Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien beflügeln Anlegerfantasien. Jede kleine Nachricht von Nel ASA, Plug Power und Co stößt daher auf großes Interesse. Zunehmend Gewicht bekommen die Wasserstoff-Aktien sogenannter Blended Player. Denn die Energiekonzerne haben Wasserstoff längst auf der Rechnung – und kommen deshalb auch erneut im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing zur Sprache.
Eigentlich müssten die Wasserstoff-Aktien von den steigenden Preise n für Öl profitieren. Denn schließlich gehören die Wasserstoff-Werte zu den nachhaltigen Investments. Handelt es sich darüber hinaus um grünen Wasserstoff, der produziert, transportiert und geliefert wird, dann sind wir zudem bei den erneuerbaren Energien angelangt. Und auch diese stehen an der Börse vielfach im Fokus.
Nel ASA und Plug Power: Frühjahrsrallye stockt
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sie in der Bundestagsaussprache anlässlich des russischen Angriffskrieges in der Ukraine Ende Februar als „Freiheitsenergien“ bezeichnet. Was wir mal als zusätzlichen Image-Gewinn verbuchen. Zumal die neue wirtschaftspolitische Realität verbunden mit der Abkehr von russischem Öl und Gas den Boom der Erneuerbaren befördert.
Dennoch ist die aussichtsreiche Frühjahrsrallye von Nel ASA, Plug Power und anderen Wasserstoff-Aktien inzwischen häufig ins Stocken geraten, Abstürze inklusive. Auch gegenwärtig zeigen die Nel ASA-Aktie und die Plug Power-Aktie sich mal wieder von ihrer schillerndsten Seite. Anders ausgedrückt: Sie verhalten sich volatil. Die Kursverläufe gleichen Berg- und Talfahrten.
Gesicherte Finanzierung für Nel ASA
Darauf haben die Kollegen aktuell bereits hingewiesen: So habe sich die Stimmung gegenüber Nel ASA und Plug Power zwar zwischenzeitlich etwas aufgehellt, aber dennoch klaffen Anspruch und Wirklichkeit immer noch weit auseinander. Diese Erkenntnis gilt demnach vor allem im Hinblick auf die Bewertung der Wasserstoff-Unternehmen im Vergleich zu ihren Kennzahlen.
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Boden gutmachen können Pure Player wie Nel ASA und Plug Power immer dann, wenn sie Unternehmensnews zu Kooperationen oder Aufträgen melden können. Oder wenigstens die Meldung über eine gesicherte Finanzierung für ein Wasserstoff veröffentlichen. So geschehen jüngst wieder beim norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel ASA.
Wasserstoff für Kunden im maritimen Sektor
Laut Unternehmenswebsite hat sich Nel-Tochter Glomfjord Hydrogen finanzielle Mittel für den Bau einer Wasserstoffanlage sichern können. Dabei geht es um eine Finanzierung in Höhe von bis zu 150 Millionen Kronen seitens des norwegischen Staatsunternehmen Enova, in Norwegen sozusagen zuständig für die Energiewende.
Nel ASAs CEO Jon André Løkke freute sich dementsprechend über die „großartige Nachricht“, da sie für die Realisierung der 20-MW-Wasserstoffanlage im Glomfjord von entscheidender Bedeutung sei. Dabei geht es um die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff für Kunden im maritimen Sektor.
Und wieder: die größte Wasserstoffanlage Europas
Sollte die Anlage in Betrieb gehen, dann habe sie „die gleiche Größe wie die derzeit größte Wasserstoffanlage Europas“, sagte Løkke. Damit meint er die Wasserstoffanlage von Iberdrola in Puertollano, Spanien. Für diese hat Nel ASA ebenfalls die Elektrolyseure geliefert. Dabei hatte Løkke noch vor ein paar Wochen vom „König der Elektrolyseure“ gesprochen.
Auch bei einer zweiten Förderbewilligung seitens Enova dürfte Nel ASA zumindest über Bande im Spiel sein. Denn laut Medienberichten können sich Everfuel A/S und Greenstat ASA über die Vergabe eines Zuschusses von 148 Millionen Norwegische Kronen freuen. Gedacht ist das Geld zur Unterstützung der Entwicklung des Hydrogen Hub Agder in Kristiansand.
