Liebe Leserin, Lieber Leser,
die Lethargie im Wasserstoff-Segment scheint sich fortzusetzen und selbst wenn es mal positive Neuigkeiten gibt, können jene die Anleger kaum wirklich überzeugen. Dazu gehört beispielsweise, dass das US-Energieministerium kürzlich über die Ausschüttung frischer Mittel berichtete. Insgesamt 62 Millionen US-Dollar sollen an 20 Projekte aus 15 US-Bundesstaaten fließen. In erster Linie soll die Entwicklung von Wasserstoff-Tankstellen gefördert werden. Allein dafür sind rund 40 Millionen Dollar angedacht.
Darüber hinaus sollen aber auch Vorhaben unterstützt werden, die sich mit Brennstoffzellen und Wasserstoff-Nutzfahrzeugen befassen. Alles steht unter dem Willen, Forschung und Entwicklung der „nächsten Generation“ zu beschleunigen. Das ist zwar löblich, doch das Volumen der Förderungen dürfte in den Augen vieler Anleger wie ein Tropfen auf dem heißen Stein wirken. Ein echter Durchbruch ist mit solchen überschaubaren Summen eher nicht zu machen. Wie auch manche europäische Regierung scheinen die USA es momentan beim Thema Wasserstoff an Durchsetzungswillen vermissen zu lassen. Angesichts der politisch aufgeheizten Stimmung ist das aber auch keine große Überraschung.
Plug Power schmiert weiter ab
Eine Verschnaufpause für Plug Power gab es am Montag an den US-Märkten einzig und allein aufgrund des Labour Day in den USA. Die Börsen blieben zu Wochenbeginn geschlossen und so blieb der schwer angeschlagenen Aktie ein weiterer Einbruch zunächst verwehrt. Allerdings scherten sich die hiesigen Anleger nur wenig darum. In einem schwachen Handel an den deutschen Handelsplätzen bekam es Plug Power mit weiterem Verkaufsdruck zu tun.
Plug Power Aktie Chart
Um gleich 2,5 Prozent ging es mit dem Titel in die Tiefe. Dieser Trend scheint sich heute in noch höherem Tempo fortzusetzen. Bereits kurz nach Handelsbeginn waren Abschläge von knapp drei Prozent zu beobachten und es wurden im Galopp neue Tiefstände markiert. Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Newsletters standen magere 1,69 Euro auf dem Ticker. Das ist der niedrigste Stand der vergangenen fünf Jahre. Es scheint kaum noch vorstellbar, dass die Plug Power-Aktie im Jahre 2021 zeitweise noch zu deutlich mehr als 50 Euro gehandelt wurde.
Im Westen nichts Neues
Es ist nachvollziehbar, dass viele Anleger immer mehr die Lust an Plug Power verlieren. Denn Neuigkeiten rund um das Unternehmen und seine ambitionierten Ziele sind ausgesprochen spärlich gesät. Fast schon fühle ich mich ertappt dabei, wie ich jeden Tag aufs Neue darauf hoffe, dass es keine weitere Kapitalerhöhung oder weitere teure Kredite geben möge. Dass hingegen plötzliche Auftragseingänge einen Weg in Richtung schwarzer Zahlen erkennen lassen könnten, in diese Richtung driften die Gedanken in diesen schweren Tagen eher selten ab.
Damit steht Plug Power längst nicht alleine da. Auch die meisten anderen Vertreter der Branche lassen echte Durchbrüche oder zumindest die Aussicht darauf schmerzlich vermissen. Abgefeiert wurde in den letzten Tagen einzig die geplantem Übernahme von Everfuel, dies aber auch nur auf einem langfristig betrachtet sehr bescheidenem Kursniveau. Doch insgesamt müssen die Anteilseigner aus dem Wasserstoff-Segment sich noch immer viel zu oft mit Krümeln begnügen, während der große Kuchen Urlaub im Reich der Fantasie zu machen scheint und diesen immer weiter verlängert.
ITM Power im Tal der Tränen
Selbst wenn es einmal gute Neuigkeiten zu vernehmen gibt, mangelt es jenen nicht selten an Durchschlagskraft. So war es offensichtlich auch bei ITM Power der Fall, wo vor wenigen Tagen eine Partnerschaft mit Shell und Linde verkündet werden konnte. Darin sahen zumindest einige Analysten neue Chancen. Der britische Konzern selbst hat seine Prognosen bislang aber nicht angepasst und rechnet weiterhin mit Verlusten für das laufende Jahr.
Den Anlegern reicht das letztlich nicht aus und nach einem rund zweiwöchigen Kampf um die Linie bei 0,60 Euro fiel die ITM-Power-Aktie in dieser Woche wieder unter eben jene Marke zurück. Am Dienstagmorgen reicht es nach Abschlägen von 4,2 Prozent nur noch für 0,59 Euro. Sollten die Käufer nicht schnell gegensteuern können, würde sich aus charttechnischer Sicht der letzte Support vor dem 52-Wochen-Tief knapp oberhalb von 0,50 Euro schlicht in Luft auflösen.
Kann Nel ASA die Stellung halten?
In dieser Gemengelage aus immer neuen Tiefständen in der Branche scheint die ebenfalls angeschlagene Aktie von Nel ASA schon fast eine gute Figur zu hinterlassen. Zwar wurde hier schon vor einer Weile die wichtige Supportlinie bei 0,50 Euro nach unten durchschritten. Darauf folgte aber nicht der befürchtete Ausverkauf mitsamt neuer Rekordtiefstände. Stattdessen hat der Titel sich knapp unterhalb der ehemaligen Unterstützung festgebissen und konnte zu Wochenbeginn sogar von 0,46 Euro bis auf 0,48 Euro zulegen.
Ernsthafte Aussichten auf einen schnellen Durchbruch in Richtung Norden gibt es dennoch nicht. Doch hoffen lässt sich vielleicht auf eine Stabilisierung. Sollte jene noch eine Weile länger anhalten, könnte das Vertrauen der Bullen wieder etwas gestärkt werden. Angesichts einer Kurshalbierung erkennt der eine oder andere dann vielleicht Anzeichen für einen Tiefpunkt und ein damit verbundenes Schnäppchen. Solche Überlegungen sind aber natürlich reine Spekulation.
Und nun?
Es wäre angenehm, wenn Wasserstoff-Aktien weniger abhängig von Gerüchten, Hoffnungen und bunten Fantasien wären. Die eine oder andere handfeste Neuigkeit, bevorzugt von den Unternehmen selbst, könnte der intensiven Abwärtsdynamik vielleicht endlich etwas entgegensetzen. Doch solange diesbezüglich gähnende Leere vorherrscht, bleibt es bei angeschlagenen Charts, einer zunehmenden Skepsis und letztlich Abwärtsbewegungen fast schon quer durch die Bank. Zumindest die Momentaufnahme im Sektor ist schlicht und ergreifend als traurig zu bezeichnen.
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