Liebe Leserin, Lieber Leser,
Wasserstoff sorgt noch immer für reichlich Diskussionsstoff und auch noch für Zukunftsfantasien. Gerade in Deutschland werden enorme Hoffnungen in die Technologie gesetzt. Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich gar das Ziel gesetzt, Deutschland bis zum Jahr 2030 zur „Wasserstoff-Republik“ zu gestalten. Ermöglicht werden soll das durch beherzte Subventionen für entsprechende Unternehmen aus dem Sektor.
In der Theorie klingt das alles auch nachvollziehbar. Grüner Wasserstoff hat das Potenzial, nicht nur Deutschland unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen, ohne dabei Verzicht üben oder gar eine Deindustrialisierung in Kauf nehmen zu müssen. Die Forschungsministerin wird aber mit den gleichen Baustellen zu kämpfen haben, an denen sich schon seit Jahren manche Unternehmen die Zähne ausbeißen. Grüner Wasserstoff ist schlicht nicht ansatzweise in ausreichenden Mengen vorhanden, um den Hunger der Industrie zu stillen, vom Individualverkehr ganz zu schweigen.
Nel ASA kann die Lücke (bisher) nicht füllen
Das ist eigentlich ein optimaler Nährboden für Unternehmen wie Nel ASA. Es scheint als würde hier ein Vakuum nur darauf warten, von innovativen Unternehmen ausgefüllt zu werden. Genau daran arbeiten die Norweger auch mit Hochdruck und es ist nicht so, als wären keine Fortschritte zu verzeichnen. Vielen Anlegern scheint es aber nicht schnell genug zu gehen. Neue Aufträge kamen in diesem Jahr zwar herein, teilweise lagen die Auftragseingänge sogar über den Erwartungen. Von einem Massenmarkt ist man aber noch weit entfernt.
Umsatzentwicklung von AFC Energy
Die Nel ASA-Aktie sieht da häufig kein Land. So ist es auch in diesen Tagen der Fall, welche wieder einmal von roten Vorzeichen geprägt sind. Mit Mühe und Not gelang es Nel ASA vor gar nicht langer Zeit, die Marke bei 1,20 Euro zurückzugewinnen. Gute Zahlen verliehen der Aktie wieder etwas Aufwind. Es sollte aber nicht zum Durchbruch reichen und die Geduld der Anteilseigner fällt doch sehr begrenzt aus.
Nel ASA rutscht in die Tiefe
Ohne weitere erfreuliche Nachrichten begab die Nel ASA-Aktie sich recht zügig zurück in den Abwärtstrend. Jener lässt sich auch am Dienstagmorgen weiter beobachten. Nach dem Verpassen der 1,20-Euro-Marke ging es mit Abschlägen von zwei Prozent am Dienstagmorgen auf nur noch 1,10 Euro zurück. Mit etwas Wohlwollen lässt sich hier noch ein gewisser Support erkennen. Es ist aber mehr als fraglich, wie stabil dieser ausfallen könnte. Sowie ich diese Zeilen schreibe, ging es schon bis auf 1,09 Euro in die Tiefe.
AFC Energy Aktie Chart
Das lässt für die weitere Kursentwicklung leider nichts Gutes vermuten. Etwas vereinfacht ausgedrückt hat Nel ASA mittlerweile nichts mehr zu lachen. Rein charttechnisch könnte das Papier relativ problemfrei in den Pennystock-Bereich rutschen und dort das 52-Wochen-Tief bei 0,94 Euro wieder ins Visier nehmen. Für den Moment bleibt einzig die Hoffnung darauf, dass gute Neuigkeiten den Bären nochmal ein Schnippchen schlagen können. Nach einer nachhaltigen Investmentstrategie klingt das aber nicht unbedingt.
Auch Plug Power enttäuscht
Der Blick auf andere Wasserstoff-Aktien zeigt recht eindrucksvoll, dass die Vorbehalte der Anleger kein exklusives Problem von Nel ASA sind. Auch bei Plug Power blicken die Anteilseigner derzeit auf fallende Kurse. Hier ging es zuletzt wieder knapp unter die zumindest psychologisch nicht unwichtige Marke bei 10 Euro. Am Dienstagmorgen standen noch 9,90 Euro auf der Anzeigetafel.
Die Kurse von Plug Power werden an den US-Börsen gemacht, was aber auch nur ein schwacher Trost für die schwache Performance an den hiesigen Handelsplätzen ist. Nach einem kleinen Höhenflug fehlt es spürbar an Antrieb. Das dürfte auch mit den anstehenden Quartalszahlen zusammenhängen. Bei solchen Gelegenheiten hat Plug Power in der Vergangenheit derart oft enttäuscht, dass viele Aktionäre mittlerweile schon fast sicher von weiteren Rückschlägen ausgehen. Es ist ihnen vielleicht noch nicht einmal zu verübeln.
AFC Energy: Mehr ist gerade nicht drin
Es steht bisher noch der Beweis dafür aus, dass Wasserstoff im nächsten Jahrzehnt wirklich der heilsbringende Ersatz für Heizungen, Lkw, Flugzeuge und dergleichen mehr sein wird. Die Zweifel daran wachsen mit jedem Tag, an dem sich gefühlt nichts nach vorne bewegt, und das trotz massiver Investitionen in den Bereich. Im aktuellen Sentiment haben Wasserstoff-Aktien es da schwer, positive Impulse zu setzen.
Immerhin gelang es AFC Energy am Dienstagmorgen, die Kurse um 1,3 Prozent in die Höhe zu heben. Für einen Titel, der zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels bei 0,17 Euro notierte, ist das aber mehr als dürftig. Zudem ändert sich nichts am Abwärtstrend, der seit Jahresbeginn für Verluste in Höhe von 18 Prozent sorgte. Mehr ist aber aktuell wohl einfach nicht drin und die Anleger müssen sich erst einmal auch über kleine Schritte in Richtung Norden freuen.
Wasserstoff-Aktien bleiben ein Geduldspiel
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, kann nur immer wieder darauf hingewiesen werden, dass Wasserstoff-Aktien ein langfristiges Investment sind. Wer hier auf hohe Renditen innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten hofft, wird mit sehr wahrscheinlich enttäuscht werden. Die Aktien von Nel ASA und Plug Power belegen dies aktuell wieder sehr eindrucksvoll. Wer den Blick in die Zukunft schweifen lässt, erkennt aber das enorme Potenzial im anstehenden Jahrzehnt und lässt sich von kurzfristigen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen. Es lässt sich zwar leider nicht vorhersehen, welche Unternehmen dann die großen Gewinner sein werden. Es müsste aber schon einiges schiefgehen, damit Wasserstoff-Aktien insgesamt im Laufe der Jahre nicht noch deutlich zulegen können.
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