Liebe Leserin, Lieber Leser,
zur Überraschung von absolut niemandem hat Nel ASA im vergangenen Quartal wieder einmal beträchtliche Verluste angehäuft. Ein Minus von 179 Millionen norwegischen Kronen (NOK) wurde als Nettoverlust ausgewiesen, was umgerechnet etwa 15,2 Millionen Euro entspricht. Vermutlich wäre dies an sich noch zu verschmerzen gewesen, denn mit Gewinnen wird im Sektor ohnehin nicht ernsthaft gerechnet. Schließlich befindet sich Wasserstoff noch in den Kinderschuhen und es muss einfach viel in Vorleistung gegangen werden.
Skeptisch stimmt die Anleger jedoch, dass die Umsätze heftig nachgegeben haben. Jene halbierten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast von 276 Millionen auf nun 155 Millionen NOK oder 13,2 Millionen Euro. Mitnehmen lässt sich dabei zweifelsohne, dass die Nachfrage nachlässt und die gähnende Leere in den Auftragsbüchern wohl eher keine vorübergehende Erscheinung ist. In Zeiten niedriger Preise für Öl und Gas gibt es für viele Unternehmen augenscheinlich keinen zwingenden Grund, in Wasserstoff zu investieren.
Lebensrettende Maßnahmen für die Hoffnung
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch allzu weit vom Exitus scheint sie im Falle von Nel ASA nicht mehr entfernt zu sein. Auch wenn mit mauen Zahlen zu rechnen war, so zeigten die Anleger sich dennoch tief enttäuscht. Der Aktienkurs reagierte heute Morgen mit Verlusten von 4,1 Prozent im frühen Handel und die Aktie ging unterhalb von 0,20 Euro auf Tauchstation. Es droht eine Stippvisite beim Allzeit-Tief, welches schon bei 0,17 Euro lauert.
Nel ASA Aktie Chart
Nel ASA konnte auch sonst nicht punkten. Der Ausblick bleibt mau, neue Aufträge glänzen mit Abwesenheit und auf fundamentaler Seite ist die Lage mit etwas Wohlwollen als bedenklich zu beschreiben. Es fehlt nicht nur Nel an einer höheren Frequenz bei Erfolgsmeldungen. Wie schnell sich einmalige Neuigkeiten wieder in Luft auflösen können, das zeigt der Blick in Richtung Konkurrenz.
Plug Power: Ein kurzes Vergnügen?
Die Plug Power-Aktie etwa hob zu Wochenbeginn ab, nachdem das Unternehmen neue Kreditlinien und sinkende Ausgaben in Aussicht stellte. Damit gelang immerhin wieder der Sprung über die 1-Dollar-Marke. Am Dienstag fand das Papier sich aber schon wieder in Pennystock-Gefilden wieder, nachdem es um sechs Prozent auf 0,96 US-Dollar in Richtung Süden ging. Mancher Anleger scheint Gewinne mitzunehmen, wenn dies ausnahmsweise mal möglich ist. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass längst nicht jeder mit einer nachhaltigen Trendwende rechnet.
Auch bei ITM Power trübt die Stimmung sich wieder ein. Eine höhere Prognose beförderte die Aktie des britischen Konzerns kurzzeitig auf 0,40 Euro. Geblieben waren davon heute Morgen noch 0,36 Euro, was von vorherigen Kursständen nicht mehr allzu weit entfernt ist und auf Jahressicht bleibt es bei Verlusten von 43 Prozent. Dass nicht einmal der ohnehin kaum bedeutungsvolle Sprung über 0,40 Euro nachhaltig gelungen ist, darf als echte Enttäuschung betrachtet werden. Selbst mit viel Wohlwollen lässt sich hier leider kein Turnaround erkennen.
Es fehlt an allem
Wir haben in den letzten Tagen durchaus Lichtblicke im Wasserstoff-Segment zu sehen bekommen. Doch bleibt es dabei, dass solche zu selten vorkommen und über die vielen Herausforderungen nicht hinwegtäuschen können. Es braucht schlicht bessere Zahlen und ein solideres Fundament mit einigermaßen verlässlichen Wachstumsaussichten, um Wasserstoff-Aktien wieder auf Kurs in Richtung Norden bringen zu können. Nel ASA bewies nun eindrucksvoll, dass in der Praxis leider kaum etwas davon vorhanden ist. Das muss nicht so bleiben, aber zumindest im Moment stehen die allermeisten Unternehmen mit leeren Händen vor ihren Anlegern.
Nel ASA-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nel ASA-Analyse vom 30. April liefert die Antwort:
Die neusten Nel ASA-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nel ASA-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.