Wasserstoff-Aktien: Nel ASA zurück im alten Trott und von Partystimmung ist nicht mehr viel zu sehen!

Nach einem sehr kurzen Ausflug in die Höhe wird die Nel ASA-Aktie von alten Sorgen wieder eingeholt und der Chart bleibt ein trauriger Anblick.

Auf einen Blick:
  • Die Freude über Zahlen von Nel ASA währte nur kurz.
  • Ausbleibende Neuaufträge belasten die Aktionäre noch immer.
  • Auch an anderer Stelle fehlt es an wichtigen Impulsen.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Wasserstoff ist für die Ziele rund um die Energiewende unverzichtbar. Das zeigt eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung derzeit sehr klar. Die Autoren bezeichnen Elektrifizierung und Wasserstoff als Schlüsselfaktoren dafür, Deutschland zur CO2-Neutralität zu führen. Zwar sollte Wasserstoff dabei nur dort Anwendung finden, wo es absolut notwendig ist. Selbst in einem solchen Szenario wäre der Bedarf aber geradezu gigantisch.

In der Studie wird vorgerechnet, dass der Anteil an Strom bis zum Jahr 2050 bei 42 bis 60 Prozent liegen solle. Wasserstoffbasierte Energie soll es derweil auf 9 bis 26 Prozent bringen. Das klingt im direkten Vergleich überschaubar. Doch angesichts der Tatsache, dass Wasserstoff bisher nicht einmal einen Bruchteil solcher Zahlen erreicht, ergibt sich ein enormes Wachstumspotenzial für den Sektor. Das gilt umso mehr für grünen Wasserstoff, der momentan allenfalls in homöopathischen Mengen zum Einsatz kommen.

Alte Sorgen belasten Nel ASA

Dass es einen steigenden Bedarf an Lösungen gibt, das zeigten gestern die Zahlen von Nel ASA. Die Norweger konnten die Erwartungen der Analysten teils deutlich übertreffen. Zu verdanken war dies zu weiten Teilen guten Geschäften im Bereich der Elektrolyseure. In Ermangelung am Aufbau einer notwendigen Infrastruktur sind manche Unternehmen schon dazu übergegangen, selbst die Technik auf die Beine zu stellen. Dieser Trend wird sich aller Voraussicht nach noch weiter beschleunigen.

Nicht ohne Grund denkt Nel ASA mittlerweile laut darüber nach, seine Geschäftsbereiche aufzuspalten und die Kraftstoffsparte als eigenständiges Unternehmen auftreten zu lassen. Doch so erfreulich die jüngsten Entwicklungen sowie die zu vermutende Nachfrage auch ausfallen mögen, so ließen die Zahlen doch an einer entscheidenden Stelle noch schwer zu wünschen übrig.

Umsatz pro Quartal für Nel ASA

Quartal
Mio. €
Vorjahr

31.03.24
387
9,09 %
31.12.23
501
35,51 %
30.09.23
359
105,14 %
30.06.23
467
169,48 %
31.03.23
355
79,91 %
31.12.22
369
56,76 %
30.09.22
175
-20,67 %

Umsatzentwicklung von Nel ASA

Munteres Rätselraten rund um Wasserstoff

Nicht gelungen ist es Nel ASA, beim Auftragseingang positive Neuigkeiten zu verbreiten. Seit rund einem Jahr gibt es keine größeren Order mehr zu sehen und die Auftragsbücher haben sich sichtlich geleert. Nun ist es eine Sache, für die weit entfernte Zukunft über eine steigende Nachfrage zu spekulieren. Momentan fragen die Anleger sich aber zu Recht, wo die Interessenten denn bleiben und wann genau endlich mit der großen Wende zu rechnen wäre.

Nel ASA Aktie Chart

Das Ausbleiben entsprechender Signale hat der Nel ASA-Aktie am Mittwoch den Weg gen Norden verwehrt. Nur zeitweise ließen sich Kursgewinne von rund 20 Prozent verzeichnen. Im weiteren Handelsverlauf lösten die sich wieder in Luft auf. Heute Morgen musste Nel dann weitere Rückschläge verkraften und es ging bis zum Vormittag um 4,3 Prozent bis auf 0,40 Euro zurück. Einmal mehr müssen die Bullen hier fast schon verzweifelt die vielleicht letzte große Unterstützung verteidigen.

