Wasserstoff-Aktien: Plug Power klopft wieder am Kurskeller an und die bekannten Problemen bleiben bestehen!

In der Bundesregierung ist derzeit die Rede von großen Fortschritten in Sachen Wasserstoff, doch bei der Aktie von Plug Power kommt davon nur wenig an.

Auf einen Blick:
  • Plug Power steht weiterhin unter Druck.
  • Gute Stimmung will bei Wasserstoff-Aktien noch immer nicht aufkommen.
  • Daran ändern auch Fortschritte in der Politik bisher wenig.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

im Bundestag war Wasserstoff am Donnerstag ein wichtiges Thema. Wie die „Deutsche Verkehrs-Zeitung“ berichtet, brachte man gestern die 37. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immisionsschutzgesetzes, oder kurz BImSchV auf den Weg. Hinter diesem Zungenbrecher verbergen sich unter anderem Vorgaben zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Diesen Titel darf sich künftig nur solcher Wasserstoff verleihen, der zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien nicht-biogenen Ursprungs hergestellt wurde.

Gekoppelt wurde die Regelung an eine Änderung bei der Treibhausgasminderungs-Quote. Unternehmen könnten grünen Wasserstoff in Zukunft mit dem Faktor 3 auf diese anrechnen, statt wie bisher nur mit dem Faktor 2. Der Ausbau von Wasserstoff-Kapazitäten soll also belohnt werden. Regierungsvertreter sprachen sichtlich zufrieden davon, der Industrie Planungssicherheit zu verschaffen und damit den Grundstein für den Aufbau einer Wasserstoff-Wirtschaft gelegt zu haben.

Wasserstoff: Lohnt sich das?

So schön das in der Theorie teils auch klingen mag: in der Realität ist von der Begeisterung bisher nur wenig angekommen. Tatsächlich ließen sich zuletzt sogar hier und dort Schritte rückwärts feststellen. So etwa beim geplanten Bau eines Elektrolyseurs in Bad Dürkheim. Laut einem Bericht von „EFahrer.com“ wurde jener ersatzlos gestrichen. Als Grund dafür nannte die Betreiberin Pflazwerke, dass es an der örtlichen Nachfrage fehle. Anders ausgedrückt wird nicht damit gerechnet, das Ganze wirtschaftlich betreiben zu können.

Damit trifft das Unternehmen einen Nerv. Denn Wasserstoff hat allgemein das Problem, dass er schlicht noch viel zu teuer ist. Das trifft auf grünen Wasserstoff ebenso zu wie auf seine bunten Kollegen. Gerade nach den jüngsten Rückgängen bei Preisen für Öl und Gas lohnt es sich für viele Unternehmen nicht, kräftig Geld in die Hand zu nehmen, um sich Wasserstoff sichern zu können.

Plug Power bleibt im Abwärtstrend

Nun wird zwar eifrig daran geforscht, die Kosten zu senken, indem etwa Speichermöglichkeiten günstiger werden oder Elektrolyseure mit weniger seltenen und teuren Materialien hergestellt werden. Doch nichts davon ist bisher über die Experimentierphase hinausgekommen. Für den Moment muss genommen werden, was vorhanden ist. Und ob sich damit Geld verdienen lässt, daran bestehen zum Teil erhebliche Zweifel.

Befördert wurden jene in der jüngeren Vergangenheit auch von Plug Power. Der US-Konzern arbeitet zwar eifrig daran, seine Produktion auszubauen und auch bereitwillige Abnehmer ließen sich dafür zuletzt finden. Doch bei den Fundamentaldaten herrscht vor allem große Ernüchterung. Quartal für Quartal blutet der Konzern Geld und das laufende Jahr lässt sich wohl nur mit einer Kapitalerhöhung überhaupt überstehen.

Nettogewinn pro Quartal für Plug Power

Quartal
Mio. €

31.12.23
-642
30.09.23
-283
30.06.23
-236
31.03.23
-207
31.12.22
-223
30.09.22
-171
30.06.22
-173

Entwicklung des Nettogewinns bei Plug Power

Rote Vorzeichen bei Wasserstoff-Aktien

Nachhaltige Lösungen für die dringendsten Lösungen kann Plug Power noch immer nicht präsentieren. Zwar soll nicht verschwiegen werden, dass es zuletzt durchaus wichtige Fortschritte zu vermelden gab. Die gehen an der Börse aber offenbar recht schnell wieder unter. Das zeigt ein Blick auf den Aktienkurs, mit dem es auf Wochensicht um 15,8 Prozent bergab ging. Dezente Aufschläge am Freitagmorgen können den Abwärtstrend kaum verbergen.

