Liebe Leserin, Lieber Leser,
gestern noch beschäftigten wir uns mit Wasserstoff-Bussen in Rostock, von denen mittlerweile 15 auf der Straße unterwegs sind. Bis Jahresende soll die Anzahl der Gefährte, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden, noch einmal erheblich ansteigen. Allen Unkenrufen zum Trotz scheint die Betreiberin Rebus bislang auf keine größeren Probleme zu stoßen; berichtet gar über einen reibungslosen Betrieb. Doch wer möchte, findet natürlich auch schnell Argumente, um gegen Wasserstoff zu wettern
Denn auf der Schiene hinterlassen Wasserstoffzüge in Deutschland bislang überhaupt keine gute Figur. In Niedersachsen wurde im Jahr 2022 noch die „erste Wasserstoffzugflotte der Welt“ gefeiert. Zwei Jahre später ist von zahlreichen Ausfällen die Rede, da es schlicht an Wasserstoff mangelt. Die zuständige Verkehrsgesellschaft orientiert sich nun mehr in Richtung batterieelektrischer Züge, um Strecken ohne Oberleitung zu bedienen. Noch vorhandenen Dieselloks sollen in Zukunft damit in Zukunft ersetzt werden. Wasserstoffzüge scheinen hingegen bei den ersten Pilotprojekten schon zum Auslaufmodell zu werden.
Wasserstoff-Züge scheitern im Taunus
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) kämpft mit ähnlichen Problemen, wie die „Frankfurter Neue Presse“ zu berichten weiß. Unweit entfernt von der Finanzmetropole Frankfurt am Main und der hessischen Hauptstadt Wiesbaden fahren erstaunlich wenig der im Ende 2022 in Betrieb gegangenen Wasserstoff-Züge. Zum Teil werden Strecken wohl nur noch mit Ersatzbussen bedient. Noch bis Mitte Dezember gilt laut RMV ein Notfall-Fahrplan. Als hauptverantwortlich wird aber nicht die Technologie an sich, sondern der französische Hersteller Alstom angesehen.
Jener lieferte die Züge zu Beginn nur stark verzögert und stellt allem Anschein nach recht unzuverlässige Gefährte bereit. Noch dazu mangelt es Unternehmensangaben zufolge wohl des Öfteren an Ersatzteilen. Die Politik pocht mittlerweile nicht nur darauf, dass Alstom Kosten für Ausfälle und Ersatzverkehr übernimmt. Landrat Ulrich Krebs (CDU) brachte gar einen Abschied von Wasserstoff ins Spiel, sollte dies rechtlich noch machbar sein. Bei den Verbrauchern kommt letztlich die Botschaft an, dass Wasserstoff-Züge sehr viel unzuverlässiger zu sein scheinen als ihre elektrischen und selbst dieselbetriebenen Pendants.
Senkrechtstart bei PowerCell Sweden
Ob daran wirklich der Kraftstoff an sich schuld ist oder doch andere Faktoren für das Scheitern sorgen, darüber lässt sich wahrscheinlich endlos sinnieren. Das hilft Anlegern aber freilich kaum weiter. Jene sind darauf angewiesen, dass die Technologie auf eine möglichst immer höhere Akzeptanz trifft. Vielleicht klappt es ja mit einem senkrechtstartenden Flugzeug, einem sogenannten VTOL, das PowerCell Sweden für einen australischen Flugzeughersteller ersinnen soll.
Wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist, sollen in einem ersten Schritt technische Details des Ganzen ausgearbeitet werden. Das Unternehmen hält Brennstoffzellen für das Vorhaben für gut geeignet. Für den Auftrag fließen sieben Millionen schwedische Kronen, was umgerechnet rund 620.000 Euro entspricht. Das ist eine recht überschaubare Summe, doch sollte das Konzept überzeugen können, soll wohl noch ein Prototyp gebaut werden. Die Anleger schöpften im gestrigen Handel offenbar schon frische Hoffnung und die PowerCell Sweden-Aktie konnte um respektable 6,2 Prozent bis auf 3,55 Euro zulegen. Neue Höchststände sind das freilich noch nicht, doch die bereits im September gestartete Erholung scheint noch recht lebendig zu bleiben.
Plug Power: Auf und ab
Die Aktie von Plug Power mahnt allerdings zu Vorsicht. Das Papier zeigt recht eindrucksvoll, dass auf größere Erholungen im Segment nur allzu schnell wieder Korrekturen folgen können. Am Donnerstag lösten sich Zugewinne des Vortags weitgehend wieder in Luft auf, als der Kurs um 4,6 Prozent auf 2,06 US-Dollar zurückfiel. Die nicht unwichtige Linie bei 2 Dollar steht damit weiterhin im Fokus. Sollte oberhalb davon keine Stabilisierung gelingen, droht der Sturz ins Ungewisse.
Neuigkeiten von Plug Power gab es keine zu hören. Vor gar nicht langer Zeit konnte das Unternehmen immerhin einige kleinere Aufträge für sich verbuchen. Ferner wurde die Stimmung von plötzlichen Sprüngen bei den Ölpreisen angetrieben. Jene fielen zuvor unerwartet rapide, was in den Augen vieler Beobachter kein gutes Zeichen für Wasserstoff ist. Denn um konkurrenzfähig zu sein, müssen die Produzenten sich zumindest langfristig am Preisniveau fossiler Brennstoffe orientieren. Gerüchte über eine Erhöhung der Förderung in Saudi-Arabien sorgen nun schon wieder für Aussichten auf weiterhin fallende Ölpreise.
Nel ASA blickt ins Ungewisse
Damit fehlt auch bei Nel ASA der vielleicht letzte Strohhalm, an den sich Anlegerinnen und Anleger in einer schwierigen Zeit vielleicht noch hätten klammern können. Die Aktie der Norweger stand zuletzt immer stärker unter Druck und gab am Donnerstag um weitere 0,9 Prozent bis auf 0,39 Euro nach. Ein Absinken in Richtung Mehr-Jahres-Tief bei 0,37 Euro konnten die Käufer bislang noch verhindern. Gleichwohl scheinen sie sich aber auch nicht an Ausbrüche in Richtung Norden heranzutrauen. Zu ernüchternd fielen die Schlagzeilen der vergangenen Tage aus.
Eben damit lässt sich letztlich die Gesamtstimmung im Sektor leider recht treffend zusammenfassen. Es gibt Fortschritte bei Wasserstoff und eine Vielzahl von Unternehmen und politischen Akteuren arbeitet aktiv an Fortschritten. In einem politisch aufgeheizten Klima wird aber jeder Gegenwind sofort ausgeschlachtet, um Stimmung zu machen, die eigene Agenda zu befeuern und damit letztlich die Menschen gezielt zu verunsichern. Auch Anleger sind nur Menschen, weshalb dies letztlich auch an der Börse Spuren hinterlässt.
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