Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien bieten langfristig orientierten Anlegern große Chancen. Daran glauben mittlerweile sogar die eher skeptischen Finanzexperten. Im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing berichten wir über Nel ASA jüngste Bewertung, Plug Powers jüngsten Coup und darüber, was das mit den Wasserstoff-Plänen von Südkorea zu tun hat.
Zunächst ruft die Chronistenpflicht; beginnen wir daher mit Nel ASA: Der norwegische Wasserstoff-Spezialist hat eine weitere Bewertung durch ein renommiertes Analysehaus bekommen. Laut Agentur-Berichten hat demnach die Privatbank Berenberg das Kursziel für Nel ASA von 20 auf 19 norwegischen Kronen gesenkt, die Einstufung aber auf „Buy“ belassen.
Licht und Schatten bei Nel ASA
Zur Erklärung hieß es, der Wasserstoffspezialist investiere weiter in Wachstum und deshalb seien die Quartalszahlen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das schrieb Analyst James Carmichael in einer am Freitag vorliegenden Studie. Ermutigend nannte er jedoch einen ersten Großauftrag, den Nel erhalten hat. Seine langfristige Margenschätzung für Nel senkte er allerdings trotzdem.
Licht und Schatten also. Die ambivalente Bewertung deckt sich mit dem Kursverlauf der Nel ASA-Aktie in den letzten beiden Tagen. So hat Nel ASA am vergangenen Mittwoch bekanntgegeben, dass man sich von allen Aktien des amerikanischen Start-ups Nikola trennt. Zudem erhöhte sich das Grundkapital von Nel ASA aufgrund von Optionen, die die eigenen Mitglieder kürzlich ausübten.
Nel ASA: Aktie bleibt langfristig aussichtsreich
Die Veräußerung der Nikola-Anteile könnte die Anleger nun verunsichern, schreibt das Portal „Börsennews“. Um gleich darauf Entwarnung zu geben: Denn die Investoren sollten die Transaktion demnach nicht überbewerten. Es handle sich viel mehr um eine überschaubare Beteiligung, die das Unternehmen bereits vor dem Nikola-Börsengang erworben hätte.
Langfristig, so das abschließende Fazit, bleibe die Nel ASA-Aktie aussichtsreich. Genau, „langfristig“ ist das Stichwort rund um Wasserstoff-Aktien. Denn am gestrigen Donnerstag gehörte die Aktie laut Berichten zu den Verlierern des Tages. Dennoch bleiben die aktuellen Beurteilungen für das Wertpapier verhalten optimistisch:
Bald „Big Orders“ für Nel ASA?
Die Norweger sind aus technischer Sicht im Aufwärtstrend, schreiben etwa die Kollegen. Relevant dürfte auch die Einschätzung sein, inwieweit sich Nel ASA für die kommende Auftragsflut aus den USA positioniert hat. Denn infolge des US-Klima- und Steuerpaket gehen Beobachter inzwischen davon aus, dass die Wasserstoff-Player mit vielen „Big Orders“ rechnen können.
Und da habe nicht nur Plug Power beste Chancen wegen seines Heimvorteils, sondern eben auch Nel ASA. Dank des amerikanischen Tochterunternehmens Nel Hydrogen US ist Nel ASA bestens vernetzt. Außerdem hat man erst kürzlich einen Mega-Deal für einen ungenannten US-Kunden an Land gezogen. Und dank des Geschäfts mit Elektrolyseuren ist Nel ASA ohnehin im Spiel.
Weltweiter Wachstumsmarkt Elektrolyseure
Denn speziell dem Markt für Elektrolyseure prognostizieren Analysten weltweit enormes Wachstum und damit auch außerordentliche Margen. Aufgrund der aktuellen Entscheidung in des USA und den dortigen bevorstehenden Investitionen in Wasserstoff haben wir in den letzten hauptsächlich nach Westen geblickt. Doch die Wasserstoffwirtschaft nimmt auch in anderen Regionen Anlauf.
So gilt etwa der asiatisch-pazifische Raum im Hinblick auf Elektrolyseure als Region von hoher Dynamik und dem womöglich sogar schnellsten Wachstum. Naheliegend, dass Global Player Plug Power frei nach dem Motto „Die Welt ist nicht genug“ auch hier Präsenz zeigt und Geschäfte macht, Stichwort SK Plug Hyverse.
Plug Power: Südkorea im Visier
Dabei handelt es sich um ein Joint Venture zwischen Plug Power und deren südkoreanischem Partner SK E&S. Laut aktueller Meldungen kooperieren SK E&S und SK Plug Hyverse mit Korea Southeast Power Generation (KOEN). Eine entsprechende Absichtserklärung hat man am gestrigen Donnerstag unterzeichnet.
Ziel und Zweck der Zusammenarbeit: Projekte mit grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak auf der Grundlage erneuerbarer Energieressourcen im In- und Ausland durchzuführen. Oder wie es das „Nebenwerte-Magazin“ so schön formuliert: „SK Plug Hyverse, Plug Power, SK E&S wollen mit Korea South East Power den rasant wachsenden Markt (für grünen Wasserstoff) abdecken.“
Übergang in kohlenstoffneutrales Zeitalter
Nach Angaben der beteiligten Unternehmen geht es dabei um nichts Geringeres als „den Übergang Koreas in ein kohlenstoffneutrales Zeitalter anzuführen“. Angestrebt ist demzufolge der „Aufbau eines wettbewerbsfähigen Wasserstoffportfolios für Korea“. Dafür will man „ein weltweit führendes Ökosystem für sauberen Wasserstoff in Korea“ schaffen.
Und in Plug Power hat man demzufolge dafür genau den geeigneten Partner gefunden. Das findet natürlich auch Plug Power. Die Amerikaner sollen für die ehrgeizigen Pläne die PEM-Elektrolyseure liefern. Entsprechend bewirbt Plug Power diese als „einzige kommerziell erprobte Technologie mit einer schnelleren Startzeit als die alkalischen Elektrolyseure“.
Plug Powers „beste Elektrolyseure“
Sie hätten außerdem eine „überlegene Lastreaktionsfähigkeit“, heißt es weiter. Damit ist gemeint, dass diese Elektrolyseure mit einer schwankenden Produktionsmenge, wie bei erneuerbaren Energien naturgemäß der Fall, besser zurechtkommen und grünen Wasserstoff produzieren können. Außerdem seien PEM-Elektrolyseure für eine hohe Energiedichte und moderate Wartungskosten bekannt.
„Erst wenn man konkrete Investitionen im Rahmen dieser Absichtserklärung veröffentlichen sollte, kann die Bedeutung für die operative Entwicklung Plug Powers und damit für Bilanz und GuV abgeschätzt werden.“ So sieht es das Nebenwerte-Magazin. Dieser Schlussfolgerung können wir uns nur anschließen. Ebenso der Aussage, dass Plug Power einen starken Partner gefunden hat.
Poleposition für Plug Power?
Gelingt der Aufbau einer lokalen Produktion von Elektrolyseuren in Südkorea, dann beschleunigt das womöglich auch folgende Grossprojekte. Und Plug Power hat mal wieder einen Claim abgesteckt. Was sich möglicherweise auf den Kursverlauf der Plug Power-Aktie auswirkt. Denn bisher sind gerade die Pure Player darauf angewiesen, dass Investoren an ihr Zukunft glauben.
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