Wasserstoff-Aktien: Nel ASA lässt Anleger verzweifeln und auch der Rest der Branche hat keinen Grund zum Feiern!

Auch einen Tag nach dem jüngsten Kursrutsch steht Nel ASA weiterhin unter Druck und die Kurse drohen ins Bodenlose zu rutschen.

Auf einen Blick:
  • Erneut Verluste bei Wasserstoff-Aktien.
  • Nel ASA und Konsorten stellen wieder einmal charttechnische Unterstützungen auf die Probe.
  • Hoffnungsschimmer sind weiterhin rar gesät.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

einmal mehr gibt es für Anleger aus dem Wasserstoffsegment wenig zu lachen. Nel ASA enttäuschte am Mittwoch mit seinen Quartalszahlen. Es ließen sich darin zwar auch einige positive Ansätze finden, darunter ein deutlicher Rückgang bei den Verlusten. Das reichte jedoch nicht aus, um über den weiterhin viel zu schmalen Auftragseingang hinwegtäuschen zu können. Der Eindruck, dass das Wachstum von Wasserstoff vordergründig in Wolkenkuckucksheim und weniger in der Realität stattfindet, dürfte sich in den Augen der Skeptiker umso mehr verstärkt haben.

Dabei fällt es relativ leicht, quasi täglich Neuigkeiten zum Ausbau der Technologie in der einen oder anderen Weise zu finden. In der Politik wird Wasserstoff klar als die große Chance bei der Energiewende erkannt. Projekte werden großzügig gefördert und sowohl kleine als auch große Orte bekunden Interesse, sich zu einem Wasserstoff-Hub wandeln zu wollen. Gerade Deutschland würde in dieser Hinsicht nur zu gerne mutig vorangehen.

Der Bundeskanzler und der Wasserstoff

Wasserstoff war auch für Bundeskanzler Olaf Scholz Thema, als jener kürzlich China besuchte. Bei jener Gelegenheit ließ sich Scholz unter anderem die Fortschritte von deutsch-chinesischen Partnerunternehmen im Bereich Wasserstoff vorstellen und ließ wissen, dass man die Zusammenarbeit auf ein neues Level heben möchte. Wie so oft bei Olaf Scholz wurden dabei letztlich aber viele Worte genutzt, um im Ergebnis wenig bis gar nichts auszusagen.

Noch dazu blickt nicht jeder optimistisch auf eine Zusammenarbeit mit China. In den USA dürfte man das deutsche Engagement in diese Richtung wohl eher skeptisch beäugen. Hierzulande könnte hingegen mancher Anleger befürchten, dass China nun auch im Wasserstoff die Märkte mit billiger Technologie flutet und lokale Unternehmen in das Aus treibt, nachdem dies so ähnlich bereits bei der Solartechnik geschehen ist. Allerdings würde ein solches Szenario voraussetzen, dass Wasserstoff-Komponenten überhaupt günstig hergestellt werden könnten, zumal das Geld dieser Tage auch in Peking nicht mehr ganz so locker sitzt.

Nel ASA rutscht weiter ab

Wie auch immer man die Angelegenheit ansehen mag: kurzfristige Chancen für europäische Unternehmen ergeben sich aus alledem eher nicht. China wird auf lange Sicht beim Thema Wasserstoff wahrscheinlich unverzichtbar sein, schon allein aufgrund der geballten Produktionskapazität des mit einer Milliardenbevölkerung gesegneten Landes. Doch ist das ein Thema für die weit entfernte Zukunft. Aktuell beschäftigen wir uns noch mit der Pionierarbeit.

Solche leistet weiterhin Nel ASA, dies aber nicht mit Erfolgen, wie die Anleger sie sich wünschen würden. Die Norweger scheinen für ihre innovativen Ansätze auch immer weniger Abnehmer zu finden. Darauf weist zumindest hin, dass der Auftragseingang im ersten Quartal um rund 13 Prozent zurückgegangen ist. Dies quittierten die Aktionäre mit einem Kursverlust von rund zehn Prozent am Mittwoch.

Nel ASA Aktie Chart

Tags darauf ist noch keine echte Besserung in Sicht. Stattdessen kämpfen die Bullen schon fast verzweifelt darum, die Nel ASA-Aktie nicht unter die Marke bei 0,40 Euro und damit ins Bodenlose abrutschen zu lassen. Am Vormittag reichte es noch eben so für einen Kurs genau auf dieser Linie, nachdem es um weitere 1,1 Prozent in die Tiefe ging. Den Anlegern bietet sich das gewohnte Bild. Anders als noch in den letzten Wochen fällt nun aber die Hoffnung auf erlösende Quartalszahlen weg. Das spricht leider dafür, dass der Abwärtstrend eine neue Qualität bekommen könnte.

ITM Power und Co. im Rausch der Tiefe

Es war zu erwarten, dass die Zahlen von Nel große Wellen schlagen würden. Schließlich handelt es sich um eines der meistbeachteten Unternehmen im Wasserstoffbereich. Was auch immer in Norwegen passiert, viele Börsianer extrapolieren daraus gerne, wie es für den gesamten Wasserstoffsektor weitergehen könnte. So kommt es, dass es wieder einmal auf breiter Front in die Tiefe geht.

Im Falle von ITM Power scheint der Kampf um die Linie bei 0,60 Euro zu scheitern und heute Morgen standen nur noch 0,59 Euro auf der Anzeigetafel. Dabei konnte das britische Unternehmen zu Jahresbeginn noch mit einigermaßen ordentlichen Zahlen punkten. Jegliche Freude darüber scheint nun aber verflogen zu sein. Da die nächsten Ergebnisse von ITM Power erst im September erwartet werden, ist auch nicht mit baldigen Impulsen aus dieser Richtung zu rechnen.

Muntere Spekulationen in Übersee

Etwas besser lief es heute Morgen für die nordamerikanischen Vertreter der Wasserstoffbranche. Plug Power etwa konnte sich um rund zwei Prozent verbessern, damit aber lediglich in einem sehr bescheidenen Ausmaß vorherige Verluste etwas eingrenzen. Ballard Power musste sich mit einem Plus von gut einem Prozent am Donnerstagmorgen zufriedengeben, kämpft aber weiterhin darum, nicht auf neue Jahrestiefststände abzudriften. Auch mit viel Wohlwollen bleibt also auch in Übersee die Trendwende aus.

Beherrscht wird dort derzeit so ziemlich alles, und damit auch der Wasserstoffsektor, vom Blick auf Inflation, Konjunktur und die daraus resultierende Zinsentwicklung. Die Fed meldete nun vorsichtige Signale für ein „langsames Einpendeln“ der Inflation, wie beim „Handelsblatt“ zu lesen ist. Das bringt wieder etwas Hoffnung zurück, dass die Zinsen doch noch in diesem Jahr sinken und damit Kapitalkosten bei Plug Power und Konsorten nachlassen könnten. Abseits davon halten sich die Hoffnungen für kurzfristige Durchbrüche aber schwer in Grenzen und selbst im Falle weiterer Anzeichen für ein Nachlassen der Inflation wäre dies zu wenig, um bei Wasserstoff-Aktien schon den großen Turnaround einzuleiten. Die Lage bleibt also aller Wahrscheinlichkeit erstmal haarig.

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