Liebe Leserin, Lieber Leser,
es tut sich noch immer so einiges rund um das Thema Wasserstoff. In Erkelenz etwa rüstet ein Krankenhaus auf den alternativen Kraftstoff um und nimmt dafür über 20 Millionen Euro in die Hand, wenngleich diese komplett aus Fördertöpfen stammen. Zunächst kommt auch noch Erdgas zum Einsatz, welches aber schrittweise durch Wasserstoff ersetzt werden soll. Bis zu 150 Tonnen CO2 sollen damit jährlich eingespart werden können, womit dem Klima ein großer Gefallen getan werden soll.
Noch einen Schritt weiter geht der japanische Autobauer Toyota. Anders als viele Mitbewerber hat jener Wasserstoff für Pkw noch nicht ganz aufgegeben und entwickelt sogar aktiv an Neuerungen. Wie „EFahrer.com“ berichtet, bastelt man nun an einem Wasserstoff-Verbrenner mit einem an der Vorderseite integrierten CO2-Filter. Die Idee dahinter ist, dass bei der Fahrt Kohlenstoffdioxid aus der Luft herausgefiltert wird. Zumindest in der Theorie soll das Fahrzeug dadurch nicht nur CO2-neutral, sondern sogar CO2-negativ werden.
Wasserstoff-Aktien: Nur ein Tropfen auf dem heißen Stein?
Zumindest bisher fällt die Effektivität aber wohl bestenfalls überschaubar aus und auch mit einer kleinen Armee von solchen Fahrzeugen, bei deren Herstellung mit Sicherheit einiges an klimaschädlichen Gasen entsteht, wird der Klimawandel sich nicht über Nacht aufhalten lassen. Der innovative Ansatz ist spannend und es könnte sich daraus noch so einiges entwickeln. Für den Moment ist es aber kaum mehr als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.
Einen eben solchen vermuten einige Beobachter auch mit Blick auf die US-Notenbank Fed. Äußerungen von dort ließen zuletzt vermuten, dass eine mögliche Zinssenkung nicht weiter aufgeschoben wird. Das war es dann für den Moment aber auch schon und es fehlt weiterhin an einem klaren Fahrplan für die gerade im Wasserstoffsektor lange herbeigesehnte Zinswende. Vermutlich wird es einen solchen auch gar nicht geben, da die Notenbanker unbedingt vermeiden wollen, dass die Märkte allzu stark reagieren und die Inflation dabei wieder anfachen.
ITM Power kann zulegen
In der laufenden Woche sorgte die Fed aber zumindest zeitweise für etwas bessere Stimmung bei Wasserstoff-Aktien. Zu den größten Gewinnern zählte die ITM Power-Aktie, die sich am Mittwoch um über fünf Prozent bis auf 0,67 Euro steigern konnte. Eben dort verläuft aktuell der wohl wichtigste charttechnische Widerstand. Noch gelang den Käufern kein Sprung über diese Marke, doch mit 0,66 Euro am Donnerstagmorgen haben die Bullen durchaus noch alle Chancen auf ihrer Seite.
ITM Power Aktie Chart
Es kristallisiert sich aber recht deutlich heraus, dass eher vage Zinshoffnungen noch nicht ausreichen, um Wasserstoff-Aktien wieder zu neuen Höhenflügen verhelfen zu können. Stattdessen dürstet es die Anteilseigner nach Auftragseingängen und der Aussicht auf bessere Bilanzen, und sei es nur in weit entfernter Zukunft. ITM Power genießt aktuell einen gewissen Vertrauensvorschuss. Doch für einen spontanen Kaufrausch reicht auch das nicht aus.
Nel ASA im Trauertal
Dass es noch sehr viel unangenehmer aussehen kann, beweist derweil die Aktie von Nel ASA. Dort sind Widerstände im Chart schon seit Langem kaum noch ein Thema. Der Blick richtet sich zuverlässig nach unten, woran sich auch heute Morgen nichts ändern sollte. Nur geringfügig zeigte sich bei den Norwegern die minimal bessere Laune der Anleger. EinKursd von 0,42 Euro war aber das höchste der Gefühle und damit blieb der Abstand zum vielleicht letzten Support bei 0,40 Euro denkbar knapp.
Für Nel ASA wären sinkende Zinsen ohne Frage eine Erleichterung, würden dadurch doch Kapitalkosten für dringend benötigte Investitionen ebenfalls nachgeben. Verluste würden die Norweger aber dennoch schreiben, wenn auch vielleicht in einem etwas geringeren Ausmaß. Doch schon seit einer ganzen Weile ist klar, dass es einen Nachfrageschub braucht, um die Bilanzen und vor allem den weiteren Ausblick wieder in die richtige Richtung zu lenken.
Plug Power bleibt volatil
Bei Plug Power bleibt die Lage derzeit gewohnt wechselhaft, ohne dass sich wirklich neue Impulse ausbilden würden. Positiv zu erwähnen ist, dass die Aktie sich auf 5-Tages-Sicht um fast 20 Prozent in die Höhe schrauben konnte und damit manche Enttäuschung nach Zahlen wieder verdaut wurde. Allein auf Monatssicht bleibt es aber bei einem Minus in Höhe von 7,25 Prozent und tatsächlich sind Ausschläge wie in den vergangenen Tagen bei Plug Power keine Seltenheit.
Bei dem US-Unternehmen ging es im laufenden Jahr hoch her. Gute Neuigkeiten über steigende Produktionskapazitäten und auch manchen neuen Auftrag wechselten sich ab mit angekündigten Kapitalerhöhungen und großen Zweifeln am Weiterbetrieb des Konzerns. Letztere konnten immerhin ausgeräumt werden, was mit ein Grund für die jüngste Erholung ist. Klar ist aber weiterhin, dass Plug Power auf frische Mittel angewiesen ist, um seine Tätigkeiten zu finanzieren und neue Investitionen auf den Weg zu bringen. Auf absehbare Zeit wird es weiterhin Verluste geben. Kosteneinsparungen und Anpassungen bei den Margen werden sich erst mittelfristig bemerkbar machen.
Könnte schlimmer sein
Auch am heutigen Tage lässt sich noch nicht versprechen, dass Wasserstoff-Aktien endlich vor ihrem großen Comeback-Moment stehen würden. Der Blick auf die Charts und das Marktsentiment lässt aber leise Hoffnungen darauf aufkommen, dass zumindest der Tiefpunkt bei den meisten Titeln erreicht oder sogar überschritten sein könnte. Es liegt nun an den Unternehmen, diese kleine Hoffnung mit guten Neuigkeiten zu stärken. Vollständig aus eigener Kraft werden die Aktien sich aber kaum wieder zurück in frühere Kurshöhen zurückkämpfen können.
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