Wasserstoff-Aktien: Plug Power liefert, Nel ASA geht leer aus und die EU verheddert sich!

Wasserstoff-Aktien befinden sich im Aufwind. Doch die gute Stimmung bei Nel ASA, Plug Power und Co könnte schnell wieder kippen. Daher bleibt es spannend.

Auf einen Blick:
  • Plug Power meldet eine strategische Partnerschaft mit Johnson Matthey
  • Enapter AG erhält Großauftrag aus Südkorea – und kann dadurch u.a. Nel ASA ausstechen
  • EU arbeitet an einer Antwort auf den US-Inflation Reduction Act – Sondergipfel im Februar

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wasserstoff-Aktien haben in den vergangenen Stunden durchaus erfreuliche Akzente gesetzt. Das zeigt sich an Kursverläufen und Chartbildern bei Nel ASA, Plug Power und Co. Erfreulich dürfte aus der Sicht von Anlegern auch sein, dass Plug Power wieder in die Offensive kommt. Daher geht es im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing auch – aber nicht nur – um deren jüngsten Deal.

Rund um das Thema Wasserstoff und damit auch im Wasserstoff-Sektor und bei den Wasserstoff-Aktien geht es mal wieder hoch her. Schlagzeilen erscheinen quasi im Minutentakt auf dem Bildschirm: Da meldet Plug Power eine neue strategische Partnerschaft mit Johnson Matthey. Das in Großbritannien ansässige Unternehmen stellt für seine Kunden nachhaltige Technologien bereit.

Grüner Wasserstoff: Ein riesiger Wachstumsmarkt

Da schnappt die „kleine“ deutsche Enapter AG Wasserstoff-Pionier Nel ASA einen wichtigen Auftrag – immerhin zwei AEM-Elektrolyseure mit einer Gesamtkapazität von 2 Megawatt fürSüdkorea – vor der Nase weg. So bewertet man dies zumindest beim „Nebenwerte-Magazin“. Da publizieren Analysehäuser nahezu täglich neue Studien rund um den Bedarf an grünem Wasserstoff.

Dadurch setzten sie Politik und Wirtschaft gehörig unter Druck und befeuern gleichzeitig den Run auf Wasserstoff-Aktien. Denn nicht selten kommen diese Studien zu dem Ergebnis, dass rund um grünen Wasserstoff ein riesiger Wachstumsmarkt entsteht. Anfang des nun gar nicht mehr so neuen Jahres ist in diesem Zusammenhang gar von einem neuen „Industriezeitalter“ die Rede gewesen.

Plug Power Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Und der US-Inflation Reduction Act (IRA) – Täglich grüßt das Murmeltier!- mit seinen Steuergutschriften für Wasserstoff ist aus der Debatte gar nicht mehr wegzudenken. Er zwingt die EU zu handeln. Darüber haben wir des Öfteren berichtet. Darauf setzen auch viele Wasserstoff-Player. Womit wir wieder bei Plug Power wären. Und die Nachrichten jetzt erstmal sortieren:

Plug Power: Strategische Partnerschaft mit Johnson Matthey

Am gestrigen Montag hat Plug Power bekanntgegeben, mit Johnson Matthey (JM) eine langfristige strategische Partnerschaft einzugehen. Die Partnerschaft mit dem – nach eigenen Angaben – weltweit führenden Unternehmen für nachhaltige Technologien soll – natürlich – dazu dienen, die Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen.

Die konkreten Angaben zum Sinn und Zweck dieser Partnerschaft lesen sich jedoch weitaus spannender und wirkmächtiger als die – wenn man so will – allgemein übliche Beschwörungsformel zur Beschleunigung der Wasserstoffwirtschaft. So soll die Partnerschaft mit JM die Lieferkette von Plug Power stärken, heißt es in der Mitteilung.

Stärkung der Lieferkette von Plug Power

Und weiter: Denn die Partnerschaft helfe dabei, die wachsende Nachfrage nach Brennstoffzellen und Elektrolyseuren zu decken. So soll JM „einwichtiger Lieferant von MEA-Komponenten werden und einen wesentlichen Teil des Bedarfs von Plug an Katalysatoren, Membranen und katalysatorbeschichteten Membranen (CCM) decken“, so der Wortlaut.

Darüber hinaus biete JM eine sichere Versorgung mit Edelmetallen und einzigartige Recycling-Möglichkeiten, wie es auf der Website nachzulesen ist. Plug Power betont, dass die strategische Partnerschaft ihnen dabei helfe, Plugs Umsatzziele von 5 Milliarden US-Dollar bis 2026 und 20 Milliarden US-Dollar bis 2030 zu erreichen. Ein Hinweis, der Plug Power wohl wichtig ist.

