Liebe Leserin, Lieber Leser,
Die ganze Welt scheint auf Wasserstoff zu setzen und schon jetzt tut die Politik vieles dafür, um sich für die Zukunft zu rüsten. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil etwa reist am morgigen Sonntag unter anderem nach Norwegen. Dort will er sich stark dafür machen, dass eine geplante Pipeline im eigenen Bundesland endet. Das wäre auch einigermaßen naheliegend. Schließlich endet schon heute eine norwegische Erdgas-Pipeline in Emden.
Eine Entscheidung ist aber freilich nicht getroffen. Wieder einmal zeigt sich aber, dass Wasserstoff die Politik auf hoher Ebene beschäftigt. Der Kraftstoff hat das Potenzial, eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel zu spielen. Genau genommen ist zum aktuellen Zeitpunkt eine Klimaneutralität auf nationaler Ebene ohne Wasserstoff undenkbar. An der Börse ist man sich dessen aber freilich schon seit Längerem sehr bewusst.
Plug Power: Die Analysten jubeln, die Anleger schluchzen
Wohl auch deshalb ist die Plug Power-Aktie noch immer ein absoluter Liebling der Analysten. Die empfehlen das Papier zur überwiegenden Mehrheit zum Kauf. Laut dem Portal „finanzen.net“ gibt es derzeit satte 18 Kaufempfehlungen, denen zehn neutrale Haltungen und nur eine einzige Verkaufsempfehlung gegenüberstehen. Angesichts des heftig angeschlagenen Chartbilds könnte dieser Optimismus den einen oder anderen doch etwas verwundern.
Plug Power Aktie Chart
Offensichtlich gehen die Einschätzungen von Analysten und Anlegern schlicht weit auseinander. Über die Gründe dafür lässt sich lange diskutieren. Es gilt aber als offenes Geheimnis, dass die Börsianer vor allem von immer wieder gebrochenen Versprechen seitens Plug Power genervt sind. Solche führen nicht unbedingt dazu, dass die Anteilseigner neues Vertrauen für die Zukunft schöpfen können.
Da tut sich nur wenig
Nun konnte sich Plug Power in der ausgelaufenen Woche zeitweise ein gutes Stück erholen. Darauf folgte aber recht schnell eine entsprechende Korrektur. Unter dem Strich blieb es da auf 5-Tages-Sicht bei Zugewinnen in Höhe von 4,8 Prozent. Immerhin ist das besser als der nächste Tiefflug. Dass die Plug Power-Aktie sich mit 7,30 Euro noch immer in direkter Nähe zum 52-Wochen-Tief bei 6,80 Euro befindet, lässt sich aber kaum wegdiskutieren.
Ebenso ist festzustellen, dass jeglicher Versuch der Bullen für einen Ausbruch schnell in Gewinnmitnahmen endet. Mit Sicherheit lässt es sich zwar nicht feststellen. Doch es steht zu vermuten, dass derzeit einige Anleger nur auf eine Gelegenheit warten, um ihre Anteile mit Gewinnen oder zumindest mit nicht ganz so drastischen Verlusten loszuwerden. Anders ausgedrückt bleibt die Ausgangslage schwierig und solange Plug Power rote Zahlen in den Bilanzen aufweist, dürfte das auch so bleiben.
Entwicklung des Nettogewinns bei Plug Power
Nel ASA letztlich ohne Erfolg
Bei Nel ASA läuft es da schon etwas besser, nicht zuletzt dank einem hohen Auftragseingang und positiven Überraschungen bei den letzten Quartalszahlen. Auch hier halten die Anleger sich mit Ausbrüchen der Euphorie aber sichtlich zurück. Das Papier bewegt sich in den letzten Tagen in einem Seitwärtskanal, wenn auch zugegebenermaßen am oberen Ende.
Es will aber einfach nicht für einen Durchbruch reichen. Herangetastet haben die Käufer sich an einen solchen erst am gestrigen Freitag wieder. Zum Nachmittag konnte die Nel ASA-Aktie bis auf glatte 1,30 Euro zulegen. Von dort aus ging es dann aber schließlich wieder bis auf 1,28 Euro per Handelsschluss zurück. Dieses Spielchen lässt sich nun schon seit einer ganzen Weile beobachten. Ganz offensichtlich fehlt es den Bullen dann doch etwas an Impulsen.
Das große Warten?
Wasserstoff ist zwar in den Schlagzeilen noch immer gerne vertreten. Es fehlt aber an Neuigkeiten, welche an der Börse nachhaltigen Eindruck hinterlassen würden. Gerade mit Blick auf die einzelnen Unternehmen hat sich erstaunlich wenig getan. Es gab Zeiten, da war das kein größeres Problem. Aktuell scheinen die Anleger aber genauer hinzusehen. So kommt es, dass selbst die deutliche Erholung der Märkte insgesamt an den letzten beiden Handelstagen im Wasserstoffsegment kaum Eindruck hinterlassen hat.
Das lässt sich nicht nur bei den am meisten beachteten Titeln beobachten. Auch kleinere Titel wie PowerCell Sweden kommen nicht recht vom Fleck. Zwar konnten die Anleger hier in den letzten Tagen die Rückeroberung der 8-Euro-Marke feiern und zum Wochenende standen wieder 8,04 Euro auf dem Ticker. Dass dies einmal als Erfolg gewertet werden könnte, hätte sich vor einem Jahr bei einem Kurs von rund 13,40 Euro aber wohl kaum jemand träumen lassen. Charttechnisch bleibt auch dieser Titel angeschlagen.
Von Hoffnungen und Träumen
Noch ernüchternder sieht es bei Ballard Power aus, wo die ausgelaufene Woche lediglich Zugewinne von 2,3 Prozent mit sich brachte und der Jahreschart einen Kursverlust von fast 40 Prozent offenbart. Da braucht es noch deutlich mehr Rückenwind, um endlich von einer klaren Gegenbewegung sprechen zu können. Für solchen fehlen aber die Argumente. Rund um Wasserstoff wird in Politik und Gesellschaft zwar gerne gestritten. Fortschritte lassen dabei aber auf sich warten.
Was bleibt, sind nach wie vor Hoffnungen und Träume auf den großen Durchbruch. Die gibt es aber schon seit Jahren und dass die Realität trotz Energiekrise und immer neuer Naturkatastrophen nicht näher zu rücken scheint, das sorgt bei den Aktionären für Frustration. Ich selbst bleibe bei der Überzeugung, dass der Erfolgskurs von Wasserstoff noch nicht einmal richtig am Anfang steht. Doch wird es weiterhin noch sehr viel Geduld brauchen und natürlich könnte ich auch auf dem falschen Dampfer unterwegs sein. Es bleibt einem aber derzeit kaum mehr als die Hoffnung übrig.
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