Liebe Leserin, Lieber Leser,
immer wieder beschäftigen wir uns damit, wie sehr Unternehmen aus dem Bereich Brennstoffzellen und Wasserstoff von der Auftragslage abhängig sind. Oftmals herrscht an der Nachrichtenfront Flaute. Wenn es dann doch mal einen großen Auftrag gibt, führt das zu Jubelstürmen und rasant steigenden Kursen. Es kann sich jedoch rächen, wenn darauf keine weiteren Aufträge folgen. In einem solchen Fall droht auch die größte Order, in einem Aktienchart als Einmaleffekt zu verpuffen.
Genau das lässt sich aktuell wohl bei der SFC Energy beobachten. Der Brennstoffzellenexperte legte am Dienstag neue Zahlen vor, welche den Anteilseignern so gar nicht gefallen wollten. Mit dem Umsatz ging es um 3,5 Prozent auf 38,6 Millionen Euro zurück und das Ebitda ließ sogar um knappe 30 Prozent auf nur noch 6,3 Millionen Euro abwärts. Das ist ein klarer Knick in der ansonsten so zuverlässigen Wachstumsstory.
SFC Energy hält an der Prognose fest
Nicht besser wird die Angelegenheit, nachdem SFC Energy-Chef Peter Podesser auf ein zwar starkes Wachstum in den USA verwies (+61 Prozent), dies aber mit Vorzieheffekten aufgrund des trumpschen Zollchaos begründete. Das lässt vage vermuten, dass es im laufenden Quartal ruhiger zugehen könnte. Grundsätzlich ist der Rückgang im vergangenen Quartal aber schnell erklärt.
SFC Energy verweist auf einen Großauftrag aus dem Vorjahreszeitraum, welcher die Zahlen damals schlicht besonders weit in die Höhe trieb. Mit anderen Worten hat die Lage sich nun erst einmal normalisiert, und damit scheint zumindest das Unternehmen selbst gerechnet zu haben. Die Prognose für das laufende Jahr bleibt unangetastet und sieht deutliche Fortschritte voraus. Der Umsatz soll von 144,8 auf 160,6 bis 180,9 Millionen Euro steigen; das bereinigte Ebita von 22 Millionen Euro aus dem Vorjahr auf 24,7 bis 28,2 Millionen Euro anwachsen.
Untröstliche SFC-Aktionäre, tröstende Aussichten bei Plug Power
Unter dem Strich sind die Ergebnisse nicht weiter dramatisch und SFC Energy befindet sich unverändert auf einem guten Weg. Auch, oder vielleicht gerade weil Wasserstoff bisher noch eine eher kleine Rolle spielt. Die Anleger zeigten sich dennoch geschockt. Am Dienstag rutschte der Aktienkurs zeitweise um über zehn Prozent in die Tiefe und heute Morgen ging es um weitere 3,5 Prozent auf 22,50 Euro abwärts.
SFC Energy Aktie Chart
Bei Plug Power ging es zu Wochenbeginn in die entgegengesetzte Richtung, und das zunächst ohne erkennbaren Grund. Eine Rolle gespielt haben könnte aber, dass die Trump-Regierung überraschend den zuvor untersagten Weiterbau von Offshore-Anlagen des norwegischen Versogers Equinor erlaubte. Daraus entstanden prompt Hoffnungen, dass erneuerbare Energien vielleicht doch noch Wachstumsaussichten in den USA haben. Windkraft-Aktien freuten sich über enormen Zulauf und Plug Power entfernte sich immerhin etwas vom letzten Tief. Am Dienstag ging es noch einmal um 4,6 Prozent bis auf 0,83 US-Dollar in die Höhe.
Das Prinzip Hoffnung
Trotz der leicht enttäuschenden Zahlen von SFC Energy scheint wieder Hoffnung durch den Wasserstoffsektor zu wehen. Sogar die Nel ASA-Aktie freut sich derzeit ohne erkennbaren Grund über einiges an Rückenwind. Um rund fünf Prozent konnte das Papier sich heute Morgen verbessern und den Kurs bis auf 0,23 Euro steigern. Damit haben die Bullen sich endlich ein kleines Polster bis zur zuvor schwer umkämpften Linie bei 0,20 Euro erkämpft. Wie lange dieses halten wird, ist eine Frage für sich. Zu sehen bekommen wir wieder einmal, dass Wasserstoff-Aktien ein Spiel rund um Hoffnungen und Erwartungen sind. Leider ist kein Verlass darauf, dass aus dem punktuell besseren Sentiment auch eine nachhaltige Aufwärtsbewegung wird. Doch die Hoffnung stirbt natürlich stets zuletzt.
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