Plug Power-Aktie profitiert bisher nicht

Die Börse reagierte darauf am heutigen Dienstag uneinheitlich: Während die Plug Power-Aktie am heutigen Dienstagmorgen noch ein „Hoffnungsträger“ gewesen ist, schreibt man drei Stunden später von einem „Verlustbringer des Tages“ (beide „finanzen.net). Tja, so schnell kann das gehen. Zwar gilt Beobachtern die Partnerschaft mit JM ebenfalls als richtungsweisend für Plug Power.

Kursperformance

1 Woche-7,48 %2,40 €
1 Monat-26,07 %3,00 €
3 Monate-27,12 %3,05 €
6 Monate-45,49 %4,07 €
1 Jahre-75,57 %9,09 €
3 Jahre-91,12 %25,01 €
5 Jahre-5,13 %2,34 €
10 Jahre-30,95 %3,22 €

Die Kursperformance der Plug Power-Aktie

Doch eine gewisse Grundskepsis bleibt. Dafür beurteilt etwa das Börsenmagazin „Der Aktionär“ Plug Powers Außendarstellung und Kommunikation in den vergangen Tagen dann doch als zu schlecht, als dass die Aktie nun sofort in die Höhe schießt. Aber passieren kann in den nächsten Stunden natürlich auch das. Volatilität ist schließlich ein „Markenzeichen“ der Wasserstoff-Aktien.

Profiteure der staatlichen Anreize

Bemerkenswert aus unserer Sicht sind denn auch die folgenden Sätze der Mitteilung von Plug: Um die oben erwähnten Umsatzziele zu erreichen, beabsichtigen Plug und JM demnach „gemeinsam in die voraussichtlich größte CCM-Fertigungsanlage der Welt“ zu investieren. Die Rede ist dann von „5GW, die im Laufe der Zeit auf 10GW skaliert“.

Die Anlage entstehe in den USA und soll demnach voraussichtlich 2025 die Produktion aufnehmen. Plug und JM, so heißt es abschließend, beabsichtigen demzufolge „auch weiterhin die staatlichen Anreize des Inflation Reduction Act in den USA und REPowerEU in Europa nutzen“. Denn deren Ziel sei es, ein exponentielles Wachstum der Wasserstoffindustrie zu fördern.

EU kontert US-Klima- und Steuer-Politik

Womit wir beim zweiten wichtigen Thema des heutigen Newsletters Wasserstoff Briefing wären: Denn die EU hat es mit ihrer Antwort auf den Inflation Reduction Act (IRA) der USA in die aktuellen Schlagzeilen der deutschen Wirtschaftspresse geschafft. Und das mit durchaus kritischem Echo. Laut „Handelsblatt“ will die EU-Kommission den IRA mit Steuerrabatten kontern.

Die EU-Beihilferegeln sollen demnach so gelockert werden, dass Europas Regierungen Steuererleichterungen für bestimmte grüne Investitionen gewähren dürfen. Das gehe aus einem Entwurf hervor, den die Kommission am Mittwoch vorstellen will und der dem Handelsblatt vorliege, heißt es in dem Bericht vom heutigen Dienstag. Und weiter fährt der Text fort:

Brüssel plant wohl Steuerrabatte

„Das US-Gesetz IRA, das seit Januar in Kraft ist, sieht Steuerrabatte und Subventionen für bestimmte Branchen in Höhe von 369 Milliarden Euro über zehn Jahre vor. Europas Politiker fürchten nun, dass europäische Unternehmen angesichts der großzügigen Zuschüsse in die USA abwandern könnten.“ Am 9. Februar will man demnach auf einem Sondergipfel darüber beraten.

Dass die Kommission Steuerrabatte nach US-Vorbild erlauben wolle, bedeute einen Richtungswechsel in Brüssel, schreibt das „Handelsblatt“. Unternehmen und Verbände hätten kritisiert, dass grüne Subventionen in Europa zu langsam fließen, weil man sie erst umständlich beantragen und genehmigen lassen müsse.

Wasserstoff-Aktien: Was beschließt die EU?

Bei den Steuerrabatten solle es hingegen nun umgekehrt laufen: Erst gewährt man sie – dann überprüft man. Ein aktueller Kommentar auf „Spiegel Online“ sieht darin ein völlig falsches Vorgehen, denn der Plan untergrabe die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen, schreibt der Autor. Denn wer die Regeln lockere, begünstige Kartelle und Konzerne.

Es drohe „ein Subventionswettlauf auf Pump“. Dieser sei nicht nur teuer und riskant, sondern könne die EU spalten. Das schwäche im Endeffekt die Wettbewerbsfähigkeit Europas, meint der Kommentator. Daher müsse man anders reagieren. Darauf hätten kleinere EU-Länder hingewiesen. Streit ist daher programmiert. Mal sehen, ob und wie das „unsere“ Wasserstoff-Aktien beeinflusst.

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