3,09 Euro brachte die Plug Power-Aktie zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels noch auf die Waage, womit der Titel sich gefährlich nahe an die 3-Euro-Linie heranbewegt hat. Weitaus wichtiger als jene ist selbstverständliche die Marke bei 3 US-Dollar an der Heimatbörse, zu der noch etwas mehr Abstand vorhanden ist. Dennoch wären weitere Abschläge an den hiesigen Märkten beileibe kein gutes Omen.

Plug Power Aktie Chart

Nel ASA: Die Freude hielt nicht lange

Neue Mittelzuflüsse konnte kürzlich Nel ASA vermelden. In den USA sicherten die Norweger sich recht üppige Zuschüsse, was dortige Investitionen deutlich schmerzfreier möglich macht. Im gestrigen Newsletter beschäftigten wir uns mit diesem Thema bereits. Die Freude darüber bei den Aktionären fiel aber eher überschaubar und offensichtlich zeitlich begrenzt aus. Auf die bescheidenen Kursgewinne folgten heute Morgen schon wieder die ersten Korrekturen.

Jene beförderten die Aktie um 2,1 Prozent auf 0,42 Euro zurück, womit ein Ausbruch nach Norden nicht einmal entfernt ins Visier genommen werden konnte. Umso präsenter bleibt aber die Nähe zur Linie bei 0,40 Euro, welche mit einiger Wahrscheinlichkeit den letzten Support vor einem potenziellen Übergang in den freien Fall darstellt. Auch Nel hat schwer damit zu kämpfen, dass neue Aufträge ausbleiben und überschaubaren Umsätzen erhebliche Mittelabflüsse gegenüberstehen.

SFC Energy im Abwärtssog

Ein wenig ist der Abwärtstrend bei Wasserstoff-Aktien zur selbsterfüllenden Prophezeiung mutiert. Die Marktakteure rechnen fest mit weiteren Verlusten und dieses Sentiment allein ist schon ausreichen, um Aktien unter Druck zu setzen. Sehr anschaulich zeigt sich dies bei SFC Energy, wo es in den letzten vier Wochen um 6,2 Prozent auf 17,36 Euro am Freitagmorgen abwärtsging. Auch hier befinden sich Tiefstände in direkter Nähe, darunter das 52-Wochen-Tief bei 16 Euro.

Auf den ersten Blick ist das im aktuellen Umfeld nicht weiter auffällig. Doch anders als die viel mehr beachteten Unternehmen Plug Power und Nel ASA verdient SFC Energy mit seinen Brennstoffzellen bereits Geld und erwirtschaftet Gewinne. Mehr noch, der Konzern peilt für das laufende Jahr ein kräftiges Wachstum an. Mit den Umsätzen soll es um 20 bis 30 Prozent in die Höhe gehen und auch das operative Ergebnis soll sich verbessern. Da scheint es nicht viel zu meckern zu geben. Doch die fundamental freundliche Ausgangslage wird an den Märkten nahezu vollständig ignoriert.

Wasserstoff-Aktien im Krisenmodus

In den Köpfen vieler Anleger scheint sich fest eingebrannt zu haben, dass bei Wasserstoff-Aktien aktuell nicht viel zu holen ist. Da diese Stimmung noch immer sehr präsent ist, lassen sich weitere Verluste zunächst kaum ausschließen. Gleichzeitig erwächst daraus aber auch die leise Vermutung, dass bisherige Abschläge ein wenig über die Stränge geschlagen haben und mancher Titel mittlerweile vollkommen unter Wert gehandelt wird. Die Aussicht auf eine kräftige Gegenbewegung wirkt da verlockend, gerade bei gesunden Unternehmen wie SFC Energy. Doch wie immer lässt sich leider nicht garantieren, ob und wann die Wende endlich eingeleitet werden kann.

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