Liebe Leser,
am Wasserstoff-Markt sind die Kurse gestern auf interessante Weise auseinandergefallen. Der Gesamtmarkt zeigt sich vor allem bei den Briten von ITM Power irritiert. Nel Asa und Plug Power hingegen können mit neuen Nachrichten teilweise punkten. Die Entwicklung von ITM Power scheint keine besonderen weiteren Bewegungen auszlösen.
Nel Asa und Plug Power: Immerhin unabhängig von ITM Power
Dennoch ist die Situation rund um ITM Power relevant. Die Briten haben mit schwachen Quartalszahlen und neuen Schock-Nachrichten das Potenzial, die Stimmung an den Märkten zu verschlechtern. ITM Power hat am Donnerstag davor gewarnt, dass es Produktionsverzögerungen geben würde.
Auch die Zukunft einiger Großprojekte sah ITM Power in seiner Mitteilung gefährdet. Die Folgewirkungen der Produktionsverzögerungen könnten sich “wahrscheinlich ausweiten”, hieß es. Dies habe auch Auswirkungen auf das eigene Geschäft.
ITM Power meinte, die jährliche Produktion sowie der Umsatz würden “am unteren Rand der aktuellen Prognosespanne liegen”. Dies wiederum führte an der Heimatbörse in London zu einem Kursabsturz im Umfang von 31 % – also beträchtlich.
Immerhin allerdings zeigten sich die Konkurrenz-Unternehmen Nel Asa und Plug Power demgegenüber stabil, wie auch das Chartbild verdeutlicht.
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Nel ASA Aktie Chart
Die Entwicklung der Kursdaten zeigt wie stabil die Notierungen letztlich auf die neue Schocknachricht aus Großbritannien reagierten – auch wenn beide Unternehmen mit ihren jeweiligen Aktien gleichfalls in einem Baisse-Modus agieren.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Sowohl Nel Asa als auch Plug Power schweben geradezu in ihrer eigenen Welt – deren Projekte laufen in dem Sinne besser, als beide Unternehmen in der jüngeren Vergangenheit mit neuen Aufträgen andeuten konnten, dass sich die Situation rund um die Umsatz- und Ertragsentwicklung in den kommenden Jahren stabilisieren kann.
Plug Power möchte 2025 profitabel arbeiten. Vor diesem Hintergrund sind auch die jüngsten Nachrichten interessant.
Plug Power: Fleißige Akquise
Die erste Nachricht betrifft die Zusammenarbeit mit dem Logistik-Unternehmen Freezpak. Freezpak versteht sich als Drittanbieter für Logistik-Leistungen im Lebensmittel-Sektor. Das Unternehmen möchte nun neun weitere Standorte und dort dann annähernd 400 Gabelstapler mit neuen Antriebstechniken ausstatten. Brennstoffzellen, Wasserstoffspeicher- sowie die entsprechende Infrastruktur mit Tankmöglichkeiten sollen entstehen.
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Der Auftrag soll an Plug Power gehen. Die US-Amerikaner zeigten sich gewohnt kommentarfreudig. “Freezpak Logistics ist seit Langem von Plug Powers innovativer Technologie und Wasserstoff-Brennstoffzellen überzeugt. Wir freuen uns sehr über den Ausbau unserer Partnerschaft, die die amerikanische Lieferkette weiter verbessert und die Kohlendioxidemissionen senkt”, ließ sich der CEO Andy Marsh zitieren.
Freezpak begründet seine Entscheidung auch mit einer Produktivitätssteigerung in Höhe von 100 %. Damit würden die Stromkosten bereits um 31,5 % gesunken sein – dies ist für Plug Power Wasser auf die Mühlen.
Das US-Unternehmen hat u.a. auch mit Amazon bereits weitere private Kunden unter Vertrag genommen. Amazon gilt sogar als Großkunde, bei dem ab 2025 eine deutliche Umsatzsteigerung stattfinden könne. Vor Wochen ließ Andy Mars wissen, Amazons (Zusatz-)auftrag würde dazu führen, dass die Umsatzerwartungen von Plug Power für das Jahr 2025 erfüllt würden. Dabei geht es um Umsätze von etwa 3 Milliarden Dollar. Zum Vergleich:
Plug Power wird in diesem Jahr wahrscheinlich etwas weniger als 1 Mrd. Dollar Umsatz produzieren. Die Schätzungen laufen bis dato auf etwa 900 Millionen Dollar hinaus.
Zu den guten Nachrichten passt auch ein geplantes Joint Venture mit dem Unternehmen Olin. Dieses Joint Venture soll unter dem Namen Hidrogenii firmieren und grünen Wasserstoff in Louisiana, US produzieren. Dabei geht es um ein Produktionsvolumen im Umfang von täglich 15 Tonnen Wasserstoff. Dabei nutzt das Joint Venture auch staatliche Fördergelder, die nach den jüngsten US-Regierungsprojekten ohnehin in einem größeren Stil fließen werden.
Die Aufgabe von Plug Power dabei werden logistischer Art sein. Zudem wird Plug Power bei diesem Projekt die Aufgabe der Vermarktung des Wasserstoffs übernehmen – dies ist insofern interessant, als Plug Power vor allem Vertriebstätigkeiten wahrscheinlich einfacher skalieren kann als die Produktion von Elektrolyseuren – dies jedoch ist bis dato reine Spekulation.
Entsprechend haben die Notierungen von Plug Power nach schwachen Wochen insgesamt jetzt offenbar zumindest einen kleineren Boden gefunden. In den vergangenen fünf Handelstagen verlor die Aktie noch gut -2%. Nach dem bemerkenswerten Absturz um gut 20 % binnen von vier Wochen stellt dies relativ betrachtet bereits eine kleinere Erholung dar.
Plug Power ist dennoch aktuell noch mit Vorsicht zu betrachten, so die Chartanalysten. Der Titel hat noch einen weiteren Weg bis zur charttechnisch bedeutenden Marke bei 20 Euro. Hier könnte sich eine nachhaltigere Trend-Umkehr abzeichnen – stets nur durch die Brille der Charttechniker betrachtet.
Nel Asa: Kapitalerhöhung!
Auch Nel Asa ist mit neuen Informationen am Markt. Die Norweger avisieren eine Kapitalerhöhung. ZUum8indest ist diese Kapitalerhöhung registriert worden. Dabei geht es um 34.200 Aktien. Dies führen Beobachter darauf zurück, dass Nel Asa weitere Gelder akquirieren muss. Profitabel arbeitet Nel Asa noch immer nicht. Frühestens 2025 dürfte es dazu kommen, dass das Unternehmen auch schwarze Zahlen schreiben kann. Ob dies tatsächlich gelingt? Dies ist offen.
Vor kurzem hat Nel Asa seine Quartalszahlen bekannt gegeben. Diese waren wie oft enttäuschend. Dennoch deutete sich ein hoher Auftragsbestand im Umfang von gut 200 Millionen Euro an. Dies reichte den Börsen, um in einer insgesamt schwachen Börsenphase für dieses Unternehmen den Kurs immerhin auf die Untergrenzen bei 1,20 Euro zu führen. Dies ist ein erster Hoffnungsschimmer auf einen neuen Turnaround.
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