst nicht so reibungslos funktionieren wird, wie es sich manch einer vielleicht vorstellen mag. Damit haben wir, etwas zynisch ausgedrückt, nur das weitere Zukunftsprojekt, welches das Angebot von Wasserstoff aber nicht über Nacht explodieren lassen wird und auch nicht per Handschlag das Problem der zu hohen Preise lösen kann.
ThyssenKrupp Nucera auf Erfolgskurs?
Abseits der Importe bleibt die eigene Produktion von grünem Wasserstoff ein wichtiges Thema. Die passende Technik dazu findet sich bei ThyssenKrupp Nucera. Dafür wurde das Unternehmen nun sogar mit dem Hydrogen Impact Investment Award in der Kategorie Impact Technology of the Year 2024 ausgezeichnet. Gewürdigt werden damit Fortschritte bei der alkalischen Wasserstoffelektrolyse. Nucere bietet jene nach eigenen Angaben schon heute im Gigawatt-Bereich an, der für die ambitionierten Klimaziele diverser Regierungen dringend nötig sei.
ThyssenKrupp Nucera kann die Auszeichnung mit der etwas sperrigen Bezeichnung bereits zum zweiten Mal in Folge einheimsen. Das soll an dieser Stelle auch gar nicht heruntergespielt werden. Doch hat es an der Börse eben nur eine geringfügige Bedeutung. Dort würden die Anteilseigner es sehr viel lieber sehen, könnte der Konzern mit Auftragseingängen im großen Stil punkten. Das ist aber leider nicht der Fall und so ließ der Aktienkurs am Mittwoch weiter nach und fiel bis auf rund 8,50 Euro zurück. Seit Jahresbeginn hat der Wert der noch jungen Aktie sich schon mehr als halbiert.
ThyssenKrupp Nucera AG & Co. KGaA Aktie Chart
Plug Power ohne neue Impulse
Die schmerzhafte Abwesenheit von fundamental interessanten Neuigkeiten setzt auch der Aktie von Plug Power zu, wenn auch zuletzt in einem eher überschaubaren Ausmaß. Der Titel wertete am Mittwoch nur um 0,6 Prozent bis auf 1,74 US-Dollar. Angesichts herber Kursverluste an den vorherigen Tagen sieht das schon fast nach Entspannung aus. Hoffnungen auf eine Bodenbildung spielen sich aber auf sehr niedrigem Niveau ab.
Der jüngste Schlusskurs befand sich nur sehr knapp über dem tags zuvor erreichten Mehr-Jahres-Tief bei 1,70 Dollar und im Chart lässt sich noch immer keine klare Unterstützung feststellen. Womöglich gönnen die Bären sich lediglich eine Verschnaufpause. Doch ernsthafte Gegenwehr der Käufer scheinen sie derzeit noch nicht zu befürchten haben.
Nel ASA: Die Kurve gekriegt?
Sehr ähnlich gestaltet sich die Lage bei Nel ASA, wo ein kurzer Ausflug in Richtung 0,44 Euro zumindest ansatzweise wieder korrigiert werden konnte. Das Papier verabschiedete sich mit 0,45 Euro aus dem Handel am Mittwoch und legte heute Morgen dezent um ein Prozent bis auf 0,454 Euro am Vormittag zu. Der nächste Crash scheint uns für den Moment erspart zu bleiben. Doch die zuvor recht stabile Linie bei 0,46 Euro scheinen die Bullen noch nicht ins Visier nehmen zu wollen, vom harten Widerstand bei 0,50 Euro ganz zu schweigen.
So macht sich letztlich bei Wasserstoff-Aktien noch längst keine Aufbruchstimmung breit. Viel mehr lässt sich vielleicht von einer fast schon ungläubigen Lethargie sprechen. Es scheint, als könnten viele Anleger schlicht nicht glauben, dass es von den derzeitigen Tiefpunkten aus noch weiter in die Tiefe gehen könnte. Doch hat sich diese Erwartungshaltung in der Vergangenheit schon so manches Mal als Trugschluss erwiesen. Auch wenn ich mich täglich wiederholen mag, so braucht es doch ein sehr viel entschiedeneres Vorgehen im Sektor, um den Börsianern endlich wieder eine überzeugende Perspektive liefern zu können. Doch die Politik macht es den Akteuren wahrlich nicht einfach. Auch dort werden Risiken gescheut, welche für einen größeren Erfolgszug von Wasserstoff aber schlicht eingegangen werden müssen.
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