Liebe Leserin, Lieber Leser,
hierzulande begehen wir heute einen Feiertag, doch Anlegern mit Wasserstoff-Aktien im Depot dürfte wahrscheinlich nicht unbedingt zum Feiern zumute sein. Die Börsen haben ihre Pforten geöffnet und viel zu oft gibt es im Segment wieder einmal rote Vorzeichen zu bewundern. Darin spiegelt sich ein wenig der Eindruck wider, dass es mit dem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft nicht richtig vorangehen will. Skeptiker bezeichnen das Ganze sogar gerne mal als gescheitert, gerne unter Verweis auf angebliche physikalische Naturgesetze.
Allerdings gibt es immer mal wieder Beispiele dafür, dass der Einsatz von Wasserstoff eben doch möglich ist. So etwa in Rostock, wo die Firma Rebus nach eigenen Angaben kürzlich weitere zwölf Wasserstoff-Busse in Betrieb nehmen konnte. Bis Jahresende sollen 52 H2-Busse in der Flotte vorhanden sein und damit in etwa ein Drittel der gesamten Fahrzeuge. Die Betreiberin beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Energiewende im eigenen Unternehmen.
Grüne Energie in Rostock
Betrieben werden die Busse ausschließlich mit grünem Wasserstoff, der in der direkten Umgebung produziert wird. Zwei Tankstellen dafür befinden sich auf dem Betriebsgelände von Rebus; das Betanken soll etwa zehn Minuten und damit nicht länger als bei einem Diesel-Bus. Im Gegensatz zu einem solchen sind die Wasserstoff-Fahrzeuge aber sehr leise unterwegs. So leise sogar, dass künstlich Geräusche erzeugt werden müssen, um sehbeeinträchtigten Menschen die Wahrnehmung der Busse zu ermöglichen.
Verglichen mit dem globalen Maßstab sind die Wasserstoff-Busse in Rostock natürlich nur ein kleines Projekt. Dennoch hat das Ganze ein Stück weit Leichtturm-Charakter. Ob das Ganze auch wirtschaftlich ist und wie Rebus damit auf lange Sicht zurechtkommen mag, das sind alles Punkte, über die sich hervorragend diskutieren lässt. Doch während manch anderer aufgrund hoher Kosten und anderer Sorgen schon das Handtuch schmeißt, geht es in Mecklenburg-Vorpommern offenbar weiterhin voran mit dem Thema Wasserstoff.
Nel ASA findet keinen Halt
Der umgekehrte Eindruck entstand in dieser Woche bei Nel ASA. Bereits zu Wochenbeginn teilte das Unternehmen mit, dass eine Reservierung aus dem Frühjahr im Gigawatt-Bereich storniert wurde. Das ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr und bekanntlich wird es sich auf den Auftragsbestand erst einmal nicht auswirken. Dennoch schmerzt die Anleger das Ganze sehr und es kommt die Befürchtung auf, dass Nel seinen Auftragseingang im laufenden Halbjahr und womöglich auch 2025 nicht auf Vordermann bringen kann. Die Aktie reagierte mit heftigen Abverkäufen, die sich auch heute weiter fortsetzen sollten.
Nel ASA Aktie Chart
Bis zu den Mittagsstunden segelte die Nel ASA-Aktie heute um knappe fünf Prozent in die Tiefe; auf Wochensicht weiteten die Verluste sich auf gut neun Prozent aus. Der Kurs schlug bei 0,38 Euro und damit nur noch haarscharf über dem Mehr-Jahres-Tief bei 0,37 Euro auf. Sämtliche Indikatoren zeichnen einen sehr lebendigen Abwärtstrend und der schlechten Stimmung haben die Norweger leider nichts entgegenzusetzen. Mich persönlich würde es nicht überraschen, sollten wir noch vor Handelsschluss neue Tiefstände zu sehen bekommen. Der Teufel soll hier nicht an die Wand gemalt werden, doch spricht die Charttechnik nun schon seit Monaten eine recht eindeutige Sprache.
Plug Power: Was passiert hier?
Von Plug Power lässt sich dies nicht immer behaupten. Zwar zeichnet der Aktienkurs hier im langfristigen Vergleich ebenfalls eine sehr deutliche Abwärtskurve. Doch seit einer Weile wehren die Bullen sich einigermaßen erfolgreich gegen weitete Abwertungen. Auf Verkaufsdruck am Dienstag wurde gestern mit Zugewinnen von 4,9 Prozent geantwortet und der Kurs ging wieder bis auf 2,16 US-Dollar in die Höhe. Einen konkreten Grund dafür konnte der Autor dieser Zeilen nicht ausmachen.
In jedem Fall gelingt es Plug Power aber, die vor allem aus psychologischer Sicht wichtige Marke bei 2 Dollar zu verteidigen. Das spricht noch nicht für eine plötzliche Rallye, nicht einmal ansatzweise. Doch es lässt zumindest Hoffnungen darauf aufkommen, dass der Tiefpunkt überschritten sein könnte. Um solche Aussichten am Leben zu erhalten, sind aber noch immer neue Aufträge gefragt, wenngleich Plug Power zuletzt immerhin kleinere Auftragseingänge verzeichnen konnte.
Hexagon Purus: Der Liebling der Analysten?
In diesem Newsletter beschäftigen wir uns häufig mit vielbeachteten Wasserstoff-Aktien, die aber leider seit einer ganzen Weile schon zuverlässig in Richtung Süden abdriften. Grund genug, um den Blick auch mal auf Titel schweifen zu lassen, die mit einer besseren Performance punkten können. Dazu gehört derzeit definitiv Hexagon Purus. Im Frühjahr noch stürzte die Aktie des norwegischen Unternehmens auf ein Allzeit-Tief bei 0,40 Euro. Heute Morgen standen 0,98 Euro auf dem Ticker und damit fast das 1,5-fache.
Einfluss auf diese Entwicklung dürften die Analysten gehabt haben, welche der Hexagon Purus-Aktie noch immer sehr freundlich gegenüberstehen. Laut der Plattform „MarketScreener“ wird das Papier von immerhin drei Experten zum Kauf empfohlen und die Kursziele lassen weiteres Aufwärtspotenzial von bis zu 25 Prozent erkennen. Das ist eine angenehme Abwechslung, allerdings sei gesagt, dass auch bei Nel ASA vor dem Absturz der letzten drei Jahre zum Teil schwindelerregend hohe Kursziele ausgegeben wurden. Auch die besten Analysten können sich letztlich irren.
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