Wasserstoff-Aktien: Quo vadis?

Dass Unternehmen sich bei Investments in Wasserstoff eher zurückhalten, das wird zum Teil auch der Politik angekreidet. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck muss sich diesbezüglich besonders viel Kritik gefallen lassen. Zwar sieht die Kraftwerksstrategie den Neubau von Gaskraftwerken vor, die in Zukunft mit Wasserstoff betrieben werden können. Anders als bei Kernkraft und Kohlestrom gibt es aber noch keinen Zeitplan für einen Abschied von fossilem Gas. Aktuell entstehen sogar mehrere neue LNG-Terminals, um fossile Energieträger zuzukaufen.

Aus der Industrie wird infolgedessen eine mangelnde Planungssicherheit beklagt. Zwar widerspricht das Wirtschaftsministerium diesem Narrativ entschieden und stellt weiterhin eine schnelle Reduktion von CO2-Aussößen und damit auch fossilen Energieträgern in Aussicht. Für den Geschmack vieler Beobachter wird man dabei aber leider viel zu selten wirklich konkret und verliert sich stattdessen in eher schwammigen Aussagen und undurchsichtigen Prozentangaben.

Bei Plug Power lässt die Vorfreude nach

Woran es auch liegen mag: im Wasserstoff-Sektor fehlt es momentan eklatant an neuen Aufträgen. Plug Power schlug sich diesbezüglich zuletzt etwas besser als viele Konkurrenten und konnte neben der Ausweitung der Produktion zumindest einige kleinere Order präsentieren. Den Charakter eines Durchbruchs hat das Ganze bisher allerdings noch nicht. Nach der gefühlten Nullnummer bei Nel ASA scheint nun auch die Zuversicht vor den Zahlen wieder in sich zusammenzufallen.

Nach einem einigermaßen ansehnlichen Erholungsversuch rutschte die Plug Power-Aktie am Donnerstagmorgen um 3,8 Prozent auf 3,12 Euro zurück. Das Papier pendelt sich damit irgendwo zwischen einer völligen Katastrophe und minimaler Hoffnungsschimmer ein. Schon morgen wird das Unternehmen einen Blick in die Bücher gewähren. Nach den Ergebnissen von Nel ASA wird der Blick in Richtung Zukunft von den Anlegern wahrscheinlich umso mehr auf die Goldwaage gelegt werden.

Leider bleibt auch bei ITM Power alles beim Alten

Der Blick auf den Sektor bleibt geprägt von Skepsis und Unsicherheit. ITM Power ist da keine Ausnahme und hier konnten die Kurse nicht einmal kurzzeitig von den Nel-Zahlen profitieren. Stattdessen ging es bis heute Morgen auf 0,62 Euro zurück; auf Monatssicht entspricht dies Abschlägen von 10,8 Prozent. ITM Power selbst konnte mit den letzten Zahlen noch für positive Überraschungen sorgen. Nachdem darauf aber keine weiteren Neuigkeiten folgten, gingen die Anleger wieder in Deckung und am charttechnischen Abwärtstrend hat sich erstmal nichts geändert.

Ein solcher lässt sich bei Wasserstoff-Aktien allgemein noch immer feststellen. Ab und zu schaut die Hoffnung nochmal vorbei, doch die Ausschläge scheinen immer geringer und zeitlich enger befristet zu werden. Was auch immer Anleger derzeit an Gewinnen mitnehmen können, scheint binnen kürzester Zeit in die Tat umgesetzt zu werden. Zu verdenken ist es aufgrund der noch immer enormen Unsicherheiten wohl eher nicht. Gleichwohl bleibt es aber auch dabei, dass Wasserstoff sein Potenzial noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft hat und damit auch an der Börse auf lange Sicht große Chancen bestehen bleiben. Wie lange sich man an solche klammern sollte, das kann aber nur jeder für sich selbst entscheiden.

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