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Hauptversammlung bei Plug Power
Interessant ist diese Meldung, weil Everfuel die Technik für diese Projekt wohl wieder vom Aktionär Nel ASA beziehen dürfte. Damit hätte sich Nel ASA denn auch einen weiteren Auftrag gesichert. Darauf hat das Nebenwerte-Magazin hingewiesen. Ob das nun reicht, um von knallenden Sektkorken zu sprechen, mag dahingestellt sein. Immerhin, es tut sich was bei Nel ASA.
Solche Signale sind wichtig für die Pure Player und ihre Aktionäre. Spannend wird es demzufolge in dieser Woche dann auch bei Plug Power. Denn am kommenden Donnerstag, 30. Juni, steht die Hauptversammlung an. Dabei dürfte es dann natürlich auch um einen kritischen Blick auf die Unternehmenszahlen gehen.
Nel ASA und Plug Power: Schwankungen einkalkulieren
Ebenso wie beim Bericht zum 3. Quartal, den es voraussichtlich am 9. August gibt. Derzeit spricht laut Beobachtern nicht viel für eine deutliche Trendwende bei Plug Power. Im Vergleich zu Konkurrent Nel ASA sprächen die aktuellen Handelsdaten so gar eher gegen den US-amerikanischen Brennstoffzellenhersteller bzw. es sähe bei Plug Power weniger stabil aus.
Das galt am heutigen Montagmorgen. Im Verlauf des Vormittags hat es dann wieder positive Ausschläge der Plug Power-Aktie gegeben. Demnach gehörte die Aktie am Montagvormittag zu den erfolgreicheren Wertpapieren des Tages. Schwankungen, die man bei Plug Power, Nel ASA wie auch anderen Wasserstoff-Aktien wohl derzeit einkalkulieren muss.
Wasserstoff-Aktie: Hundertprozentige Geldanlagen?
Wie passt es nun zusammen, dass manche Wasserstoff-Aktien derzeit dennoch wie sichere Champions gehypt und angepriesen werden? Nun wir wissen nicht, welche Aktien sich hinter dem ein oder anderen Report über hundertprozentige Geldanlagen verbergen, aber möglicherweise geht es gar nicht um Pure Player. Möglicherweise stehen eher Blended Player im Fokus.
In der vergangenen Woche ging es im Newsletter Wasserstoff Briefing ebenfalls um Blended Player, die in der ohnehin schon dynamischen Wasserstoff-Branche für Furore sorgen. Von den Öl-Multis ist da die Rede gewesen, die seit geraumer Zeit gezielt in Wasserstoff investieren, aber auch von Siemens Energy und seinen Wasserstoff-Projekten sowie Elektrolyseur-Plänen.
RWE: Die kommende Wasserstoff-Aktie?
Darüber sollte man RWE nicht vergessen. Denn auch die RWE-Aktie „mausert“ sich immer mehr zum Wasserstoffwert. Wobei das „Nebenwerte-Magazin“ diese Entwicklung anders umschreibt und konkret an der Umsetzung der jüngst gemeldeten Milliardenprojekte festmacht. Und da ist bei RWE in den vergangenen Wochen wirklich einiges zusammengekommen.
Angefangen mit einem 500 Millionen Euro Investment in ein 1,4 GWKraftwerk für den Wasserstoffhub im niederländischen Eemshaven. Diese Mitteilung datiert von Anfang Juni. Dann ging es weiter mit der gemeinsamen Absichtserklärung von RWE und Stahlhersteller ArcelorMittal vom vergangenen Mittwoch.
Blended Player: Starke Konkurrenz im Wasserstoff-Sektor
Darin tat man kund, bei der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Offshore-Windparks und Wasserstoffanlagen zusammenzuarbeiten. Ziel ist es demnach, die für die Produktion von emissionsarmem Stahl in Deutschland erforderliche erneuerbare Energie und grünen Wasserstoff zu liefern.
Am vergangenen Freitag folgte schließlich die Mitteilung über die Beteiligung an einer Produktionsanlage für Wasserstoff im Überseehafen Rostock. All das zusammengenommen macht tatsächlich den Eindruck, als meine es RWE sehr ernst mit seinen Investitionen in Wasserstoff. Und daher werden wir im Newsletter Wasserstoff Briefing die Blended Player weiterhin im Blick haben.
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