Wasserstoff-Aktien: Nel ASA, Plug Power und Co: Das nächste große Ding!

Wasserstoff-Aktien haben ihre besten Zeiten erst noch vor sich. Doch während Nel ASA und Plug Power auf der Stelle treten, stecken andere ihre Claims ab.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wasserstoff-Aktien haben enormes Potenzial. Davon gehen mittlerweile viele Analysten aus. Das wird besonders deutlich, wenn man ihre Prognosen genauer liest. Wasserstoff gilt demnach als der Wachstumstreiber schlechthin. Denn immer mehr Märkte stehen vor einem Boom. Welche Chancen die Wasserstoffwirtschaft bietet, erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Aus Aktualitätsgründen beginnen wir den heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing mal nicht mit Nel ASA und Plug Power. Stattdessen sehen wir uns einen immer ernster zu nehmenden Konkurrenten beider Player an: Bloom Energy. Das kalifornische Unternehmen ist jüngst erst medienwirksam mit seinem Elektrolyseur-Typ in Erscheinung getreten ist und konnte dann Großaufträge melden.

Bloom Energy stiehlt Nel ASA und Plug Power die Show

Noch mal kurz zur Erinnerung: Anfang Mai 2024 sorgte der Elektrolyseur von Bloom Energy für Furore. Denn er erhielt bei den World Changing Ideas Awards eine Auszeichung. Dabei wies man in der Begründung auf Blooms „bahnbrechendes Konzept für Wasserstoffproduktion“ hin: Es stehe für beispiellose Effizienz bei der Herstellung von sauberem und kostengünstigem Wasserstoff.

Denn weil der Bloom-Elektrolyseur bei hohen Temperaturen arbeite, benötige er weniger Energie als die heute gänigen PEM- und alkalischen Elektrolyseure, um Wassermoleküle aufzuspalten, hieß es. So trage er dazu bei, Wasserstoff wirtschaftlich immer attraktiver zu machen. Und die Kostenfrage spielt bei der Energiewende nachweislich eine Rolle.

Knaller-Meldung bei Bloom Energy

Ende Mai machte Bloom Energy dann mit dem Auftrag für einen 10 MW-Elektrolyseuer an eine Düngemittelfabrik auf sich aufmerksam und den Konkurrenten damit einen lange Nase. Unter Experten sorgte der Deal auch deshalb für anerkennendes Raunen, weil sich Bloom Energy womöglich ein neues Feld erschließt: die Produktion von kohlenstofffreiem Ammoniak.

Nun wartet Bloom Energy mit der nächsten Knaller-Meldung auf: Denn bei der nun offiziell bekannt gegebenen Absichtserklärung mit der Westinghouse Electric Company zu kooperieren, steht die Erschließung des nächsten Geschäftsfelds an. Man habe demnach vereinbart, Projekte für sauberen Wasserstoff in der Nuklearindustrie „zu identifizieren und umzusetzen“.

Wasserstoff-Technologie für die Nuklearindustrie

Die Überschrift über der Unternehmensmitteilung sagt es eigentlich noch deutlicher: Die Vereinbarung verbinde „Branchenführerschaft in der Elektrolyseurtechnologie mit bewährtem Know-how in der Kerntechnik“. Bei den Ausführungen zu den Vorteilen dieser Vereinbarung erinnert man nochmals an die Prognosen hinsichtlich der weltweiten Nachfrage nach Wasserstoff.

Da sich die Verwendung von Wasserstoff von der traditionellen industriellen Nutzung hin zum Kraftstoff einer sauberen Zukunft entwickelt, sei die Notwendigkeit, ihn in größeren Mengen und aus kohlenstoffarmen oder -freien Quellen zu produzieren, offensichtlich. So heißt es in der Mitteilung weiter.

Ansage an Plug Power

Dann folgen noch ein paar Beispiele verschiedener Industriezweige für die vielfältige Verwendung des in Kernkraftwerken erzeugten Wasserstoff. Darunter findet sich dann auch der Mobilitätssektor. Schließlich endet die Mitteilung mit folgendem Satz: „Die Unternehmen sind auch gut positioniert, um die vom US-Energieministerium entwickelten Wasserstoff-Hubs zu unterstützen.“

Das ist doch mal eine klare Ansage. Besonders in Richtung Plug Power, würden wir sagen. Denn häufig tritt der US-Amerikanische Brennstoffzellenhersteller Plug Power quasi wie der natürliche erste Ansprechpartner für die US-Regierung in Sachen Wasserstoff auf. Während man auf dem Mega-Markt für Elektrolyseure mit Nel ASA – und anderen wie Siemens Energy – konkurriert.

Nel ASA-Aktie: Technisch stark

Daher ist es an der Zeit, nun noch einen Blick auf die aktuellen Kursverläufe der Nel ASA-Aktie und der Plug Power-Aktie zu werfen: Die Nel ASA-Aktie präsentiert sich demnach gegen Dienstagmittag mit negativer Tendenz. Das geht aus aktuellen Meldungen der Finanzmedien hervor. Wie wenig aussagekräftig das ist, belegt der Vortag. Denn da präsentierte sich Nel ASA stark.

Eine Stärke, die die Kollegen auch am heutigen Dienstagmorgen durchaus noch als gerechtfertigt angesehen haben. Denn die technische Analyse der Nel ASA-Aktie spreche für diesen Titel bzw. für dessen Stabilisierung. Gleichwohl merkt man auch hier an, dass Nel ASA im Hinblick auf die Nachrichtenlage nachbessern könnte und sollte.

Plug Power-Aktie sticht heraus

Die Plug Power-Aktie, die am gestrigen Pfingstmontag ebenfalls einen guten Eindruck hinterlassen hat, scheint diesen am heutigen Dienstag verfestigen zu wollen. Denn laut Meldung der Finanzportale ist da von Aufwind am Vormittag die Rede. Bereits am Vortag konnte die Plug Power-Aktie demzufolge deutliche Gewinne einfahren.

Und obwohl das an der Nasdaq 100 gleich für mehrere Wasserstoff-Aktien galt, stach die Plug Power-Aktie dabei wohl besonders heraus. Gleichwohl sieht man sie rein technisch betrachtet gegenüber der Nel ASA-Aktie etwas im Nachteil. Und auch für Plug Power gilt, dass überzeugende News, die wirtschaftlichen Erfolg versprechen, derzeit Mangelware sind.

Nel ASA und Plug Power: Warten auf Brüssel?

Die weltweiten News zum Thema Wasserstoff legen allerdings nah, dass sich weder Plug Power noch Nel ASA all zu sehr auf die EU als Auftraggeber oder gar Antreiber für die Wasserstoffwirtschaft verlassen sollten. Denn mittlerweile mehren sich die kritischen Stimmen gegenüber Brüssel und seiner neuen Energiestrategie REPower-EU.

Dabei stellt man nicht das Ziel der Verbesserungen für die Wasserstoffwirtschaft infrage, sondern vielmehr das Tempo, in dem das geschehen soll. Daran haben auch die kleinteiligen Überlegungen zur Förderung von grünem Wasserstoff ihren Anteil. Sollte es die aktuelle Nachrichten-Lage zulassen, dann gehen wir darauf im morgigen Newsletter Wasserstoff Briefing noch einmal ein.

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