Liebe Leserin, Lieber Leser,
viele Anleger dürften weiterhin davon träumen, dass beim Thema Wasserstoff endlich aufs Gaspedal gedrückt wird. Zumindest in gewisser Weise wird dies auch gleich zu Beginn des neuen Jahres geschehen, wenn auch ohne Bezug zum Aufbau von Infrastruktur oder irgendwelchen Aktienkursen. Bei der härtesten und wohl berühmtesten Rallye der Welt in Form der Rallye Dakar kann aber der zweite Prototyp eines Wasserstoff-Rennwagens von HySE zeigen, was in ihm steckt.
Ersonnen und gebaut wird das Gefährt in Zusammenarbeit von Kawasaki, Honda, Suzuki und Yamaha. Das sind große Namen, welche das Thema Wasserstoff bei der Mobilität noch nicht ganz aufgegeben haben. Vermutlich wird ein durch den Dreck schleudernder Bolide eher nicht die allgemeine Bevölkerung dazu überreden, sich freudestrahlend ein Wasserstoff-Auto zuzulegen. Mindestens aber kann das Ganze wieder etwas mehr Aufmerksamkeit auf den Bereich lenken, den einige vielleicht schon vollkommen aufgegeben haben.
First Hydrogen schwankt heftig
Es ist nicht einmal so, dass Wasserstoff an sich in Vergessenheit geraten würde. Doch die Diskussionen darüber nehmen eine eher ungünstige Richtung. Statt über Chancen zu träumen, geht es immer öfter darum, ob der Aufbau der entsprechenden Infrastruktur überhaupt erstrebenswert wäre. Ins Weiße Haus wird im Januar ein gewisser jemand einziehen, der dem eher ablehnend gegenübersteht. Auf dem nordamerikanischen Kontinent sorgt das für tiefe Verunsicherung.
Das bekommt auch die Aktie des kanadischen Unternehmens First Hydrogen zu spüren, welche nicht einmal an Thanksgiving zur Ruhe kam. An der Heimatbörse blieben die Märkte zwar geschlossen. Hierzulande schwankten die Kurse aber heftig. Am Donnerstag ging es zwischen 0,21 und 0,24 Euro hin und her. Das sieht nicht spektakulär aus, bedeutet aber, dass die Kurse sich prozentual zweistellig bewegten.
First Hydrogen Aktie Chart
Damit geht es heute auch gleich munter weiter. die First Hydrogen-Aktie startete mit einem Minus von zehn Prozent in den Handel am Freitag und setzte zunächst auf 0,22 Euro zurück. Einen Grund dafür konnte zumindest meine Wenigkeit nicht ausmachen. Im Chart zu sehen ist aber weiterhin ein klarer Abwärtstrend, der seit Jahresbeginn über 80 Prozent an Börsenwert vernichtete. Vermutlich liefern sich Schnäppchenjäger und Leerverkäufer gerade tief im Kurskeller einen Schlagabtausch.
Nel ASA findet keinen Halt
Das ist kein schöner Anblick, aber immerhin noch etwas besser als die Entwicklung bei Nel ASA. Nachdem dort die norwegische Bank DBN ihr ohnehin müdes Kursziel noch einmal auf 2 NOK und damit umgerechnet auf weniger als 0,20 Euro herabgestuft hat, kam es zur nächsten Phase bei der Anlegerflicht. Als dieser Artikel entstand, rutschte die Aktie gerade unter 0,24 Euro und damit gefährlich nahe an das erst in der vergangenen Woche markierte Mehr-Jahres-Tief.
Besorgniserregend bei Nel ist mittlerweile, dass es nicht einmal mehr zeitweise Ambitionen der Bullen zu bemerken gibt. Nach schwachen Zahlen und noch schwächeren Aussichten scheint jeder Optimismus verschwunden zu sein. Bekämpfen ließe dies sich allenfalls mit neuen Auftragseingängen im großen Maßstab. Solche glänzen aber leider auch nur durch Abwesenheit.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Für Leser dieses Newsletters finden sich in solchen Feststellungen freilich wenige erkenntniserweiternde Neuigkeiten. Überhaupt wird es Wasserstoff-Aktien immer mehr zum Verhängnis, dass es nichts bzw. zu wenig Neues zu hören und sehen gibt. Natürlich gibt es ab und an Fortschritte beim Ausbau, an irgendeiner Autobahn entsteht mal eine neue Tankstelle und die Luftfahrt experimentiert auch fröhlich mit Wasserstoff. Doch nichts davon hat den Charakter eines Durchbruchs; das meiste geht im Hintergrundrauschen unter.
Für viele Aktien sind keine Neuigkeiten gleichbedeutend mit guten Neuigkeiten. Das gilt allerdings nur für Unternehmen, die sich in einem Wachstumstrend befinden. Wasserstoff muss diesen erst noch finden und die Aktien aus dem Segment sind dringend darauf angewiesen, dass die schon seit Monaten herrschende Lethargie überwunden werden kann.
Plug Power hält sich wacker
Plug Power konnte Thanksgiving immerhin ein Stück weit zum Durchschnaufen nutzen. Die Aktie gab an den hiesigen Märkten gestern zwar deutlich nach, holte dies am Freitagmorgen mit einem Plus von 3,6 Prozent aber wieder auf. Der Kurs ging dadurch auf 2,10 Euro und steht damit mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau wie noch am Mittwoch.
Damit bleibt die Hoffnung, dass Plug Power sich zumindest neuerliche Ausflüge zu den Tiefstständen des laufenden Jahres schenken kann. Schließlich dürften die schlimmsten Horrorszenarien mittlerweile eingepreist sein und das Unternehmen selbst gibt sich auch erstaunlich gelassen mit Blick auf die Amtsübernahme von Donald Trump. Vielleicht kann ja etwas Optimismus von CEO Andy Marsh auf die Anteilseigner überspringen.
Die Probleme sind bekannt
Unter dem Strich bleibt es bei den bekannten Hindernissen im Wasserstoff-Segment. Am heutigen Black Friday ist so ziemlich alles im Angebot und wer die Augen offenhält, freut sich über günstige Preise. Das gilt jedoch nicht für Wasserstoff, der auch mit viel Wohlwollen schlicht noch viel zu teuer ist. Das liegt an der geringen Verfügbarkeit, fehlenden Skaleneffekten bei der Produktion und einer noch immer bescheidenen Nachfrage. Die große Frage lautet weiterhin, wie dieser Teufelskreis durchbrochen werden kann. Die Politik spielt dabei eine gewichtige Rolle, ist gerade aktuell aber leider viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Für die Anleger bedeutet dies letztlich noch ein wenig länger durchhalten zu müssen und dies freilich weiterhin ohne jede Erfolgsgarantie.
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