Liebe Leserin, Lieber Leser,
es geht voran in Sachen Wasserstoff. Der Bundesrat billigte Ende vergangener Woche eine Änderung im Energiewirtschaftsgesetz, womit dem Aufbau des 9.700 Kilometer langen Wasserstoffkernnetzes nichts mehr im Wege steht. Vielleicht sollte das Ganze nicht überbewertet werden und für den Moment ändert sich erstmal wenig. Doch es wird damit durchaus die Grundlage für eine Zukunft geschaffen, in der weite Teile der hiesigen Energieversorgung per Wasserstoff umgesetzt werden können, wo auch immer der Kraftstoff letzten Endes herkommen mag.
Stellantis setzt auf mehr Wasserstoff
Für genügend Nachfrage dürfte wohl gesorgt sein. Gebraucht wird Wasserstoff nicht nur in der Industrie, beispielsweise in der Stahlproduktion. Auch bei der Mobilität spielt der alternative Kraftstoff eine immer größere Rolle. So mancher Autobauer hat entsprechende Ambitionen mittlerweile zwar schon wieder verworfen. Die Opel-Mutter Stellantis bleibt ihrem Vorhaben in diesem Segment aber nicht nur treu, sondern will nun sehr viel mehr aufs Gas treten. Wie die „Welt“ berichtet, kündigte das Unternehmen kürzlich Pläne für den Übergang zur Serienproduktion an.
Bisher konnte Stellantis nur eine Handvoll Wasserstoff-Fahrzeuge verkaufen. Der Konzern erkennt aber gerade bei Nutzfahrzeugen großes Potenzial. Gerechnet wird damit, dass Wasserstoff hier in den kommenden Jahren rund 40 Prozent an Marktanteilen gewinnen wird. Bis 2030 wird angepeilt, jährlich 100.000 Wasserstoff-Fahrzeuge zu produzieren und bestenfalls auch zu verkaufen. Hergestellt wird aktuell noch in Polen, doch ein baldiger Start der Entwicklung in Nordamerika wird in Aussicht gestellt. In Mexiko soll eine Wasserstoff-Variante des Pick-ups RAM 5500 entstehen.
Entwicklung des Nettogewinns bei Stellantis
Bei der Bilanz von Stellantis führt das Ganze aktuell vor allem zu Kosten. Doch das könnte sich im Erfolgsfall ändern. Bei den Aktionären entsteht daraus bisher zwar keinerlei Euphorie. Es schadet der Stellantis-Aktie aber auch nicht, welche sich auf Jahressicht um respektable 56 Prozent verbessern konnte. 22,96 Euro standen auf dem Ticker, als dieser Newsletter sich gerade in der Entstehung befand.
Stellantis Aktie Chart
Nel ASA weiter im grünen Bereich
Von einer solchen Performance kann Nel ASA nur träumen. Dort ging es auf Jahressicht mit den Kursen um 63,1 Prozent in die Tiefe. Allerdings machte sich bei den Norwegern zuletzt neue Hoffnung breit. In der vergangenen Woche informierte das Unternehmen über eine Reservierung im Gigawatt-Bereich. Das ist technisch gesehen noch kein handfester Auftragseingang. Es ist davon aber auch nicht weit entfernt. Das zarte Pflänzchen der Hoffnung scheint wieder zu keimen und der Aktienkurs konnte einen kleinen, aber sehr wichtigen Sprung in Richtung Norden machen.
Bis auf 0,42 Euro verbesserte sich der Aktienkurs von Nel ASA zum Wochenende und am Montagmorgen machen die Bullen munter weiter. Bis zum Vormittag ging es um weitere 4,4 Prozent bis auf 0,44 Euro aufwärts. Damit ist es immerhin gelungen, die wichtige Linie bei 0,40 Euro zu verteidigen. Das ist noch kein echtes Comeback, aber zumindest wurde für den Moment der nächste Absturz verhindert. Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass nun auch möglichst bald ein tatsächlicher Auftragseingang folgt, bestenfalls mit einigen finanziellen Details und der Aussicht auf stärkere Bilanzen.
Plug Power und ITM Power im Blick
Die guten Neuigkeiten von Nel ASA haben Wasserstoff-Aktien allgemein zu etwas Aufwind verholfen. Zu Beginn der neuen Woche hat die kleine Euphoriewelle zwar schon wieder etwas nachgelassen. Doch zumindest bei Plug Power reichte es für ein kleines Plus in Höhe von 1,4 Prozent am Montagmorgen. Der Kurs bewegte sich hier bis auf 2,30 Euro aufwärts.
ITM Power hat da weniger Glück und musste leichte Verluste hinnehmen, sodass die Kurse weiterhin unter der wichtigen Linie bei 0,60 Euro blieben. 0,58 Euro waren zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Newsletter zu sehen. Unter dem Strich bleibt es dabei, dass die Bullen sich mit echten Ausbrüchen noch etwas schwertun. Doch die jüngsten Entwicklungen lassen zumindest darauf hoffen, dass im Sektor der Tiefpunkt mittlerweile überschritten wurde. In einem solchen Szenario würden sich genau jetzt auf lange Sicht die wohl besten Einstiegsmöglichkeiten ergeben.
Wasserstoff-Aktien: Genau hingeschaut
Leider lässt sich nicht garantieren, dass wir es tatsächlich mit einem solchen Szenario zu tun hätten. Die nächsten Tage und Wochen könnten aber richtungsentscheidend sein. Folgen weitere erfreuliche Meldungen auf die positiven Signale der letzten Tage, so wäre eine nachhaltige Trendwende zumindest denkbar. Allerdings wissen gerade Investoren aus dem Wasserstoffsegment, wie schmerzlich das Ausbleiben von erlösenden Neuigkeiten zu Korrekturen und auch durchaus neuen Tiefstständen führen kann. Mit anderen Worten ist es leider noch zu früh, um schon den ganz großen Turnaround feiern zu können. Es bleibt erstmal nur bei einem hoffnungsvollen Signal in die richtige Richtung.
Doch je mehr die Unternehmen abliefern können, desto leichter wird es den Börsianern fallen, ansehnlichen Wachstumsfantasien im Segment Glauben zu schenken. Das Aufwärtspotenzial ist gerade nach den teils massiven Verlusten der letzten Monate enorm. Es könnte sich daher lohnen, Wasserstoff-Aktien aktuell etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die nächste Rallye könnte nur eine oder zwei Erfolgsmeldungen weit entfernt sein.
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