Wasserstoff-Aktien: Nel Asa, Plug Power und Co. – was ist da los?

Nel Asa - doch stärker als gedacht

Liebe Leser,

hohe Verluste haben heute einige Unternehmen der Wasserstoff-Branche hinnehmen müssen. Nel ASA und Co. sind nach einigen starken Tagen wieder etwas auf dem Boden der Tatsachen angekommen – oder? Die Notierungen erholten sich im Laufe des Tages wieder deutlich.

Nel Asa: Das ist ein Beispiel

Die Aktie von Nel Asa ist ein besonders hervorstechendes Beispiel. Die Norweger konnte nach Rücksetzern im Umfang von mehr als 2 % im Verlauf der ersten Stunden am Dienstag das Problem der ersten Stunden wieder eindämmen. Zum Mittagsausklang schaffte es die Aktie erstmals wieder, fast auf 0 % Entwicklung zu kommen. Die vorhergehenden Abschläge sind also bei weitem nicht so dramatisch gewesen, wie es in den Augen einiger Beobachter anfangs vielleicht der Fall gewesen ist. Nel Asa befindet sich auf einem guten Weg.

Bevor dieser Weg skizziert werden kann, ein Hinweis: Die Notierungen werden aktuell nicht mehr von Nachrichten oder einem besonderen Ereignis beeinflusst. Seit einigen Tagen haben die Unternehmen selbst kaum noch eine wichtige Information nach außen geben können. Insofern sind die Notierungen vor allem das Ergebnis der Überlegungen von Spekulationen, die sich in diesen Tagen an den Finanzmärkten entwickeln.

Die entscheidende Frage für alle Unternehmen des Wasserstoff-Segmentes und davon ausgehend für einige Unternehmen speziell wird es sein, ob die Notierungen nur wegen der abstrakt angekündigten Programme aus den USA kurzfristig gestiegen sind – oder ob die Hausse, die sich damit ankündigt, der allgemeinen Natur der Entwicklung entspricht.

USA kündigen enorme Investitionen an

Der Hintergrund ist rasch erzählt. Die US-Regierung um Joe Biden hat erklärt, dass sie nun ihren widerspenstigen demokratischen Senatoren-Kollegen Joe Manchin aktuell in den Griff bekommen hat. Manchin hatte einem bestimmten Programm gegenüber – bei dem die Regierung 1,9 Billionen Dollar in die Infrastruktur allgemein und unter anderem auch in die Infrastruktur investieren möchte -, nicht zugestimmt. Er war allerdings in diesem Prozess die entscheidende Stimme, die aktuell noch fehlt(e). Da er zuletzt diese Weigerung, zuzustimmen, damit begründete, dass die Inflation in den USA zu hoch sei und er hier noch auf entsprechende Aktivitäten der Zentralbank warte, ist in der vergangenen Woche Entscheidendes passiert.

Die Fed, die Zentralbank in den USA, hat die Zinsen tatsächlich erhöht und den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte nach oben getrieben. Dies wiederum hat die Sorge, dass der Kampf gegen die Inflationierung nicht ernsthaft genug betrieben würde, wiederum gedämpft. Manchin stimmte zu und wird nun zusammen mit der demokratischen Regierung in den kommenden Wochen und Monaten das Programm für die kommenden zehn Jahre auf den Weg bringen.

Das wiederum kann aus Sicht der Investoren nur bedeuten, dass auch die Energie-Unternehmen Geld erhalten. Die Wasserstoff-Industrie etwa konnte in den zurückliegenden Monaten den Kursrutsch schon deshalb nicht mehr aufhalten, weil die angekündigte Investition durch dieses Investitionsprogramm nicht zustande kam. Nun ist es so weit, was die Börsen wiederum mit einem eminenten Kurssprung für die meisten dieser Unternehmen goutierten.

Aktuell kann das Unternehmen Nel Asa von diesen Entwicklungen am stärksten profitieren. Auch am Dienstag – trotz der anfänglichen Kursrücksetzer – ist das Signal an die Konkurrenz deutlich. Unternehmen wie Plug Power aus den USA oder auch ITM Power aus Großbritannien haben klarere Rücksetzer hinnehmen müssen als Nel Asa. ITM Power aus Großbritannien ist desweiteren ohnehin in einem klaren technischen Abwärtstrend unterwegs und wird aus dieser Perspektive in den kommenden Wochen keinen eminenten Durchbruch erleben. Die Stimmung spricht gegen die Briten.

Der Konkurrent Plug Power aus den USA musste am Dienstag ohne weitere Nachrichten gleichfalls einen Abschlag in Höhe von -2,2 % hinnehmen. Die Aktie befindet sich demnach in einem deutlichen Korrekturmodus, bei dem nun die charttechnisch bedeutendere Untergrenze von 20 Dollar auf Herz und Nieren getestet wird. Nel Asa hingegen ist nicht nur technisch – bezogen auf den starken GD100 und den GD200 mit einem Vorsprung von gut 6,9 % -, sondern auch charttechnisch gut aufgestellt.

Auch am Dienstag rückt für Nel Asa die Untergrenze von 1,50 Euro nicht in Sicht. Vielmehr bleibt die Aktie letztlich – zumindest charttechnisch betrachtet – auf dem Weg dazu, die Marke von 2,00 Euro anzugreifen. Noch fehlen immerhin etwa 25 %. Das Potenzial für Nel Asa scheint aus Sicht der charttechnischen und der technischen Analyse deutlich stärker zu sein als für die Aktie von Plug Power oder andere Konkurrenten.

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