Liebe Leserin, Lieber Leser,
es klingt zunächst nach einer sehr guten Nachricht, was der bayrische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kürzlich im bayrischen Landtag verlauten ließ. Die Maßnahmen der so oft gescholtenen Ampel-Regierung haben offenbar zu einer stabilen Versorgung von flüssigem Erdgas geführt. Laut dem Minister sei der Preis für Erdgas im Großhandel mittlerweile wieder auf einem „recht bezahlbaren Niveau“ angekommen. Die Untergangsszenarien der vergangenen Jahre scheinen sich in Wohlgefallen aufgelöst zu haben.
Auch die Ölpreise befinden sich seit geraumer Zeit im Sinkflug. Sorgen vor einer Rezession, anhaltende Zolldiskussionen und Ankündigungen der OPEC-Staaten, die Förderungen wieder anzukurbeln, haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Fossile Brennstoffe sind also wieder günstig zu haben. Das freut die Industrie, sorgt aber für eine gewisse Entgeisterung beim Wasserstoff. Denn dort haben die Preise sich in der jüngeren Vergangenheit bestenfalls minimal nach unten bewegt.
Wasserstoff bleibt im Nachteil
Die Folge ist, dass der Abstand zu fossilen Brennstoffen wieder größer wird. Sowohl Betrieb als auch in Investitionen in Wasserstoff werden damit tendenziell unattraktiver, und das hat schon jetzt konkrete Folgen, nicht nur in Deutschland. In Österreich entschied sich der Versorger OMV dafür, seine Wasserstoff-Tankstellen für Pkw wieder einzustampfen. Damit wird es in näherer Zukunft überhaupt keine öffentlichen Ladepunkte mehr in der Alpenrepublik geben.
Der Preis wird in Zukunft ein bestimmender, vielleicht sogar der entscheidende Faktor sein, wenn es um Fortschritte bei der Wasserstoff-Wirtschaft geht. Da scheint es zunächst genau die richtige Nachricht zu sein, dass Plug Power genau hier ansetzen möchte. Der US-Konzern will mit Anlagen von BASF die Effizienz deutlich erhöhen. Zusammen mit weiteren Maßnahmen sollen die jährlichen Kosten dank günstigerem Strom und einer teilweise Auslagerung nach Mexiko um rund 200 Millionen US-Dollar sinken. Rechnerisch wird in Aussicht gestellt, im Jahr 2027 erstmals einen positiven Cashflow zu erreichen.
Das darf bezweifelt werden
Tatsächlich steigert dies zusammen mit frischen Krediten die Laune der Anleger. Die Plug Power-Aktie legte gestern spontan um 9,7 Prozent bis auf 0,85 Dollar zu. Dieser Anstieg hat aber auch mit einer allgemein besseren Stimmung zu tun und er folgt auf einen vorherigen Kursverfall. Ob Plug Power seine Ziele tatsächlich erreichen wird, ist genauso offen wie die weitere Preisentwicklung der fossilen Brennstoffe.
Plug Power Aktie Chart
Es wäre auch nicht das erste Mal, würde Plug Power blumige Versprechen letzten Endes nicht einhalten können. Dass die Börsianer sich da doch eher zurückhalten und die Plug Power-Aktie rund zwei Drittel unter ihrem Vorjahresniveau verharrt, ist nachvollziehbar. Unverändert lebt das Papier von der Hoffnung, und die ist in den letzten Jahren spürbar kleiner geworden.
Das gewohnte Bild bei Nel ASA
Auch Nel ASA hat sich auf die Fahne geschrieben, in Zukunft effizienter zu wirtschaften, kann die Anleger damit aber noch nicht richtig abholen. Es fehlt an Aufträgen und der Blick auf Öl- sowie Gaspreise lässt eher daran zweifeln, dass solche in absehbarer Zeit eintrudeln werden. Der Aktienkurs kämpft seit Wochen um die Linie bei 0,20 Euro und daran änderte sich auch am Freitagmorgen nichts. Um Wasserstoff von der Nische in den Mainstream zu bekommen, braucht es entweder dramatische Preissteigerungen bei Fossilen, wundersame Preissenkungen beim Wasserstoff oder im besten Fall beides. Das ist aber zumindest für den Moment nicht abzusehen. Allerdings: mitten in der Energiekrise hätte wohl auch längst nicht jeder gedacht, dass 2025 bei Gas und Öl schon wieder alles im Lot sein würde.
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