Liebe Leserin, Lieber Leser,
es ist im Prinzip nichts Neues, was eine frische Studie des Startup-Netzwerks H2UB zutage gefördert hat. In dem Papier ist die Rede davon, dass Investitionen privater Geldgeber für den Wasserstoff-Sektor eine entscheidende Rolle spielen würden. Solche bleiben bisher aber noch viel zu oft aus, was die Autoren der Studien auf ungünstige Voraussetzungen zurückführen. Es fehle an klaren Rahmenbedingungen, den entsprechenden regulatorischen Vorgaben und kräftigen Förderungen für den Aufbau von Infrastruktur.
Einmal mehr werden damit Stimmen laut, welche davor warnen, dass die Wasserstoff-Revolution zum Erliegen kommen könnte, noch bevor sie richtig in Bewegung gekommen ist. Es wird auch darauf verwiesen, dass Europa im internationalen Vergleich ins Hintertreffen zu geraten droht. In den USA treffen Unternehmen auf freundlichere Bedingungen und dort sorgten Investitionen rund um den Inflation Reduction Act zumindest zeitweilig für viel gute Stimmung und bunte Zukunftsfantasien.
Wasserstoff-Aktien: Wieder nichts?
Nun ist es nicht so, als würde in Europa in Sachen Wasserstoff überhaupt nichts passieren. Doch viel zu oft bleibt es bei eher vagen Absichtsbekundungen mit Blick auf die weit entfernte Zukunft. Das gilt auch für deutsche Ambitionen, neue Gaskraftwerke mit dem reichlich nichtssagenden Label „H2 Ready“ aus dem Boden stampfen zu wollen. Denn in der Praxis sind die Vorgaben dafür erstaunlich lasch, wie kürzlich eine Recherche von „Correctiv“ zeigte. Ob in den Kraftwerken jemals Wasserstoff zum Einsatz kommen wird, daran kann aktuell gezweifelt werden.
Nun sind die Steine im Weg von Wasserstoff-Aktien keine bahnbrechende und neue Erkenntnis. Das Gießen solcher Faktoren in eine weitere Studie verleiht dem Ganzen aber mehr Gewicht. Solange die Politik sich nicht aus ihrer Komfortzone herauswagt, ist im Sektor mit keiner neuen Begeisterung zu rechnen. Private Investoren fürchten hohe Risiken und es will nicht so recht Bewegung in die Sache kommen. Die große Trendwende verschiebt sich damit weiter nach hinten.
Nel ASA klammert weiter
An der Börse entsteht so freilich keine neue Kauflaune und so blickten die Anleger kürzlich wieder vermehrt auf rote Vorzeichen. Unter Druck geraten ist gestern im späten Handel etwa die Aktie von Nel ASA, welche zuvor noch im Rückenwind von Ballard Power ein gutes Stück in Richtung Norden ziehen konnte. Letztlich reichte es per Handelsschluss aber nur für 0,41 Euro. Damit verteidigen die Bullen unverändert die Linie bei 0,40 Euro. Ausrufezeichen im Chart glänzen aber noch immer durch Abwesenheit.
Nel ASA Aktie Chart
Investitionen in Wasserstoff würden letzten Endes auch dazu führen, dass die Unternehmen aus dem Sektor sich potenziell über neue Großaufträge freuen könnten. Dass solche schon seit einer kleinen Ewigkeit nur noch selten zu sehen sind, ist einer der Hauptgründe für die lahme Performance nicht nur von Nel ASA. Auch an der Börse wird daher ungeduldig darauf gewartet, dass die Politik endlich mutig voranschreitet, statt nur in luftigen Zukunftsfantasien über eine grüne Zukunft zu schwelgen.
Große Enttäuschung bei Plug Power
Tatsächlich beschränken sich derartige Probleme aber längst nicht nur auf Europa. Das zeigt die Aktie von Plug Power recht anschaulich, deren bescheidene Erholung schon wieder unsanft zu einem Ende gefunden hat. Um 8,7 Prozent stürzte das Papier am Dienstag in die Tiefe und näherte sich damit schnellen Fußes der wichtigen Unterstützung bei 3 US-Dollar. Per Handelsschluss standen noch 3,14 Dollar auf dem Ticker.
Nennenswerte Neuigkeiten gab es nicht, welche den Einbruch erklären könnten. Doch schon das Ausbleiben von Nachrichten ist für den Titel in der aktuellen Phase ein Belastungsfaktor. So mancher Anleger setzte vielleicht darauf, dass nach guten Neuigkeiten zu Jahresbeginn weitere erfreuliche Entwicklungen kommen würden. Aus nachvollziehbaren Gründen hält sich aber die Geduld der Anteilseigner in Grenzen und so werden momentan jegliche Versuche einer Erholung sehr schnell wieder kassiert.
Auch Ballard Power schwächelt leicht
Ein echtes Ausrufezeichen konnte zu Wochenbeginn noch Ballard Power setzen, nachdem das Unternehmen den bisher größten Auftrag überhaupt für Brennstoffzellen aus Polen vermelden konnte. Das bewegte den Aktienkurs um rund 15 Prozent in die Höhe und am Mittwoch können die Bullen davon noch immer zehren. Für weitere Aufschläge reicht es allerdings nicht. Stattdessen gibt es kleinere Gewinnmitnahmen zu sehen und an den hiesigen Märkten ging es bis zum Mittag um 0,6 Prozent auf 2,91 Euro zurück.
Gelungen ist damit bisher nur eine Erholung von den steilen Verlusten im März, aber leider noch kein echter und nachhaltiger Turnaround. Wie gehabt warten die Aktionäre darauf, dass neue Aufträge regelmäßig eintreffen und keine Ausnahmeerscheinung bleiben. Solange sich im Sektor nicht grundsätzlich etwas ändert, besteht die reale Gefahr, dass auch die guten Neuigkeiten aus Kanada recht schnell wieder verpuffen werden.
Ungewisse Aussichten
Zumindest aus Sicht der Unternehmen fehlt es im Wasserstoffsegment noch immer klar an Mut und Willen von Seiten der Politik und auch die Anleger würden sich in dieser Hinsicht wohl frische Impulse wünschen. Es bleibt bei einer schwierigen Ausgangslage mit eher ungewissen Aussichten. Der große Durchbruch scheint sich noch weiter nach hinten zu verschieben und viele Anleger können derzeit keine Geduld aufbringen. Einmal mehr wurden die Anleger auch schmerzlich daran erinnert, dass ein kleiner Kurssprung allein noch lange keine Trendwende ausmacht.
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