Liebe Leserin, Lieber Leser,
es ist eigentlich schon fast der Gipfel der Ironie. Wasserstoff ist das mit Abstand am häufigsten vorkommende Element in unserem Universum. Es macht rund drei Viertel der Materie aus und ist buchstäblich der Stoff, aus dem Sterne sind. Dort sorgt es in ganz natürlicher Form, produziert ohne jedwede CO2-Emissionen, für Licht in der kosmischen Dunkelheit. Auf unserem kleinen Planeten ist es nun ausgerechnet dieser Wasserstoff, der für eine breite Markteroberung schlicht zu teuer zu sein scheint.
Denn dummerweise kommt reiner Wasserstoff auf der Erde praktisch nicht vor. Er ist stets gebunden, und um ihn aus Wasser oder sonstigen Quellen zu befreien, bedarf es Energie. Es ist durchaus möglich, dies im großen Stil zu betreiben. Das bewies Plug Power jüngst mit neuen Produktionsrekorden in Georgia, was auch den Aktienkurs in die Höhe bewegte. Günstig ist das Ganze aber noch lange nicht. Dafür fehlt es noch an Skaleneffekten.
Donald Trump setzt Plug Power wieder zu
Während Plug Power fieberhaft daran arbeitet, die Kosten zu senken und Wasserstoff aus der Nische zu befördern, werden genau solche Pläne von der aktuellen US-Regierung sehr erfolgreich torpediert. Etwa durch die Rücknahme von Förderprogrammen oder die Überprüfung von eigentlich bereits zugesagten Krediten. Ganz aktuell sorgt Donald Trump mit überraschend angekündigten Zusatzzöllen für Stahl und Aluminium auch noch für weitere Verunsicherung.
Die PEM-Elektrolyseure von Plug Power verwenden Stahl und Aluminium in diversen Bauteilen. Wie viel davon aus der EU stammen mag, darüber gibt es keine näheren Informationen. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass mindestens bestimmte Legierungen importiert werden. Erhöhen die USA nun Zölle von ohnehin schon schmerzhaften 25 auf ruinöse 50 Prozent, so wird es kaum günstiger werden. Da Plug Power ohnehin schon Verluste im großen Stil einfährt, werden mögliche Auswirkungen durch Zölle wohl oder übel beim Preis berücksichtigt werden.
Im roten Bereich
Natürlich lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, welche Auswirkungen dies auf die Preise von grünem Wasserstoff haben mag. Doch selbst mit viel Fantasie sind zumindest keine positiven Effekte denkbar. Das wissen die Anleger nur zu gut, welche die Plug Power-Aktie am Montagmorgen baden schickten. An den hiesigen Märkten ging es bis zum frühen Nachmittag um fast zehn Prozent in die Tiefe. Die kleine Erholungsrallye aus der vergangenen Woche hat sich damit schon wieder fast vollständig erledigt.
Verunsicherung und Nervosität setzen den Märkten allgemein zu, was auch Nel ASA zu spüren bekommt. Zum Wochenende konnte hier die Marke bei 0,20 Euro noch eben so verteidigt werden. Nun sind die Bären offenbar einen Schritt weiter. Nach Abschlägen von 5,6 Prozent am Montagmorgen rutschte der Kurs auf 0,19 Euro zurück. Das Allzeit-Tief bei 0,17 Euro winkt hier bereits fleißig.
Werden Nel ASA und Co. ausgebremst?
Dass die Stimmung in Europa ebenfalls angeknackst ist, könnte auch mit den Ergebnissen der polnischen Präsidentenwahl zusammenhängen. Dort hat sich der erzkonservative Nawrocki durchgesetzt, welcher de Blockadehaltung seines Vorgängers nahtlos fortsetzen dürfte. Für neue Initiativen rund um Wasserstoff scheint da nicht viel Platz zu sein. Nun war Polen diesbezüglich nie an der Speerspitze. Doch die mögliche Blockade von EU-Initiativen ist nicht die schönste Aussicht und so ist die Enttäuschung an den Märkten durchaus greifbar.
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