Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien brauchen dringend eine Erfolgsstory. Denn die einstigen Überflieger der Branche – Nel ASA und Plug Power – schwächeln seit Wochen. Dafür gibt es mehrere Gründe. So ist Wasserstoff – bisher – nicht wettbewerbsfähig. Dennoch geben Analysten der H2-Wirtschaft noch eine Chance. Was dahinter steckt, erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing
„Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.“ Dieses berühmte Bonmot schreibt man mehreren Männern zu, darunter die Schriftsteller Mark Twain und George Bernhard Shaw, der Physiker Niels Bohr und der Komiker Karl Valentin. Banker oder Börsianer befinden sich interessanterweise nicht auf der Liste der möglichen Urheber dieser Aussage.
Wasserstoff-Aktien: Zwischen den Stühlen
Dafür sind Prognosen viel zu beliebt, um Aufmerksamkeit zu generieren und das Marktgeschehen zu beeinflussen. Im Hinblick auf Wasserstoff-Aktien gestaltet es sich jedoch zunehmend anspruchsvoller, die generellen Wachstumsprognosen für den Wasserstoffmarkt mit den Gewinnprognosen für die Wasserstoff-Unternehmen in Einklang zu bringen.
Nel ASA Aktie Chart
Dafür sind Nel ASA und Plug Power geradezu offensichtliche Beispiele. Und auch am heutigen Freitag deutet bisher – Stand: Freitagmittag – nichts darauf hin, dass sich die Nel ASA-Aktie erholt oder zumindest kurzfristig stabilisiert. Ein Grund dafür dürften die seit Wochen ausbleibenden „Big Orders“ sein. Nel ASA – so kann man das sagen – zieht einfach keinen großen Fisch mehr an Land.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Dabei liegt das nicht allein in der Hand des Unternehmens. Denn das Marktumfeld hat gerade sogenannte Wachstumsunternehmen wie die Pure Player Nel ASA und Plug Power im ablaufenden Jahr vor große Herausforderungen gestellt. Darauf weisen auch Anlageprofis immer wieder hin. So auch kürzlich im Gespräch mit der Plattform „Wikifolio“ rund um deren H2-Aktien-Check.
Knackpunkt: Die Wettbewerbsfähigkeit von Wasserstoff
So erhöhten steigende Zinssätze bekanntlich die Finanzierungskosten. Das wiederum gehe vor allem zu Lasten von Wachstumsunternehmen. Politische Spannungen verzögerten darüber hinaus Wasserstoffprojekte und wirkten sich negativ auf Investitionen aus. Ein weiteres Problem seien zudem die sinkenden Preise für fossile Brennstoffe.
Denn das ist im Hinblick auf Emissionen nicht nur kontraproduktiv für den Klimaschutz, sondern verteuert auch den Wasserstoff. Das mache Wasserstoff demnach kurzfristig weniger wettbewerbsfähig und mindere dadurch auch die Attraktivität von Wasserstoffprojekten. Damit die Aktienkurse der H2-Unternehmen wieder steigen, braucht es laut Experte drei Voraussetzungen:
Wasserstoff: Die Politik hat es in der Hand
1. technologische Durchbrüche, 2. höhere Preise konkurrierender Ressourcen wie fossiler Brennstoffe und 3. größeres politisches Engagement weltweit. Dabei müsse Letzteres vor allem von Ländern ausgehen, die potenziell große Exporteure von Solar- und Windenergie durch die Wasserstoffproduktion sein könnten. Gelinge das, dann hätten H2-Player auch wieder eine Chance.
Es sind somit alles andere als Ablenkungsmanöver oder Verlegenheitsmeldungen wenn Nel ASA und Plug Power auf ihren Unternehmenskanälen auf den konkreten Nutzwert ihrer jeweiligen Technologien verweisen. Wobei der aktuell größte Knackpunkt für Player derzeit wohl auf Seiten der Politik liegt. Denn die politischen Entscheidungen beeinflussen die Sicht auf H2-Projekte.
Plug Powers Herausforderungen
Das konnte man in den letzten Tagen geradezu exemplarisch an dem Streit um schärfere Richtlinien für den Erhalt von Steuergutschriften im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) ablesen. Denn sollten sich die Meldungen hinsichtlich strengerer Regeln bewahrheiten, dann könnte es das Aus für einige – dann nicht mehr förderungswürdige – Projekte bedeuten.
Dabei sehen Beobachter vor allem Plug Power in der Bredouille. Denn Plug Power hat den vollumfänglichen Erhalt der Steuergutschriften auf grünen Wasserstoff für seine Kunden quasi „miteinkalkuliert“. Um so erstaunlicher ist da aus unserer Sicht, dass diese Überlegungen und Befürchtungen in die Einschätzungen mancher Experten kaum eine Rolle spielen.
Subventionen „fördern“ private Investitionen
Das gilt etwa für einen aktuellen Beitrag auf der Plattform „Fondscheck“. Dort haben sich Anlageprofis zum Potenzial von Wasserstoff-Aktien geäußert. Dabei geht es vor allem um die positiven Auswirkungen der US-Wasserstoffstrategie. Die USA hätten sich zum Ziel gesetzt, Weltmarktführer für sauberen Wasserstoff zu werden. Dafür nehme man dort viel Geld in die Hand.
Als ein aktuelles Beispiel dafür nennt man die Förderung von sieben regionalen Wasserstoff-Hubs in den USA. Dafür gibt es bekanntlich 7 Milliarden US-Dollar der öffentlichen Hand. Der Witz dabei: Diese 7 Milliarden könnten weitere 40 Milliarden US-Dollar an privaten Investitionen nach sich ziehen. Schlicht, weil private Investoren eher Vertrauen haben, wenn auch der Staat investiert.
Wasserstoff-Aktien: Der ideale Zeitpunkt?
Auch im oben skizzierten Beitrag von der Plattform „Wikifolio“ sieht man diese Zusammenhänge. Denn an der Bedeutung von Wasserstoff im Kampf gegen den Klimawandel gebe es keinen Zweifel. Regierungen dürften daher zunehmend in die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft investieren.
Das erhöhe die Wirtschaftlichkeit und somit die Rendite für Investoren. Angesichts ehrgeiziger Klimaziele für 2030 und des jüngsten Rückgangs der Aktienkurse von Wasserstoffunternehmen, könnte gerade jetzt die ideale Zeit sein, um in die Wasserstoff- Branche zu investieren. Zumal es auch in dieser für Wasserstoff-Aktien schwierigen Phase immer wieder Erfolgsstorys gibt.
SFC Energy meldet Folgeauftrag
Damit ist natürlich SFC Energy gemeint. Der deutsche Brennstoffzellen-Spezialist knüpfte am gestrigen Donnerstag an seinen positiven „Newsflow“ an und meldete einen Folgeauftrag des US-Kunden LiveView Technologies. Dessen Volumen umfasst etwa 3,4 USD. Außerdem baut SFC Energy seine US-Präsenz aus. – Es geht eben nicht nur um große Fische, auch der Beifang zählt.
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