Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien haben derzeit einen Lauf. Denn Investitionen in Wasserstoff bestimmen gerade die Wirtschaftsnachrichten. Die eben beschlossene Wasserstoff-Partnerschaft zwischen Deutschland und Kanada trägt bereits Früchte. Wie Nel ASA profitieren könnte, erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing. Und auch Plug Power hat voraussichtlich Grund zu Freude.
Die Unterschriften unter dem Wasserstoff-Abkommen zwischen Deutschland und Kanada dürften noch nicht ganz getrocknetsein, da geht es auch schon los mit ersten Aufträgen und Projekten. Und, um es gleich vorweg zu nehmen: Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel ASA ist mit von der Partie. Und zwar in seiner Paraderolle als Lieferant von Elektrolyseuren.
Nel ASA: Elektrolyseure für Kanada
Doch sortieren wir die Meldung: Laut übereinstimmender Medienberichte wollen die deutschen Energiekonzerne E.ON und Uniper ab 2025 in großem Still grünen Wasserstoff aus Kanada importieren. Produzieren soll ihn das kanadische Unternehmen EverWind Fuels. Dabei handelt es sich um einen privaten Entwickler für die Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Nel ASA soll dafür laut Mitteilung der Kanadier die Elektrolyseure liefern und deren Detailplanung leiten. Damit wäre der Wasserstoff-Player in einem weiteren Großprojekt mit von der Partie. Im Hinblick auf die Auftragslage könnte man daher sicherlich von einer der wichtigen „Big Orders“ sprechen. Genauere Angaben dazu seitens Nel ASA gibt es bisher nicht.
E.ON und Uniper: Wasserstoff für Deutschland
Der gewonnene Wasserstoff soll demnach in der Chemikalie Ammoniak gebunden von Kanada nach Deutschland kommen. Am Rande der deutsch-kanadischen Regierungsgespräche am gestrigen Dienstag gaben E.ON und Uniper die Unterzeichnung entsprechender Absichtserklärungen mit EverWind bekannt.
Demzufolge streben die Unternehmen jeweils einen Abnahmevertrag über bis zu 500 000 Tonnen grünen Ammoniak pro Jahr an. Ammoniak ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff und lässt sich leichter transportieren als reiner Wasserstoff. Die Produktionsanlage für dafür soll in der Ortschaft Point Tupper in der kanadischen Provinz Nova Scotia entstehen.
Kommerzieller Betrieb ab 2025
Die Anlage befinde sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium und solle voraussichtlich Anfang 2025 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Das hat laut Agenturmeldung aus einer Mitteilung von E.ON hervor. Die Anlage werde weltweit eine der ersten sein, um bis 2025 grünes Ammoniak bereitzustellen, hieß es weiter.
Über die finanzielle Größenordnung der angestrebten Verträge hat man sich bis dato ausgeschwiegen. E.ON sieht in der Versorgung des deutschen Mittelstandes mit Wasserstoff einen künftigen Wachstumsmarkt. Uniper will weltweit Wasserstoff beschaffen, transportieren und an Kunden liefern, hauptsächlich in Europa.
E.ON und Uniper: Aktien legen zu
Der „Startschuss für eine transatlantische Wasserstoffbrücke“ (Patrick Lammers, COO und Vertriebsvorstand von E.ON) ist bei den Anlegern jedenfalls gut angekommen. Am gestrigen Dienstag konnten beide Aktien zulegen: Die E.ON-Aktie hat demnach zeitweise 0,45 Prozent auf 8,96 Euro zugelegt. Die Uniper-Aktie verteuerte sich zeitweise um 3,1 Prozent auf 6,16 Euro.
Und wo bleibt da Plug Power? Das dürfte sich nun vielleicht mancher fragen. Denn natürlich dürften auch die Anleger der Aktien von Plug Power darauf hoffen, von diesem oder ähnlichen Kooperationen zu profitieren. Generell wirkt sich die Dynamik in der Wasserstoffwirtschaft nach Meinung von Beobachtern ohnehin positiv auf die Wasserstoff-Aktien aus.
Plug Power auf allen Kanälen
Ein Statement seitens Plug Power zum deutsch-kanadischen Wasserstoff-Abkommen ist übrigens bisher nicht bekannt. Dafür wird Plug Powers CEO Andy Marsh im Laufe des Tages in einer Sendung von „BloombergRadio“ sprechen. Dabei soll es um die Auswirkungen des Inflation Reduction Act auf Plug Power gehen.
Denn das bewilligte US-Klima- und Steuer-Paket beschäftigt die us-amerikanische Wirtschaft wie auch us-amerikanische Finanzexperten nach wie vor. Insbesondere die Steuergutschriften für grünen Wasserstoff haben die Finanzwelt geradezu elektrisiert Marsh hatte das Gesetz als „historisch“ bezeichnet. Jetzt dürfte er sich erneut über Nachrichten aus Washington freuen:
40 Millionen US-Dollar für Wasserstofftechnologien
Denn wie das US-Energieministerium (Department of Energy, DOE) am gestrigen Dienstag mitteilte, stellt man nun 60 Millionen US-Dollar für den Klimaschutz bereit. Konkret geht es dabei darum saubere Wassertechnologien voranzutreiben und das Stromnetz zu dekarbonisieren. Das geht aus einer Mitteilung der Ministerium hervor.
40 Millionen Dollar des Betrags sollen dazu dienen, die Entwicklung und den Einsatz von sauberen Wasserstofftechnologien zu fördern. Um die Dekarbonisierung des Stromnetzes weiter voranzutreiben, will das DOE außerdem ein mit 20 Millionen Dollar dotiertes universitäres Forschungskonsortium starten.
[gewinn_tabelle]
Das Universitätskonsortium soll Bundesstaaten und Stammesgemeinschaften bei der erfolgreichen Umsetzung von Programmen zur Netzresilienz und der Erreichung von Dekarbonisierungszielen unterstützen. Auch seitens des Ministeriums betrachtet man den Aufbruch der USA in das Wasserstoffzeitalter und in die Wasserstoffwirtschaft als „historischen“.
Signal-Wirkung für die Wasserstoff-Aktien
Dabei betont das DOE außerdem die damit verbundene Senkung der Kosten für sauberen Wasserstoff. Und wie man in den vergangenen Wochen und Monaten beobachten konnten, ist das tatsächlich ein Faktor mit Signal-Wirkung für die Wasserstoff-Aktien.
Insbesondere die Pure Player im Wasserstoff-Sektor dürften dank sinkender Kosten für grünen Wasserstoff besser kalkulieren können und dadurch sogar deutlich früher die Gewinnzone erreichen. Im Hinblick auf Plug Power haben das namhafte Analysten ja bereits prognostiziert. Wasserstoff-Aktien profitieren also insgesamt vom wachsenden globalen Markt für Wasserstoff.
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